Miss Marple der Hotelszene
Irmi Berger gilt als „Miss Marple“ der Hotelszene. Wie sie cosy neue Hotels recherchiert und wie ihre Detektivarbeit vor Ort im Hotel aussieht, erzählt sie uns im Interview. Und Irmi hat uns vor allem so viele neue schöne Hoteltipps und Inspirationen mitgebracht. Einfach alles nur WOW!
1. Wie entstand die Idee zum ersten deiner inzwischen drei Hotelguides „chic&cosy“?
Ich dachte mir, wie viele andere Mütter auch: wenn das Kind mal draußen ist, wär`s doch schön nochmal etwas Neues zu beginnen! Und so habe ich wirklich einige Zeit überlegt, was ich denn gut kann? Das Schreiben geht mir relativ einfach von der Hand, aber in meinen alten Pressejob wollte ich nicht mehr zurück und dann ist mir wirklich etwas total Banales eingefallen: ich kann ziemlich gut Hotels suchen! Weil wenn ich wegfahre, mit wem auch immer, dann suche ich ganz akribisch nach einer passenden Unterkunft und das ist oft wirklich total anstrengend und deprimierend. Ich finde nämlich, man kann ums gleiche Geld in einem schmuddeligen Quartier absteigen oder „schöner urlauben“ und so bin ich oft tagelang beschäftigt bis ich das Passende finde. Und genau diese vielen Stunden der ermüdenden Recherche möchte ich meinen Leser:innen mit meinen Hotelguides ersparen.
2. Wir sind ja ganz begeistert von deiner superschönen Sammlung von cosy Lieblingshotels. Nach welchen Kriterien hast du die Hotels ausgewählt?
Diese Frage ist ganz schnell beantwortet: es muss MIR gefallen 😉
Ob modern oder traditionell, günstig oder teuer – wenn ein Haus für mich das gewisse Etwas hat, kommt`s ins Buch.
3. Du wurdest auch schon als „Miss Marple“ der Hotelszene bezeichnet. Wie kann man sich deine Recherche und Detektivarbeit vor Ort vorstellen?
Die Recherche erfolgt überwiegend online auf diversen Plattformen oder Instagramkanälen und auch in Zeitschriften. Erfreulicherweise habe ich mittlerweile schon einige Kund:innen, die mir schreiben und ihre Lieblingshotels verraten. Und dann fahr ich in alle Himmelsrichtungen los und schau mir die Plätze an, meist inkognito, damit ich dann auch unerkannt wieder abhauen kann, sollte mir etwas doch nicht so gut gefallen. Aber das kommt sehr selten vor. In einigen wohne ich natürlich auch, aber in 60 Häuser pro Jahr zu übernachten, schaffe ich dann doch nicht, da ich ja noch einen anderen Job habe.
4. Was ist das Erste, was du machst, wenn du ein Hotelzimmer beziehst? Hast du da vielleicht eine besondere Marotte?
Ja – ich schmeiß die Tasche ins Eck und muss sofort herumlaufen und mir alles ganz genau ansehen, damit ich mich dann zufrieden und bestätigt von meiner Auswahl an die Bar auf einen Drink sitzen kann.
5. Es ist wahrscheinlich schwierig aus deinen ganzen Lieblingshotels einen besonderen Favoriten hervorzuheben, aber hat dich vielleicht ein Hotel besonders überrascht?
Absolut überraschend in seiner Vielfältigkeit ist das
Steirereck am Pogusch.
Man kann beispielsweise in wunderschön ausgestatteten Zimmern in einem ehemaligen Kuhstall nächtigen, sich im stylischen Baumhaus einmieten oder – das find ich auch absolut toll – im Glashaus zwischen Pflanzen und Kräutern nächtigen.
6. Hinter den meisten cosy Hotels in Österreich stehen ja auch ganz besondere Gastgeber und Gastgeberfamilien. Gibt es da vielleicht eine besondere Geschichte, die dich berührt hat?
In den meisten meiner Unterkünfte stehen ganz besondere Gastgeber dahinter, aber eines sticht für mich hervor, weil ich es eben schon so lange mitverfolge und die Betreiber einfach zwei ganz wunderbare und innovative Menschen sind:
Renate und Huwi vom Chaletdorf Priesteregg.
Ich kenn die ganz einfache Wirtstube schon seit 30 Jahren – bekannt für das „Hutessen“. Und jetzt ist es für mich einfach ein Magic Place! Unglaublich stylisch und zugleich unglaublich leger – das mag ich sowieso am allerliebsten!

7. Hast du für uns drei Hoteltipps für eine unbeschwerten Familienurlaub in den Bergen?
Von Budget bis Luxus?
„Tante Frieda“ in Maria Alm
Also ein absoluter Urlaubstraum für Familien ist „Tante Frieda“ in Maria Alm. Die Zimmer sind bezaubernd im Dschungel-Look eingerichtet oder einem Zirkus nachempfunden. Es gibt ein Theater mit Kinoleinwand, eine Erlebniswelt über vier Etagen und im Garten eine Gokart-Bahn, Baumhäuser und einen Flying-Fox sowie noch so vieles mehr.

„Troadkästen“ Toni, Franzi und Luki auf der Turracher Höhe.
Ein weiteres Urlaubsparadies sind die drei „Troadkästen“ (Getreidespeicher) namens Toni, Franzi und Luki auf der Turracher Höhe. Benannt nach den Kindern des Gastgebers sind sie perfekt für Familien die Ruhe und Natur schätzen. Zu Fuß geht’s zum See oder auf die Skipiste, sofern man die bezaubernden Häuser überhaupt verlassen möchte.

Superbude direkt am Vergnügungspark Wiener Prater
Wirklich low-budget und direkt am Vergnügungspark „Wiener Prater“ gelegen, ist die „Superbude“, eins meiner absoluten Lieblingshotels in Wien. Ich hab hier schon mit meinen Freund:innne im 4-Bett-Friends-Zimmer genächtigt und es war so ein Spaß! Auch Freunden mit Kindern habe ich das Hotel schon empfohlen und die Kids wollen seither nur noch dort wohnen, weil es ja 17 verschiedene Zimmerkategorien zum Ausprobieren gibt.

Last but not least: Wenn Mama, mal ganz allein eine Auszeit braucht, welches Hotel wäre da deine erste Wahl?
Coolnest im Zillertal
Da gäb´s ja auch schon wieder so viele Plätze, die ich empfehlen könnte, aber ich entscheid´ mich jetzt für das „Coolnest“, weil das wirklich ein absoluter Hot-Spot im Zillertal ist. Frische und farbenfrohe Designermöbel treffen hier auf Flohmarktstücke und der Blick vom Rooftop-Pool auf die imposante Bergwelt ist mega. Und weil Mama ja auch Auszeit braucht, haben im „well- Nest“ Piepmätze unter 16 Jahren keinen Zutritt.
