So werde ich Hotelier!
Die beiden Hotel-Coaches Ute Rieger & Robert Cordes sind als Unternehmensberater für Hotellerie und Gastronomie unterwegs. Sie arbeiten seit 2013 zusammen und bieten Unterstützung bei der Gründung oder Veränderung von Hotels/Restaurants an! Jetzt ist Ihre Gebrauchsanweisung zum „Traum vom eigenen Hotel“ erschienen. Das wollten wir natürlich etwas genauer wissen und haben nachgefragt!
Das eigene Hotel am Meer oder in den Bergen – wer hat nicht schon einmal davon geträumt, alles hinzuschmeißen und dort zu leben, wo es am schönsten ist. Doch wie gelingt der Neustart am Sehnsuchtsort? Wo bekommt man das Geld her, wo das Knowhow? Was hilft, wenn es nicht so gut läuft – und wie haben andere ihr eigenes Hotel auf die Beine gestellt? Das neue Buch „Der Traum vom eigenen Hotel – eine Gebrauchsanweisung“ der erfolgreichen Hotel-Coaches Ute Rieger und Robert Cordes gibt auf unterhaltsame Art fundierte Antworten – und jede Menge Mut, seinen Traum endlich zu realisieren. Trotz Pandemie? „Ja, denn wer jetzt seinen Start gut vorbereitet, kann nur gewinnen“, sind die Motivatoren überzeugt.
„Viele Menschen streben nach Veränderungen und suchen ihr Glück als Gastgeber im eigenen Hotel,“ so die Autoren Ute Rieger und Robert Cordes über die Motivation zu ihrem Buch, „wir werden oft von Fachleuten, immer öfter aber von Branchenfremden angesprochen, die ihren Traum von der Selbständigkeit in der Hotellerie realisieren wollen. Dabei reicht die Bandbreite der potenziellen Existenzgründer vom qualifizierten Hotelmanager bis hin zum Pastor.“
In ihrem Buch nehmen Cordes und Rieger alle potenziellen HotelgründerInnen an die Hand und erklären Schritt für Schritt, wie ihr Traum in der Realität ankommt – etwa wie sie die Immobilie finden, ein Konzept entwickeln, Fördermittel beantragen oder Mitarbeiter motivieren. Die amüsante Art, mit der Cordes und Rieger konkrete Tipps geben, durch die glamouröse Geschichte der Hotels flanieren und legendäre Hoteliers porträtieren, macht die Lektüre zum Vergnügen. „Wir haben uns bewusst entschieden, kein reines Sachbuch zu schreiben“, so Ute Rieger, „sondern versucht, auf unterhaltsame Weise, gemischt mit unserer Expertenkompetenz, eine Gebrauchsanweisung für einen möglichen Start in die Selbständigkeit zu geben.“
„Jetzt ist genau die richtige Zeit, Pläne zu schmieden, etwas Neues zu wagen“
So geht es im ersten Teil des Buches um „Zehn gute Gründe, ein Hotel zu eröffnen“. „Hotels sind sexy“, lautet zum Beispiel einer. „Weil man in bester Gesellschaft ist“ ein anderer. Denn wer hat nicht schon alles ein Hotel gegründet: Clint Eastwood, Doris Day, Til Schweiger, Cristiano Ronaldo … Und auch die früheren Berufe legendärer Hoteliers sind bemerkenswert: Lorenz Adlon war Tischler, Eduard Sacher Konditor. Mut machen auch die Geschichten der Hotelgründer, die in eigenen Kapiteln erzählen, wie sie ihr Business aufgebaut und Hürden gemeistert haben. So berichtet eine Bankerin aus Frankfurt, wie sie ihren stressigen Job in der Metropole hinschmiss, um an der Nordsee ein schickes Yoga-Hotel aufzubauen, und ein ehemaliger Binnenschiffer, wie er auf den Hund kam – denn heute betreibt er auf Nordstrand ein außergewöhnliches Hotel für Hunde und seine Halter.
Nach der Lektüre des Buches möchte so mancher vermutlich direkt loslegen – doch spricht die Pandemie nicht dagegen? Im Gegenteil sagen die Autoren. „Jetzt ist genau die richtige Zeit, Pläne zu schmieden, etwas Neues zu wagen“, erklären Cordes und Rieger, „denn, sobald wir die Pandemie im Griff haben, wird der Tourismus und mit ihm die Hotellerie und Gastronomie einen ordentlichen Push erfahren. Gut, wer dann in den Startlöchern steht: mit guten Plänen und coolen Konzepten!“
Was treibt Sie beide bei dem Thema Hotelgründung an?
Ute Rieger: Unsere Leidenschaft zur Hotelerie und Gastronomie. Uns begeistert einfach diese Branche und wir wollen bei der Existenzgründung helfen und unterstützen.
Robert Cordes: Für mich ist es die schönste Branche und ich finde es einfach herrlich Gastgeber zu beraten. Meine Eltern hatten an der Ostsee eine kleine Pension und ich bin damit aufgewachsen. Ich habe selbst Koch gelernt, habe die Hotelfachschule besucht, war selbst Hoteldirektor etc. Und mein Wissen will ich jetzt gerne weitergeben. Wir beraten sowohl Mandanten die neu einen Betrieb übernehmen wollen, als auch welche die in Schwierigkeiten geraten sind. Unser Motto ist: man muss Menschen mögen!
Wie lange hat es gedauert die Idee für das gemeinsame Buch umzusetzen?
Ute Rieger: Wir haben die Idee sehr lange mit uns rumgetragen. Vor zwei Jahren sind wir dann gestartet und haben alles aufgeschrieben.
Warum habt Sie das Buch „Gebrauchsanweisung“ genannt?
Robert Cordes: Wir haben gedacht, dass es viele Menschen gibt, die z.B. im Urlaub auf der Liege so ein Buch lesen könnten, wo sie ihr Leben reflektieren, vielleicht nochmal was Neues wagen. Viele haben den Traum, ein kleines Hotel, ein Café oder ein Bed & Breakfast zu eröffnen. Oft aus einer festen Anstellung heraus, einfach mal was ganz anderes machen. Und dafür ist unser Buch eine Art Gebrauchsanweisung. Auch für Quereinsteiger. Wie kann man das finanzieren, was muss man alles bedenken… Später geht es dann erst ins Detail. Oft gibt es zwei Träume für Quereinsteiger: einmal das Thema Landwirtschaft, Selbstversorgung und das andere, bewusste Leben auf dem Land. Und der andere Traum ist eben ein Hotel zu besitzen und Gastgeber zu sein.
Können Sie da mal ein Beispiel nennen?
Robert Cordes: Ja klar. Ein sehr gutes Beispiel ist das Ehepaar Kubatzki. Beide waren erfolgreiche Banker in Frankfurt, hatten noch kleine Kinder und sie wollten einfach raus aus der Stadt, was anderes machen und ein anderes Leben führen. Sie haben uns als Berater aufgesucht, da sie ein Objekt auf Föhr – eine ehemalige Scheune – ausbauen und zum Hotel machen wollten. Wir haben uns dort getroffen, wir haben alles genau geprüft und sind z dem Entschluss gekommen, dass das Investionsvolumen zu groß sein würde. Sie waren natürlich enttäuscht, da sie unbedingt ein Hotel auf einer Nordseeinsel haben wollten. Ich habe ihnen dann den Tipp gegeben auch mal am Festland in Schleswig-Holstein zu schauen z.B. in Sankt-Peter-Ording. Und tatsächlich haben sie dort ein altes Hotel im Fachwerkstil gefunden und gekauft. Da Frau Kubatzki zeitgleich eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin gemacht hatte, sollte dieser Schwerpunkt mit in das Hotel-Konzept einfließen. Auch sollte das Hotel stylisch und modern sein, mit ayuvedischer Küche, großen Tischen an denen die Gäste zusammen essen und quatschen kann. Und genau so wurde es umgesetzt und ist bis jetzt sehr erfolgreich.
Warum kommen Sie gerade jetzt, in der Pandemiezeit, mit Ihrem Buch heraus?
Ute Rieger: Gerade jetzt überlegen viele Menschen sich umzuorientieren, was anderes zu machen und neue Möglichkeiten auszuloten. Und es wird auch ein Push für die Hotellerie in Deutschland erwartet. Zwar erst im Sommer. Aber er wird sicherlich kommen.
Robert Cordes: Wir wollen gerade jetzt Menschen Mut machen und in der Krise einen Neustart zu wagen. Es werden sicherlich auch alte Betriebe, die vorher auch schon in einer Schieflage waren, verkauft werden. Und der Boom für Urlaub in Deutschland wir anhalten und sich verstärken. Auch für die jüngere Zielgruppe wird es immer attraktiver.
Sie nennen sich auch Kleinkrisenhelfer. Warum?
Ute Rieger: Wir denken es gibt für fast alles eine Lösung. Allerdings sollte man sich unbedingt rechtzeitig Hilfe holen und wir versuchen dann alles um eine Lösung zu finden.
Mit welchen Kosten muss ein Mandant planen, wenn er Sie um Hilfe bittet?
Robert Cordes: Die Kosten richten sich natürlich immer um den Umfang der Beratung. Aber wenn wir eine ausführliche Machbarkeitsstudie erstellen und uns vor Ort alles anschauen, sind mit Kosten zwischen 4.000 Euro und 6.000 Euro zu rechnen. Es gibt auch die Möglichkeit einer Bezuschussung. Das besprechen wir dann aber natürlich ausführlich vorher mit den Mandanten.