Meeresduft und Strandfeeling an der Opalküste
An der französischen Atlantikküste in Le Touquet-Paris-Plage genießen wir Beachfeeling, frische Meeresluft, lange Spaziergänge und Thalassotherapie. Wir bummeln durch die charmanten Gassen, trinken Kaffee im Grandhotel und steigen auf den Leuchtturm. Ein Besuch am Hausstrand der Pariser und der Heimat von Emmanuel Macron.
Die dritte Station unserer Rundreise durch die Region „Hauts de France“ führt uns nach Le Touquet-Paris-Plage an der Opalküste am Atlantik. Erst im 19. Jahrhundert entstand mit dem Reisen zu Bädern am Meer in die Sommerfrisch der kleine Ort Le Touquet und wurde schnell zum Lieblingsorte erholungssuchender Engländer. Der Namenszusatz „Paris-Plage“ kam erst später dazu und impliziert deshalb, dass hier der Hausstrand der Pariser ist. Wir haben von dem Ort noch nie vorher gehört und finden es umso schöner, dass wir diese Gegend kennenlernen werden Der erste Eindruck ist, als wir mit dem Mietwagen vor dem „Novotel Thalassa“ parken, der unglaublich breite und wunderschöne Sandstrand. Allerdings sticht uns auch der doch ziemlich zugebaute Straßenzug direkt dahinter ins Auge. Einige 60er und 70er Jahre Apartmenthäuser prägen die Silouette. Westerland auf französisch eben. Viele Gäste kommen aber in erster Linie wegen des Strandes her, der guten Meeresluft und der weltbekannten Thalassotherapie. Genauso wie wir.
Strandfeeling, Beachclubs und viele bunte Türen…
Wir checken kurz ein und da unser Zimmer noch nicht fertig ist starten wir gleich erstmal in Richtung Beach. Und schon beim ersten Strandspaziergang verstehen wir die Begeisterung für diesen Ort. Es ist ein wirklich langer, wunderschöner Sandstrand mit einer starken Tide. Als wir am frühen Nachmittag ankommen reicht das Meer fast bis zum Hotel und die Wellenbrecher davor. Ein paar Stunden später füllt sich der Strand mit jede Menge Spaziergänger und Sonnenanbetern, denn die Ebbe kommt und das Meer zieht sich zurück. Es bleibt ein fester, riesiger Strand zurück. Total faszinierend wie das mit den Gezeiten funktioniert.
Besonders auffällig sind die vielen bunten Türen, die entlang des Strandes oberhalb wie an einer Perlenkette aufgereiht sind. Bei näherem Hinsehen erkennen wir, dass das Umkleidekabinen sind. Diese kann man für eine Saison mieten und seine Strandutensilien unterstellen. Einige Sommerfrischler sitzen mit ihrer Liege direkt davor, packen die belegten Baguettes aus und lassen sich häuslich nieder. Wir sind nach dem Spaziergang total durchgeschwitzt und setzen uns in einen der zahlreichen Beachclubs am Strand. Diese sind auf einem eingezäunten Plätzchen mit Palmen dekoriert, Liegestühle stehen in Reih und Glied und natürlich gibt es einen großen Restaurantbereich. Hier kann man an einem leckeren Drink nippen oder auch Kleinigkeiten essen. Nebenan ist gleich ein großer Spielplatz für die Kids, so dass die Eltern alles im Blick haben, aber es trotzdem selbst nett haben können. Toll!
Thalasso: Alles Gute aus dem Meer
Endlose Spaziergänge und die tolle Atlantikbrandung sind natürlich nicht der einzige Grund warum wir in Le Touquet sind. Wir wollen natürlich vor allem die berühmte Thalassotherapie kennenlernen. Im Novotel liegt der Fokus auf Behandlungen die aus dem Meer kommen: Schlick, Meerwasser, Schlamm und Ozon werden im Spa eingesetzt. Das soll dem ganzen Körper guttun, entschlackend wirken und auch die Psyche entspannen.
Unser Tag startet mit einem leichten Frühstück am frühen Morgen und dann geht es zur ersten Anwendung. Am Spa-Empfang werden noch einige Dinge abgefragt wie z.B. die Stärke der Massagen oder des Drucks der Hydrodüsen, wie warm das Meerwasser sein darf oder ob man Platzangst hat. Die Damen beraten fachkundig was für eine Behandlung für wen geeignet ist und was eher nicht so gut passt. Nach dem alle Formalitäten geklärt sind, starte ich mit einer Hydromassage. Hier liegt der Gast auf einer Art Wasserbett, dass unten mit mehreren Düsen den Rücken und die Beine massiert. Dazu gibt es verschiedene Farblichtspiele, die aber doch ziemlich grell sind und man deshalb eine Schlafmaske aufsetzen kann. Nach 20 Minuten bin ich schon sehr entspannt und es geht gleich weiter ins Sprudelbad mit Meereswasser. Auch hier massieren verschiedene Wasserdüsen sanft die Haut und das Licht ändert sich auch. Ich döse ein bisschen weg, träume vom Meeresrauschen und finde es herrlich. Virgine weckt mich vorsichtig und holt mich aus der Wanne. Anschließend wird erstmal Tee gereicht und etwas auf der Terrasse im Innenhof des Spas ausgeruht. Als letzte Anwendung steht eine Algen-Packung für den ganzen Körper auf dem Programm. Der ganze Körper wird mit einer Art grünen Schlamm eingerieben, in Folie gepackt und mit einer Wärmedecke zugedeckt. Fühle mich wie eine Sushi-Rolle in Wasabi getaucht. Anschließend wird alles abgeduscht und noch eine Runde im Pool geschwommen. Alles ist sehr entspannt und ich liebe Thalasso schon jetzt.
Le Touquet von oben
Nach soviel Entspannung am Strand und im Spa, wollen wir am Nachmittag das kleine Städtchen Le Touquet erkunden. Als erstes haben wir eine Besichtigung des Leuchtturms „Phare de la Canche“ und des dazugehörigen Museums gebucht, der sich mitten in einem Wohngebiet zwischen vielen kleinen Einbahnstraßen versteckt. Schon bei der Anfahrt staunen wir nicht schlecht, was für schöne Häuser und Villen rechts und links der Straße stehen. Alles ist top gepflegt mit englischem Rasen, großen Gärten und viel altem Baumbestand. Richtig schön. Am Fuße des Leuchtturms im Museum treffen wir Apolline, die uns die Geschichte dazu erzählt, die im Museum dargestellt wird. Der Ort Le Touquet wurde auf einem kleinen Hügel errichtet und befindet sich an der Canche-Mündung. Genau deshalb wurde der Standort schon 1805 für den Bau eines Leuchtturms ausgewählt. Aber es wurde nicht nur ein Turm, sondern sogar Zwillingstürme gebaut, die in 250 Meter Entfernung von einander standen und circa 12 Meter hoch waren. Leider wurde einer davon im 2. Weltkrieg komplett zerstört. Der Architekt Quetelard baute dann 1951 den heute noch stehenden neuen Leuchtturm. Wer die Aussicht von oben genießen will, der muss erstmal die 274 Stufen hochsteigen und wird dann mit einem sagenhaften Ausblick über Le Touquet belohnt. Das legendäre „Le Westminster Hotel“ ist zu sehen, die vielen noblen Villen mit ihren schönen Gärten und Swimmingpools und der große Pinienwald. Wirklich sehenswert.
Stadtbummel mit savoir-vivre
Anschließend bummeln wir weiter Richtung Ortsmitte. Trinken auf der Terrasse des Westminster Hotels einen Kaffee, genießen die Atmosphäre des traditionellen Grandhotels und bewundern die Bilder der VIP’s die hier alle schon abgestiegen sind. Das Örtchen Le Touquet ist die Heimatstadt von Brigitte Macron und hat deshalb auch nochmals zusätzliche Aufmerksamkeit erlangt, denn der Premierminister Emmanuel Macron verbringt hier oft den Sommer und er gibt sogar seine Stimme bei den Wahlen hier ab. Das Haus liegt mitten in der Fußgängerzone und wird rund um die Uhr bewacht. Das Flanieren macht hier richtig Spaß, denn es fühlt sich so richtig nach Urlaub an. Es gibt viele, schöne Geschäfte und Boutiquen, Cafés zum Einkehren und zahlreiche Restaurants die vor allem am Abend gut besucht sind. Wir schlendern am Hotel de Ville vorbei, bestaunen die schönen Häuser und zünden in der Eclise eine Kerze an. Der Wochenmarkt muss auch einen Besuch wert sein, aber leider ist heute nicht Markttag. Zurück im Hotel lassen wir den Abend im Restaurant gemütlich ausklingen und bewundern noch einen sagenhaften Sonnenuntergang am Atlantik. Unsere Rundreise ist zu Ende und wir haben viele schöne, neue Orte kennen und lieben gelernt. Savoir vivre, das können die Franzosen. Wir kommen gerne wieder und bleiben dann etwas länger.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim „Novotel Thalasse“ für die Unterstützung dieser Reise und dem Départmént Hauts de France für die tolle Organisation(Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels und Unterkünfte vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.