Winter-Urlaubsträume in Kärnten
Winterurlaub in Österreich kann nur Skifahren bedeuten? Mit seinen beiden Mädels im Alter von 6 und 9 Jahren will unser Autor Henry den Beweis antreten, dass die sonnigste Region auch in dieser Jahreszeit noch viel mehr zu bieten hat. Auf geht’s ins malerische Kärnten, genauer gesagt in die Region Villach – Faaker See – Ossiacher See. Lasst Euch überraschen…

Da es unten im Tal in diesem Februar schon keinen Schnee mehr gibt, machen wir uns auf die Suche und fahren von der Haltestelle Warmbad Bahnhof aus mit dem Naturparkbus eine steile Straßen hinauf zum Dobratsch, der 2166 Meter hohen Villacher Alpe. Früher gab es hier Skipisten, aber im Jahr 2002 wurde der älteste Naturpark Kärntens dem sanften Tourismus übergeben. Seitdem lässt sich hier intakte, unberührte Natur mit all ihrer schützenswerten Fauna und Flora genießen.
Mit der Erlebnis Card ist die Busfahrt auf den Dobratsch kostenlos. An der letzten Haltestelle Rosstratte treffen wir den Naturpark-Ranger Robert Pulvermacher. Er hat Schneeschuhe dabei – für meine Mädels etwas völlig Neues. Wir schnallen sie uns an die Füße und stapfen durch den Schnee los in Richtung Gipfel. Belohnt werden wir bei traumhaftem Sonnenschein mit einem Panoramablick auf die Bergketten der Region.
Nach köstlicher Pizza im Almgasthaus Rosstratten werden die Mädels noch spielerisch mit den Herausforderungen der Lawinenrettung vertraut gemacht. Mit piependen Ortungsgeräten nähern sie sich dem Ziel, buddeln im Schnee – und stoßen in diesem Fall zu ihrer großen Freude auf Gummibärchen.
Mal ein Stockentenpärchen oder einen Schwan – viel mehr glaubt man, im Winter auf dem Wasser nicht entdecken zu können. Ulrike Knely, Bergwanderführerin, Waldpädagogin und Ornithologin, nimmt uns an diesem Tag mit auf eine Entdeckungsreise durch die einzigartige Landschaft des Bleistätter Moores und öffnet uns die Augen. Das Moor am östlichen Ufer des Ossiacher Sees ist erst seit 2017 durch die bewusste Flutung entstanden und hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem unheimlich artenreichen Landschaftsschutzgebiet entwickelt. Mehr als 100 Vogelarten sind hier zu Hause, dazu Fledermäuse und Biber. Wir erkunden das Gebiet auf einem Slow Trail, das sind Familienwanderwege, die speziell für entspanntes Wandern und den achtsamen Umgang mit der Natur und sich selbst gedacht sind. Hier ist der Weg das Ziel. Mit Ulrikes Hilfe und unseren Ferngläsern können wir Blässhühner, Reiher, Krickenten und Kormorane bestaunen. Ganz nebenbei schlagen wir gleich noch zwei Wildangler in die Flucht. Angeln ist hier nämlich streng verboten.
Für den Weg zu Österreichs ältester Nudelfabrik in Finkenstein ist ein Navi oder eine gute Wanderkarte unbedingt empfehlenswert, denn dieses Highlight liegt nicht gerade zentral. Im Markt Café begrüßt uns Isabella Fleissner, die das Café samt Feinkostladen vor zwei Jahren von ihrer Mutter übernommen hat. Die dazugehörige Finkensteiner Nudelfabrik führt ihre Cousine Katharina Gregori in fünfter Generation. Diese Erfahrung und die Liebe zu Pasta schmeckt man. Ich entscheide mich für Lasagne, meine Mädels – natürlich – für Tiernudeln mit Tomatensoße. Am Ende sind wir alle drei begeistert und nehmen uns gleich noch einen kleinen Vorrat aus dem Laden mit.

Einmal wie eine Meerjungfrau schwimmen, davon träumt doch jedes Mädchen. Für meine Große gab es in der Kärnten-Therme in Villach die Gelegenheit. Die architektonisch imposante, 2012 eröffnete Therme gehört zum traditionsreichen Warmbad-Resort im Ort. Ausgestattet mit einer bunten Flosse stürzt sich meine Tochter in die Fluten und hat recht schnell den richtigen Schwung raus. Bald schon taucht sie durch Ringe und holt Schätze vom Beckenboden. Da meine kleine Tochter gerade noch ihr Seepferdchen macht, kommt der Kurs für sie ein wenig zu früh. Traurig muss sie trotzdem nicht sein, denn auch sie bekommt eine Flosse und darf mit mir zusammen am Rand planschen.


Zitronen sind sauer. Das war so ziemlich das Einzige, was wir über dieses Obst zu wissen glaubten. Und nicht mal das stimmt, wie uns der Zitronenexperte Michael Ceron schnell aufklärt. “Die Früchte im Supermarkt sind alle unreif und sie reifen nach dem Pflücken auch nicht nach.” In seinem in ganz Österreich einmaligen Bio-Zitrusgarten in Faak am See lässt er uns zum Beweis reife Früchte kosten. Tatsächlich, ein süßer Genuss!
Mehr als 280 Arten von Zitrusgewächsen aus aller Welt baut Michael hier an. Seine Bio-Topfpflanzen haben ihren Preis, dafür aber auch ihre Qualität. Für Besucher gibt es in den Gewächshäusern von Dezember bis März die größten Früchte zu bestaunen, die bis zu drei Kilogramm wiegen! Meine Mädels und ich sind baff. Wir werden Zitronen künftig mit Sicherheit mit ganz anderen Augen betrachten.

In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns bei der Region Villach Tourismus GmbH, FEUER & FLAMME. DIE AGENTUR und Kärnten Werbung für die freundliche Unterstützung unserer Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Regionen und Hotels vor, die wir selbst getestet haben und Familien und Freunden empfehlen würden.

