Auf ins grüne Herz von Niedersachsen
Unser Nachbar-Bundesland Niedersachsen kenne fast nur vom Durchfahren. Letzten Herbst sind wir aber endlich mal angehalten und eine Woche geblieben. Was für ein Glück! Denn Niedersachsen ist echt schön, vor allem die Region Oldenburger Münsterland. Wir haben uns das Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre, die Region rund um Cloppenburg, mal genauer angesehen.
Action und Idylle an der Thülsfelder Talsperre
Bei dem Begriff „Talsperre“ dachte ich immer an hohe Betonwänden und künstlichen Wasserstau. Auch Wikipedia beschreibt es so: „Eine Talsperre ist eine bauliche Anlage zum Stauen von fließendem Wasser (Stauanlage) …“ Was mich aber echt überrascht hat: Die Thülsfelder Talsperre ist landschaftlich wunderschön! Und zu Recht als Erholungsgebiet ausgezeichnet. Was als Deichschutz geplant wurde, ist jetzt ein sehr idyllisches Fleckchen Erde am Wald. Die Thülsfelder Talsperre war für uns das Herz der Gegend. Hier waren wir zum Klettern, sind mit dem Fahrrad drumherum gefahren und haben immer mal wieder sehr gerne Spaziergänge gemacht.
Sorgenfrei-Tipp: Im „Hotel Seeblick“ kann man richtig gut essen und den Sonnenuntergang über dem Wasser genießen.
„Schöner Wohnen“ mitten in Niedersachsen
Der Ferienhof Wegemann liegt in Mittelsten Thüle, einem Vorort von Friesoythe sehr idyllisch zwischen Feldern und Wäldern – hier ist rundherum nur Natur. Viele der Attraktionen sind jedoch ganz in der Nähe: Zur Talsperre sind es nur rund 4,5 Kilometer, zum Kletterwald drei Kilometer und zum Tier- und Freizeitpark Thüle ebenso knappe drei Kilometer. Damit eignet sich der Ferienhof als idealer Ausgangspunkt für diese Gegend.
Da hat aber jemand mitgedacht… und das waren Melanie und Andreas Wegmann. Die herzlichen Gastgeber haben selbst drei Kinder und jede Menge Erfahrungen als Familie im Urlaub gemacht. Das waren nicht immer nur Gute. „Und deshalb haben wir beschlossen, einfach selbst anzubieten, was uns als Familie immer gefehlt hat“, sagt Melanie. Das Wohnkonzept der ehemaligen Scheune ist extrem gut durchdacht und auf Familien ausgelegt: In der großen, lichtdurchfluteten Eingangshalle befinden sich eine schöne Kletter- und Tobe-Ecke sowie Bücher und Spielzeug. Und – etwas abseits, vielen Dank dafür! – eine gemütliche Kaffeeecke für die Eltern. So können auch kleinere Kinder unter Aufsicht spielen, während Mama oder Papa sich in Sichtweite eine Pause gönnt. Daneben ist der allgemeine Bereich, eine Teeküche (mit Jura-Kaffeeautomat, so lecker!) und die Waschkammer, in der man auch alles findet, was man in einer Ferienwohnung so brauchen könnte. Super ist die Ausstattung an Putzsachen – wer hat schon Lust, auch noch Wischlappen mit in den Urlaub zu nehmen? Außerdem legt Melanie großen Wert auf Umweltfreundlichkeit: Statt Waschpulver gibt es Waschbälle (ja, das säubert wirklich!) und auch die Putzmittel sind umweltschonend.
Von der Eingangshalle aus geht’s in die drei 5-Sterne-Ferienwohnungen. Wir wohnen im Scheunentor, was mit 78m² und zwei Schlafzimmern perfekt geschnitten für uns fünf ist. Aus den bodentiefen Fenstern heraus schauen wir auf den wunderschön angelegten Garten und die Terrasse, über der ich mir sehr gern morgens mit dem ersten Kaffee den Sonnenaufgang angeschaut habe. Die Ferienwohnung ist unglaublich hochwertig und geschmackvoll eingerichtet – und dabei so richtig zum Wohlfühlen. Ehrlich gesagt kam ich mir so vor, als wären wir in der Wohnung von Freunden mit tollem Einrichtungsgeschmack und gutbezahlten Jobs! Die Boxspring-Betten waren super bequem, die Küche perfekt ausgestattet und das Badezimmer großzügig und modern. Auch den üblichen Ferienwohnungskram wie Toilettenpapier, Spülmittel, Bettwäsche und so weiter konnten wir getrost zu Hause lassen – alles, was man braucht, ist schon da!
Bei schönem Wetter können Kinder super im großen Garten Fußball oder Basketball spielen, klettern, auf dem Trampolin hüpfen, in der Sandkiste buddeln oder Verstecken spielen. Auch hier gibt es wieder lauschige Ecken mit Gartenmöbeln für die Eltern. Denn mal ehrlich, der Rand der Sandkiste ist auf Dauer doch echt unbequem, oder?
Schlechtes Wetter? Macht nix! Während unserer Reise kam leider auch ein echtes Sturmtief in die Gegend und es wurde draußen richtig kalt und nass. „Nicht so schlimm“, fanden unsere Kinder. Kein Wunder, denn das schenkte ihnen extra Zeit auf dem Spielboden mit Smart-TV, Playstation, Legoecke, kleiner Bücherei und Chillbereich. Björn und mir fiel es auch gar nicht schwer, das Beste daraus zu machen: Wir haben die Sauna genossen, die für die Gäste auf Wunsch angeheizt wird. Und dann haben wir uns alle zusammen auf das große, mega bequeme Sofa gelümmelt und den riesigen Fernseher angemacht. Auch mal schön!
Infos: Die Ferienwohnungen kosten ab 85 Euro/Nacht (für 2 Personen), alle Infos gibt es auf www.ferienhof-wegmann.de.
Sorgenfrei-Tipp: Richtig gut fanden wir den Brötchen-Service: Abends ankreuzen, was man gern hätte und am nächsten Morgen stand es schon vor unserer Tür. Übrigens: Das klappt auch mit Eiern, bei legefreudigen Hennen kommen die sogar direkt frisch vom Hof.
Hoch hinaus im Kletterwald
Ab und zu haben wir uns dann aber doch aus unserer gemütlichen Ferienwohnung heraus gewagt, zum Beispiel von ganz hoch oben aus im Kletterwald Nord. Der liegt direkt an der Thülsfelder Talsperre. Egal, wie mutig oder eher höhenängstlich – auf den zehn Rundkursen mit 131 Kletterelementen ist für jeden etwas dabei. Ganz kleine Kletterer von drei bis fünf Jahren haben einen eigenen kostenfreien Bereich, ab Schulalter geht’s dann an die Bäume. „Ganz langsam und tief anfangen“, rät uns unser Trainer. „Dann kann man immer noch höher klettern.“ Höher heißt in diesem Kletterwald 15 Meter. Aber es gibt viele Abstufungen dazwischen. Für die Sicherheit muss jeder von uns erst einmal einem Team-Mitglied vorklettern. Auf ca. einem Meter Höhe zeigen wir, ob wir das korrekte Öffnen und Einhaken der Sicherungen und den Seilbahn-Griff beherrschen. Dann geht’s auf den ersten Parcours – Emmy und Jasper klettern schon wie kleine Eichhörnchen voran, auch Eva ist mutig dabei. Ich habe noch etwas zittrige Knie, aber ich muss mich über wackelige Stufen und an Netzen entlanghangeln, denn ich möchte unbedingt an der 200 Meter langen Seilbahn über den See flitzen. Was auch richtig viel Spaß macht, sobald ich den Gurten, Seilen und Haken vertraue und mich buchstäblich fallen lassen kann.
Der Kletterwald Nord hat sich echt viel Tolles einfallen lassen: So setzt Eva sich auf sieben Meter Höhe in einen Reitsattel und saust darauf von Baum zu Baum. Jasper gefielen die Spinnennetze am besten und Emmy liebte wie ich die Seilbahn über das Wasser. Björn hat den höchsten Sprung gewagt, den es im Kletterpark gibt: Er stürzte sich von einer Plattform, nur an einem „Slow drop“ hängend, von rund 15 Metern Höhe zu Boden. Neben dem Adrenalin-Kick ist es im Kletterwald auch einfach sehr schön. Der Mischwald lässt immer wieder die Sonne durch die Blätter tanzen, es stehen Bänke für kleine Pausen bereit.
Sorgenfrei-Tipp: Nehmt euch ein Picknick mit und genießt zwischendurch eine ausgiebige Pause, bevor ihr wieder in die Höhe klettert.
Preise: ab 18 Euro, Infos: www.kletterwald-nord.de
Moor ganz modern erleben
An einem Regentag machen wir einen Ausflug in die Nachbarregion „Barßel & Saterland“, die für ihre moorige Landschaft bekannt ist. Doch als wir das Moor- Fehnmuseuum in Elisabetfehn erreichen, ist die Enttäuschung erst einmal groß. Eva hatte nämlich an Feen und Elfen gedacht. Aber nichts da, „Fehn“ ist das altfriesische Wort für „Sumpf“, „Morast“, „Schlamm“. In diesem Museum geht es also um den schmatzenden Matsch, seine Bedeutung für die Natur und die Menschen, die am oder vom Moor leben. Was düster und langweilig sein könnte, entpuppt sich als helle, moderne Ausstellung. Ich freue mich, so viel über die Pflanzen und Tiere im Moor zu erfahren, während die Kinder besonders die echte Moorleiche „total cool“ finden, die hier ausgestellt ist.
Das Moor- und Fehnmuseuum ist ein toller Ort zum Mitmachen. Wir alle schippen (virtuell) Torf um die Wette und bewundern unter dem Mikroskop feinste Pflanzenteile. Und wir lernen, wieso das Moor so wichtig für die Welt ist: Hochmoore speichern unheimlich viel CO₂. Doch der Torfabbau aus den Mooren zerstört nicht nur die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere. Auch fürs Klima ist der Abbau schlecht: Durch die Entwässerung der Feuchtgebiete entweicht CO₂, außerdem wird ein wertvoller Speicher für das Treibhausgas zerstört. Torf wird zum größten Teil für den Gemüseanbau abgebaut – ich werde ab jetzt darauf achten, dass ich nur noch torffreie Blumenerde für meinen Garten kaufe.
Leider war die Luft am Tag unseres Besuchs mindestens so nass wie die Feuchtgebiete im Moor. Bei schönerem Wetter kann man im Außenbereich des Museums noch viel mehr entdecken, eine Rallye machen und mit den Füßen ein herrlich matschiges Moorbad nehmen.
Eintritt: Kinder ab 6 Jahren 2,50 Euro, Erwachsene 5 Euro, www.fehnmuseum.de
Höher, schneller, niedlicher
Wir sind ja eine fünfköpfige Familie mit einem Jungen und unseren zwei Mädchen. Klar, dass es da auch mal zu Interessenkonflikten kommt. Die einen wollen süße Tiere anschauen, der andere sehnt sich nach Achterbahn-Action. Die harmonische Lösung: der Tier- und Freizeitpark Thüle. Über 36 Freizeitattraktionen gibt es hier, darunter Karussells, Achterbahnen, Kletterparadiese, Hüpfburgen, Wasserrutschen und Seilbahnen. Mein perönlicher Favorit war der Freifallturm. Der ist nämlich nicht so angsteinflössend hoch wie die Freefall-Tower im Heide- oder Hansapark, aber es kribbelte schon ganz ordentlich kribbelt in meinem Bauch. Richtig gut fanden wir alle die Coasterkartbahn „Lost World“ in schöner Geschwindigkeit geht es zwischen Dinosaurierskeletten durch und mit Schmackes um die Kurven. Nochmal und nochmal und nochmal haben wir uns in den angenehm kurzen Warteschlangen angestellt.
Sorgenfrei-Tipp: Der Freizeitbereich ist sehr vielseitig. Vor allem für kleiner Kinder gibt es viel, aber auch unsere Teeny-Tochter musste sich nicht langweilen. Nur echte Thrill-Seeker sind wahrscheinlich im Heidepark besser aufgehoben.
Wir hätten liebend gern den ganzen Tag im Freizeitbereich verbracht, wären nicht nebenan fast 1000 Tiere aus aller Welt. Wirklich beeindruckenden fanden wir die Löwen, die majestätisch auf einem Safari-Auto ruhten. Super gefallen hat uns auch die große, begehbare Außenanlage, in der sich die Kattas wie eine Horde – nun ja, wildgewordener Affen tummelten. Jasper mochte vor allem die Gibbons gern, die sich mit ihren langen Armen munter von Ast zu Ast geschwungen haben. Neben den vielen Exoten hatten aber auch die gewöhnlicheren Tiere ihren ganz besonderen Charme. Wir beobachteten ganz lange und mit viel Freude zum Beispiel das Meerschweinchen-Dorf, in dem die kleinen Nager in ihre Hauser rein und wiedre raus flitzten. Sich noch mal so richtig austoben kann man sich im Njordland. Der 3.100 qm große Abenteuerspielplatz steht ganz im Zeichen der Wikinger-Abenteuer mit ausgedehnten Spiel- und Kletterlandschaften, Balanciersteinen und dem riesigen Rutschenturm mit Freifall- und Wendelrutsche.
Eintritt: Kinder von 3-13 Jahren 24 Euro, ab 14 Jahren 26 Euro, Senioren ab 65 Jahren 20 Euro
Infos unter www.tier-freizeitpark.de.
Auf Zeitreise im Museumsdorf Cloppenburg
„Wie coooool …!“ riefen wir alle gleich bei der ersten Attraktion im Museumsdorf Cloppenburg. Im Museumsdorf befinden sich 60 histoprische Gebäude, die zum Teil 500 Jahre alt sind. Wie lebte man früher? Was wurde gearbeitet? Wie waren die Häuser vor hunderten von Jahren eingerichtet? All dass kann man hier hautnah entdeckeck, zum großen Teil anfassen und an Aktionstagen sogar mitmachen beim Brotbacken, die Töpferei und Kupferschmiede besuchen oder Spiele wie früher erleben (siehe Veranstaltungsplan auf www.museumsdorf.de).
Dabei ist nicht alles uralt, was im Museumsdorf steht. Was uns am Anfang so begeistert hat, war die Disco. Das Museumsdorf hat hier die 80er Jahre wieder aufleben lassen, inklusive (fake) Aschenbecher, DJ-Pult, Preislisten in DM und natürlich der Musik. Eva war -schwupps- gleich auf der Tanzfläche, die auch noch bunt geleuchtet hat.
Wieder draußen aus der Disse haben wir einen wundervoll idyllischne Tag erlebt. Die drei alten Mühlen, Scheunen, der Adelshof, Wohnhäuser und Werkstätten fügen sich charmant in das 15 h große Museumsdorf ein, als hätten sie alle schon immer hier gestanden. Dazwischen haben die Gärtner tolle Bepflanzungen und wundervolle Bauerngärten erschaffen. Pferde, Schafe, Kühe, Hühner, Gänse und Ziegen weiden zwischen den Häusern. Und überall gab es etwas zum Mitmachen: Vor der Töpferei zum Beispiel konnten die Kinde mit Ton-Klötzen bauen. In der Backstube durfet Eva das frische Brot aus dem feuerbetriebenen Ofen holen.
Sorgenfrei-Tipp: Der Dorfkrug ist wunderbar gemütlich, das Essen echt lecker und für quirlige Kinder gibt es direkt davor einen tollen Spielplatz, so dass Mama und Papa noch in Ruhe ihren Kaffee austrinken können. Aber bitte nicht mit komplett satt essen, denn: Der Butterkuchen aus der alten Backstube schmeckt einfach himmlisch!
Eintritt: 3,50 Euro für Kinder, 9,50 Euro für Erwachsene, Familienkarte 20 Euro.
Infos und Termine auf www.museumsdorf.de
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns herzlich bei der TMN (Tourismus Marketing Niedersachsen), die uns zu dieser Pressereise eingeladen hat und die von Frau Rebmann und Frau Oloew (Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre) perfekt geplant und organisiert wurde (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Destinationen und Aktivitäten vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.