🖤 Black Forest Rocks!
Architekturroute, Genussradeln, Weinwanderung und mehr …
Warum Ihr unbedingt einmal den Schwarzwald besuchen solltet – und zwar nicht irgendwo, sondern im wunderschönen Renchtal bei Oberkirch! Hier erwarten Euch charmante Fachwerkstädtchen, spannende Architektur, erlebnisreiche Wander- und Radwege sowie kulinarische Highlights rund um Wein und regionale Spezialitäten. Was Ihr auf keinen Fall verpassen dürft, haben wir für Euch hier zusammengestellt:
Schon beim ersten Bummel durch Oberkirch war ich sofort verliebt in die charmanten Fachwerkhäuser. Die historische Fußgängerzone mit ihren Barock- und Fachwerkfassaden, kleinen Gassen und dem plätschernden Mühlbach ist einfach perfekt für eine Kaffeepause, ein Eis oder ein Gläschen Wein am Abend. Hoch über der Stadt thront die Burgruine Schauenburg, das Wahrzeichen von Oberkirch, von dem aus man einen traumhaften Blick auf das sanft geschwungene Renchtal mit seinen Rebhängen und den bewaldeten Schwarzwaldhöhen genießt.
Das Renchtal begeistert mit einer gelungenen Mischung aus entspannten Wander- und Radwegen, leckerer Kulinarik und natürlich exzellentem Wein. Wir haben für euch unsere fünf Highlights zusammengestellt, die euren Schwarzwald-Trip unvergesslich machen:
🖤 Architekturroute – Stadtspaziergang Oberkirch
Imposante Schwarzwaldhöfe, moderne Architektur mit traditionellen Elementen und liebevoll sanierte Fachwerkhäuser: All das vereint die 2023 ins Leben gerufene Architekturroute „Bauwerk Schwarzwald“. Sie stellt herausragende regionale Architektur vor und macht das Zusammenspiel von Tradition und Moderne erlebbar. Insgesamt 95 Objekte – von Museen über Ferienhäuser bis zu Gasthäusern – wurden als „Bauwerk Schwarzwald“ ausgezeichnet.
Unser Guide Rudolf Hans Zillgith vom Verein „Oberkirch – Alte Stadt“ führt uns gleich zu Beginn zum denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude nebenan. Dieses wurde nach liebevoller Sanierung in ein kleines Hotel mit charmanten Zimmern und empfehlenswerter Gastronomie verwandelt – perfekt für einen Besuch, ob zum Übernachten oder zum Abendessen!
Wir spazieren entlang eines idyllischen Bachlaufs, während Rudolf spannende Geschichten und historische Hintergründe zu Oberkirch erzählt. Weiter geht es zur Ihringer Ölstampfe, einer Ölmühle aus dem Jahr 1883. Dort bringt er die historische Mühle für uns in Gang – kaum zu glauben, aber sie stampft tatsächlich noch!
„Meist verarbeiten wir Walnüsse, denn die gibt es reichlich in der Region, zum Beispiel am Kaiserstuhl“, erzählt Rudolf. „Aus 10 Kilo Material – meist Walnüsse – bekommen wir 5 Kilo Öl.“
Besonders beeindruckend: Rudolf ist selbst Bauherr und hat mit viel ehrenamtlichem Engagement gemeinsam mit Architekt Lorenz Kimmig den Wiederaufbau der Ölstampfe umgesetzt.
Schließlich besuchen wir das Puppenmuseum, eines der ältesten Gebäude Oberkirchs (1697), das liebevoll saniert und konserviert wurde, bevor es weitergeht zum historischen „Beamtenwohnhaus“ und dem Weinhaus Renner, das mit regionalen Baustoffen wie Holz und Lehm erbaut ist und typisch für den mittleren Schwarzwald steht.
Wirklich beeindruckend finde ich das Zentrum von Oberkirch, wo eine geschlossene Reihe wunderschöner Fachwerkhäuser aus der Zeit zwischen 1689 und 1803 erhalten ist. Hier befanden sich früher das Metzger- und Gerberviertel. Eines der ältesten Häuser ist das 1696 fertiggestellte Eckhaus Schlossergasse/Gerbergasse, mit seinem markanten, gedrehten Balken, in den „1696 HIH“ eingeritzt ist – ein echtes Schmuckstück. Hier prangt auch schon nebenan über dem Bach das Banner fürs Bachfest – Idylle pur!
🖤 Renchtäler Fahrrad-Genusstour
Landstraßen, Radwege, Feldwege – das Renchtal will entdeckt werden, und das geht am besten mit dem Tourenrad oder E-Bike! Einfach losfahren, einkehren, genießen und weiterrollen. Die Strecke führt nicht nur durch eine traumhaft schöne Landschaft, sondern hat auch kulinarisch einiges zu bieten: Unterwegs sorgen mehrere Hofläden und Restaurants für regionale Spezialitäten und erfrischende Getränke.
Wir starten unsere 28 Kilometer lange Tour direkt in Oberkirch. Mit Guide Felix Burgert radeln wir gemütlich am Fluss entlang durch das idyllische Renchtal. Dann geht es leicht bergauf – doch keine Sorge, hier wartet schon die erste lustige Pausenstation: ein Schnapsbrunnen! Schon mal davon gehört? Das ist eine Art Self-Service-Station, an der man sich mit Schnäpsen oder anderen Getränken bedienen und das Geld einfach ins Kässchen werfen kann – herrlich urig!
Nach einer kleinen Pause mit Wasser, Schorle oder einem Radler geht es weiter. Genau das ist für mich Genussradeln pur: entspannt fahren, immer wieder tolle Stopps einlegen und dabei regionale Köstlichkeiten genießen.
So erwartet uns beim Obsthof Wurth in Zusenhofen leckerer Kaffee und frischer Pflaumenkuchen. Beim Obsthof Heiberger und Angelikas Hoflädele in Tiergarten gibt es eine fruchtige Erfrischung mit Brombeersirup. Angelika verkauft die leckeren Früchtchen übrigens auch auf dem Markt – wir haben das Glück, ein Körbchen mit frischen Beeren mitzunehmen.
Gestärkt und glücklich radeln wir schließlich heimwärts nach Oberkirch. Eine rundum genussvolle Tour, die Lust auf mehr macht!
🖤 Aperitif bei Winzerin Monika Bär & Dinner im Schlossgarten
Abends machen wir noch einen kleinen Abstecher zum idyllisch gelegenen Weingut Monika Bär. Es liegt zu Füßen des Oberkircher Wahrzeichens, der Ruine Schauenburg, und hat eine lange Tradition: Der Weinbau im Weingut Bär geht bis ins Jahr 1890 zurück. Heute führt Monika Bär das Familienweingut in vierter Generation. Sie war 2004 selbst Badische Weinkönigin und erzählt uns bei einem Aperitif viele spannende Geschichten über den regionalen Weinbau.
In der modernen Vinothek, wo ein riesiges Panorama-Schwarzweißbild der Schauenburg und der umliegenden Weinberge die ganze Wand ziert, genießen wir das besondere Ambiente und probieren die Weine. Besonders gut gefallen hat uns der Oberkircher Schlossberg 2022 Riesling (Klingelberg) – frisch, lebendig und typisch für die Region – und das Cuvée „bähr-ig gut“, das mit seiner Fruchtigkeit und Frische überzeugt.
Monika erzählt uns die Geschichte wo der Name „Klingelberg“ seinen Ursprung hat: „Früher nannte man die Lage unterhalb des Schlosses den ‚Klingelberg‘. Manche sagen, wenn man auf den Stein klopft, dann klingelt es – daher kommt der Name Klingelberger für den Riesling.“ Sie schwärmt außerdem von ihrer Leidenschaft für Cuvées: „Da kann man wie ein Parfümeur mit den Anteilen spielen, das macht es spannend.“
Anschließend geht es fast nebenan weiter zum Abendessen: Wir sitzen an einem lauen Sommerabend im wunderschönen Schlossgarten der Grimmelshausengaststätte „Silberner Stern“, wo uns Ulrich Freiherr von Schauenburg und sein Team mit herzlichem Service und liebevoll zubereiteten Speisen von Küchenchef Daniel Kalisch verwöhnen. Bei köstlichem Rumpsteak mit Knödeln und frischen Pfifferlingen lassen wir den Tag ausklingen – ich mit einem Glas Rosè aus der Region, mein Mann mit einem frischen Rothaus Schwarzwaldbier. Wir blicken zurück auf unseren ersten Tag und können kaum glauben, wie viele schöne Eindrücke wir im Renchtal gesammelt haben …
🖤 Oberkircher Weinwanderung: „Von der Höll ins Paradies“
Unsere Weinwanderung beginnt stilecht im Weinhaus Renner im Herzen der historischen Altstadt von Oberkirch. Familie Renner begeistert hier seit über 70 Jahren ihre Gäste mit exzellenten Weinen und besonderen Angeboten – von Weinproben über geführte Wanderungen bis hin zur abenteuerlichen Weinbergsafari im Land Rover. Bei einem spritzigen Glas Sekt am plätschernden Bach starten wir unsere Tour.
Die Weinwanderung „Von der Höll ins Paradies“ führt auf rund 7 Kilometern den Schlossberg hinauf – gut ausgeschildert mit einem eigenen Symbol. Bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad genießen wir den Weg zwischen den Weinreben, immer wieder unterbrochen von schattigen Plätzen, die sich perfekt für eine kleine Rast eignen. Unterwegs informieren Stationen mit spannenden Geschichten über den Weinbau in der Region.
Das einzigartige Mikroklima prägt die Charakteristik der Oberkircher Weine: Heiße Tage in den Sommermonaten wechseln sich mit kühleren Nächten ab, wenn Kaltluft aus dem Schwarzwald ins Tal strömt. Diese Temperaturunterschiede sind entscheidend für die feinen Aromen der Weine. Besonders am Schlossberg – einer der besten Lagen Oberkirchs – spürt man diese klimatischen Besonderheiten hautnah. Das Weingut Julius Renner hat den Schlossberg nach mehr als 20 Jahren Brache wieder mit Spätburgunder und Riesling (Klingelberger) bepflanzt, was den ursprünglichen Charakter dieser historischen Weinlage zurückbringt.
Krönender Höhepunkt der Wanderung ist der Besuch der Burgruine Schauenburg. Hoch über der Stadt gelegen, thront sie majestätisch über dem Renchtal. Erbaut zwischen 1070 und 1090 von Herzog Berthold II. von Zähringen, ist sie heute im Besitz der Familie von Schauenburg. Von hier genießt man einen atemberaubenden Panoramablick auf Oberkirch, das Rheintal und an klaren Tagen bis nach Straßburg.
Nach einer ausgiebigen Erkundung der verwunschenen Burgruine kehren wir in die urige Burgwirtschaft „Die Burg“ ein. Wir sitzen auf der Terrasse mit Blick zum Tal auf der einen und auf die Schauenburg auf der anderen Seite und geniessen leckeren Flammkuchen und kühles Bier. Besonders witzig: Die Speisekarte überrascht mit originellen Gerichten wie „Burggespenst“ (Kleine Portion Bibbeleskäs mit Brot 6,90 Euro) oder „Henkersmahlzeit“ (1 Zigarette, 1 Glas Wasser, Brot, 2 Euro).
🖤 Weinprobe bei den Oberkircher Winzern
Ein absolutes Muss für alle Weinliebhaber: die öffentliche Weinprobe der Oberkircher Winzer eG! In der traditionsreichen Genossenschaft, die jährlich rund 5 Millionen Kilo Trauben verarbeitet und etwa 4 Millionen Liter Wein abfüllt, dreht sich alles um den Genuss und das Handwerk des Weinmachens.
Wir starten um 14:30 Uhr mit einer Kellerbesichtigung. Es ist herrlich, bei über 30 Grad draußen in den angenehm kühlen Kellerräumen die Weine zu verkosten. Unser Guide Bernhard Kraus erklärt uns anschaulich den Weg der Traube – vom Weinberg bis ins Glas. Besonders beeindruckend: Die Lagerkapazität beträgt insgesamt 12 Millionen Liter, ein einziger Tank fasst dabei bis zu 30.000 Liter.
Ein Highlight ist der neu gestaltete Barriqueraum, der auch Teil der Architekturroute ist. Hier treffen Architektur und Genuss auf faszinierende Weise aufeinander: Das Gewölbe des Verkostungsraums wird durch unterschiedlich gefräste Holzsegmente in einer freien Form gestaltet. Es erinnert an den Gründungskeller und interpretiert dieses Motiv sehr modern und gelungen. Für dieses Design wurde der Raum sogar mit einem Architekturpreis ausgezeichnet.
Wir lernen, dass nur die besten Weine ins Barrique kommen. Die Fässer werden dreimal verwendet und geben dabei Holzaromen an den Wein ab – besonders intensiv im ersten Jahr. Mikrooxidation im Holz sorgt dafür, dass Gerbstoffe weicher und samtiger werden.
Ob leichter Sommerwein, mittelkomplexer Riesling oder kräftiger Cabernet Sauvignon aus dem Barrique – das Weinspektrum der Oberkircher Winzer begeistert. Und wenn draußen die Sonne brennt, gibt es keinen besseren Ort, als in der „Kathedrale des Weines“ zu sitzen und edle Tropfen zu probieren.
Natürlich dürfen am Ende zwei Kisten Rosé Spätburgunder Weißherbst nicht fehlen – so können wir uns zuhause bei jedem Glas an unsere wunderbare Zeit im Renchtal erinnern und den Schwarzwald-Genuss noch ein bisschen verlängern.
In Sachen Transparenz: Vielen Dank an Renchtal Tourismus und Schwarzwald Tourismus für die Unterstützung und Planung unseres Aufenthalts (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Erlebniss und Aktivitäten vor, die wir selbst getestet haben und die wir Freunden empfehlen würden!