Perfektes Familienmusical mit Lokalkolorit
Das Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen liegt idyllisch am Forggensee und ist der perfekte Ort für das Familien-Musical „Die Schöne und das Biest“. Die Inszenierung kommt ohne Disney Kitsch aus, spielt in bayerischer Umgebung mit eigens komponierter Musik und sensationellen Darstellern. Wirklich sehr empfehlenswert!
Alle kennen das weltberühmte Schloß Neuschwanstein in Hohenschwangau, aber die wenigstens Besucher wissen, dass genau gegenüber direkt am Forggensee das gleichnamige Festspielhaus steht. „Es gehört zu den größten Festspielhäusern in Deutschland mit 1.350 Plätzen und ist dem berühmten Haus in Bayreuth sehr ähnlich“, sagt Renate Böck, die Marketingchefin des Hauses. „Eigentlich sollte ein neues Festpielhaus in München entstehen, nach den Plänen von Gottfried Semper, aber die Münchner wollten kein Haus für Richard Wagner bauen und so ist man nach Bayreuth ausgewichen“, erzählt Frau Böck. Angelehnt an diese Pläne entstand vor 23 Jahren dieser besondere Ort in Füssen.
Schloss Neuschwanstein – der Besuchermagnet in Bayern
Wir sind an einem sonnigen Nachmittag im Spätsommer zu Gast hier in Füssen und freuen uns auf das Familien-Musical „Die Schöne und das Biest“. Als erstes bestaunen wir, wie alle anderen Besucher auch, die unglaubliche Location des Festspielhauses Neuschwanstein. Der Forggensee der direkt davor liegt schimmert Türkis, der Himmel ist bayerisch blau-weiß, die Sonne scheint und das Schloss Neuschwanstein blitzt weiß und strahlend auf der gegenüberliegenden Seite durch den Wald. Einfach traumhaft schön!
Das Schloss Neuschwanstein ist nicht nur die Vorlage für Disneyland, es ist auch ein Besuchermagnet für Gäste aus aller Welt. Die Geschichte Ludwigs II. und sein mysteriöser Tod interessiert immer noch die Menschen. „Ludwig hatte in vielen Bereichen die richtigen Ideale, aber zur falschen Zeit“, sagt Renate Böck. Er hasste den Krieg und alles was damit zu tun hatte, aber er liebte alles Schöne, die Kunst, die Musik und vieles mehr. Deshalb flüchtete er sich in seine Fantasiewelt, die Richard Wagner dann musikalisch umsetzte.
Liebe, Leid, Versöhnung
Unsere Vorstellung „Die Schöne und das Biest“ dreht sich aber nicht um den berühmten König Ludwig II., sondern um die Geschichte von Bella und dem Prinzen, der von einer Fee wegen seiner Grobheit in ein Biest verwandelt wurde. Wer aber jetzt an den Disneyfilm denkt, der liegt falsch. Denn hier wurde die Handlung in die bayerische Heimat verlegt, neue Lieder geschrieben, Dirndl und Lederhosen angezogen und selbstverständlich wird auch auf deutsch gesungen. Und das sogar sehr gut. Die Darsteller der Bella (Madeleine Haupt), des Biests (Marc Trojan), der Fee (Tanja Versal) und dem Draufgänger Gustav (Daniel Mladenov) sind wirklich hervorragend und begeistern das Publikum. Ganz wunderbar ist auch das Bühnenbild, denn egal ob das bayerische Dorf oder das dunkle Schloss des Biests, es verzaubert mit tollen Bildern und märchenhafter Stimmung. Über 25 Darsteller singen und tanzen in farbenprächtigen Kostümen. Besonders gut gefallen hat uns auch die Darstellung eines tanzenden Cellos und eines Klaviers, die ganz wunderbar die Stimmung im düsteren Schlosses des Biests wiedergeben. Sehr beeindruckend sind auch die Tanz- und Akrobatikeinlagen der Kinder, die zum Darsteller-Team gehören und von der Ludwig Musical Academy Füssen kommen. Dort lernen sie vor Ort in einer umfangreichen Ausbildung alles was man in Sachen Tanz, Ballett und Seilakrobatik wissen muss. Eine tolle Idee, die viele Kinder aus dem Umland wahrnehmen. Auch die Kinder im Saal sind begeistert und klatschen immer besonders laut bei den Seil-Akrobatik-Einlagen. Am Ende gibt’s auch von den Erwachsenen tosenden Applaus und Standing Ovations.
Forgensee, Dampferfahrt, Biergarten
Wer einen Besuch im Festspielhaus Neuschwanstein plant, sollte ein bisschen Zeit mitbringen und nicht nur zur Vorstellung kommen, denn das wäre schade. Es gibt richtig viel zu sehen und zur erleben in nächster Umgebung. Natürlich sollte ein Abstecher auf das malerische Schloss Neuschwanstein auf dem Programm stehen (unbedingt vorher online Tickets reservieren), aber auch eine Dampferfahrt auf dem Forggensee ist bei schönem Wetter sehr zu empfehlen. Im hauseigenen Biergarten des Festspielhauses kann man wunderbar Kaffeetrinken oder eine Brotzeit machen. Wenn das Wetter richtig heiß ist, kann man sogar im Strandbad am Forggensee vorher noch eine Runde schwimmen und am Strand liegen.
Der Forggensee ist der fünftgrößte See in Bayern und ein künstlich angelegter Stausee, der sich wunderbar zu Fuß oder mit dem Rad umrunden lässt, da fast das gesamte Ufer frei zugänglich ist. Sehr ungewöhnlich ist, dass der See im Herbst komplett abgelassen wird und erst im Frühjahr wieder mit Schmelzwasser gefüllt wird. So kann man hier im Winter schöne Spaziergänge auf dem verschneiten Seegrund machen und die Aussicht auf das malerische Schloss Neuschwanstein genießen. Im Juni ist er dann wieder komplett voll und die Schiffe nehmen wieder ihren Betrieb auf.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim Festspielhaus Neuschwanstein, bei Klauke PR und beim Hotel Schlosskrone für die Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Destinationen und Aktiviten vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.