Into the Blue!
Mit dem Motorsegler Aria cruisten wir ab Rijeka durch die kroatische Inselwelt und sind begeistert. Unsere Themenreise „Aktiv & Cappuccino“ mit Kultur, Biken, Wandern, Kajak-Safari und Baden ist eine wirklich gelungene Mischung für sportliche Familien, die nicht nur entspannen, sondern auch gerne etwas erleben möchten.
Die „Blaue Reise“, also Inselhüpfen mit einem Motorsegler, steht schon lange auf unserer Bucketlist, und Kroatien begeistert uns als Urlaubsland ebenfalls seit Jahren. Warum also nicht mal die Inselwelt in der Kvarner Bucht einfach mit dem Schiff entdecken? Von Rijeka aus starten wir unsere Kreuzfahrt mit dem deutschsprachigen Anbieter Rivatours. Wir sind eine aktive Familie und haben uns daher für die Route RC unter dem Motto „Aktiv & Cappuccino“ entschieden. Das bedeutet: eine Woche Kreuzfahrt mit verschiedenen sportlichen Angeboten sowie ein bisschen Kultur, Land und Leute. Wir sind gespannt …
Welcome an Bord und Leinen los
Die sogenannte Einschiffung, also das Boarding für unsere Kreuzfahrt im Hafen von Rijeka, ist ganz unkompliziert. Wir bringen unser Gepäck an Bord und melden uns bei der Crew. Vor dem Schiff stehen bereits 40 blaue Fahrräder bereit. Mit unseren Guides Victor und Lea, die wir gerade erst kennengelernt haben, suchen wir jeweils das passende Bike aus und drehen eine Proberunde. Paul (10 Jahre) ist ganz happy mit seinem coolen Kinder-Bike, und ich habe ein E-Bike, zu dem ich meinen Akku samt Ladekabel erhalte. Die Kabinen sind noch nicht freigegeben, also erkunden wir unser Schiff. Die Aria ist erst 3 Jahre alt und ein schönes, komfortables Stahlschiff für 40 Passagiere. Besonders grandios ist das 250 m² große Sonnendeck mit 36 Sonnenliegen. Hier oben treffen wir die ersten Mitreisenden und kommen gleich mit einem netten Paar aus der Kölner Gegend ins Gespräch. Kurz darauf lernen wir eine Familie aus der Schweiz mit zwei Kindern kennen und freuen uns, dass bereits ein Junge im ähnlichen Alter wie Paul an Bord ist. Es ist ja ein bisschen wie ein Überraschungsei, wenn man eine Woche mit 37 Fremden auf einem Schiff verbringt.
Wir beziehen unsere Dreierkabine mit zwei Einzelbetten, einem Bett darüber und einem kleinen Bad mit Dusche/WC. Anschließend geht es zum Welcome-Drink in den Salon, um die Besatzung und die restlichen Mitreisenden kennenzulernen. Unsere Reiseleiter Lea und Victor geben uns einen Überblick über das Programm und wichtige Infos rund um das Schiff. Die Reiseleitung ist deutschsprachig, aber wir haben auch zwei kalifornische Familien an Bord, für die alles ins Englische übersetzt wird. Dann heißt es „Leinen los“ und unser Schiff, die MS Aria, nimmt Kurs auf die Insel Cres.
Sprung ins Blaue – erste Badepause
„Juhu! Kann ich schon ins Wasser hüpfen?“, fragt Paul (10). Er steht bereits mit Taucherbrille und Flossen zusammen mit den anderen Kids bereit und kann es kaum erwarten, bis die Badeplattform von der Crew freigegeben wird. Es ist aber auch wirklich traumhaft: eine idyllische Badebucht, strahlender Sonnenschein, glasklares Wasser – besser geht’s nicht! Das Bild, wie die Kids zum ersten Mal ins Wasser hüpfen, wirkt wie eine Filmszene. Unsere Badepause ist herrlich erfrischend, und ich kann sogar ohne Taucherbrille die Fische sehen, denn das Wasser ist so wunderbar klar. Meine Jungs werden immer übermütiger, und Paul springt seitlich vom Schiff von der Plattform, und sogar mein Mann wagt einen kühnen Kopfsprung aus 3 Metern Höhe. Es sieht aus wie in der Karibik! Praktischerweise gibt es auf der Badeplattform auch zwei Süßwasser-Duschen, um das Salzwasser abzuspülen. Nach idyllischen zwei Stunden gibt die Crew das Signal zur Abfahrt, holt den Anker und die Badeleitern ein, und weiter geht’s nach Cres. Ich bestelle mir einen Cappuccino und setze mich aufs Sonnendeck. Auf der Tasse ist ein zwinkerndes Smile-Gesicht aufgedruckt. „Meine Cappuccino-Tasse lächelt mich an, und ich schaue aufs Meer … wie passend, einfach herrlich!“
Ankern in Cres mit Kultur-Input und erste Nacht an Bord
Es ist so schön, in einen hübschen kleinen Hafen einzulaufen und direkt im Zentrum des Geschehens zu sein: Pastellfarbene Häuserfronten mit bunten Wäscheleinen reihen sich in Cres um einen lebhaften Marktplatz am Hafen. Eine kleine Stadtführung steht auf dem Programm. Lea, unsere Reiseleiterin, zeigt uns das Benediktinerkloster und spaziert mit uns durch die engen Gassen, die wie ein kleines Labyrinth angeordnet sind. Der etwa 90-minütige Spaziergang ist äußerst kurzweilig, sogar für die Kinder, da Lea uns nicht mit trockenen Fakten langweilt, sondern spannende Anekdoten erzählt. Genau das richtige Maß an Kultur-Input, sozusagen. Dann heißt es: Alle Mann wieder an Bord! Es gibt leckere, gegrillte Makrelen à la Aria, zubereitet von Chefkoch Sascha. Später gehen wir noch für einen Drink mit unseren neuen Freunden ins Städtchen, während die Kinder, die sich inzwischen auch gefunden haben, den Anglern im Hafen zuschauen oder auf dem Schiff spielen. Wir haben noch nicht mal eine Nacht an Bord verbracht, und doch fühlt es sich schon so herrlich familiär an. Einfach Urlaub!
„Meine Cappuccino-Tasse lächelt mich an und ich schau auf´s Meer … herrlich!“
Erste Bike-Tour, Cappuccino im Hafen, Besuch im Duftgarten
Morgens um acht klingelt die Schiffsglocke, und alle Mann bzw. Frauen werden zum Frühstück gerufen. Wir haben wunderbar in unserer Koje geschlafen und sind an diesem Morgen die Letzten, die zum Frühstück erscheinen. Unsere Aria ist bereits ausgelaufen, und wir nehmen Kurs auf Lošinj. Nach einem herrlichen Badestopp und Mittagessen an Bord laufen wir in Lošinj ein. Unsere erste Bike-Tour steht auf dem Programm. Die Crew lädt die 40 Fahrräder aus, die während der Fahrt auf dem Oberdeck geparkt sind. Rad für Rad wird über die Reling gehoben. Das ist für die Crew immer eine kleine Prozedur, geht aber überraschend schnell.
Los geht’s vom Hafen, und im Pulk radeln wir hinter Victor her über die Insel, vorbei an idyllischen Buchten, und machen eine kleine Pause im Fischerörtchen Veli zum Eis essen. Wer mag, kann in der Nähe noch ins Wasser hüpfen. Zurück in Lošinj sind wir alle an der Hafenpromenade zum besten Cappuccino der Stadt eingeladen. Danach steht unser Spaziergang zum „Mediterranen Duftgarten“ auf dem Programm – ein wirklich bezaubernder Ort, den wir auf einer Führung mit Gastgeberin Sandra entdecken. Hier gedeihen mehr als 250 Duftpflanzen, aber es gibt auch eine süße Eselsdame, die die Kinder besonders entzückt. Tipp: Unbedingt im Restaurant das leckere Lamm probieren! Man sitzt dort idyllisch in einem offenen Pavillon.
Abenteuer auf dem Zrmanja: Kajak-Safari
Das Highlight bei den Aktivitäten ist ganz klar unsere Kajak-Safari! Gleich nach dem Frühstück geht es mit dem Bus zum Fluss Zrmanja. Ausgestattet mit Helm, Weste und Paddel, und nach einer Einweisung durch professionelle Guides, steigen wir in Zweier-Kajaks. Es geht flussabwärts durch die wildromantische Kulisse des Zrmanja-Canyons. Ab und zu gibt es lustige Attacken, und wir liefern uns eine Wasserschlacht. Rechtzeitig vor dem imposanten großen Wasserfall steigen wir aus den Booten und klettern den Berg hinunter. „Wow, schau mal – gut, dass wir da nicht im Boot gesessen haben“, sagt Paul, als wir zuschauen, wie unsere Schlauchboot-Kajaks ohne uns die wilden Fluten hinunterstürzen.
Wir steigen wieder ein und überwinden kleine Stromschnellen. Nach einem Picknick an der schönsten Stelle des Flusses paddeln wir weiter bis zu einem weiteren Wasserfall, diesmal nur drei Meter hoch. Die Guides hatten uns vorher erklärt, dass man bei diesem Wasserfall auch sitzen bleiben darf – allerdings nur eine Person pro Kajak. Ich bin froh, dass ich mich mit der Ausrede, fotografieren zu müssen, ganz einfach drücken und aussteigen kann. Paul möchte aber unbedingt und ich vertraue einfach auf die Erfahrung der Kajak-Guides. Als dann mein Jüngster als Letzter im Kajak den Wasserfall hinunterstürzt, bleibt mir beim Video-Drehen fast das Mutterherz stehen. Mit lautem Jubel wird auch ihm applaudiert. Wow! Was für ein kleiner Held!
Am Ende unserer Tour wartet dann eine gemütliche Beach-Bar auf uns, und wir stoßen auf unser großes Abenteuer an.
Kultur & Shopping: Hauptstadt Zadar, Olivenbäume in Pag und mehr
Unsere Tage sind eine wunderbar gelungene und entspannte Mischung aus Aktivitäten, kulturellen Highlights sowie Sonnen- und Badepausen. Besonders spannend ist die dalmatinische Hauptstadt Zadar mit ihrer von mächtigen Mauern umgebenen, lebhaften Altstadt. Neben einer Stadtführung zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie dem Römischen Forum und der Kathedrale St. Anastasia sind vor allem die Meeresorgeln an der Uferpromenade faszinierend. Durch die Wellen werden dort Klänge und Melodien erzeugt. Paul legt sich auf den Boden, um genau zuzuhören. An der Uferpromenade sitzen viele Menschen auf den Stufen, plaudern und schauen aufs Meer – der perfekte Platz für den Sonnenuntergang.
Anschließend bummeln wir auf eigene Faust durch die engen Gassen, shoppen Souvenirs und finden eine coole neue Taucherbrille für Paul. Zum Abendessen kehren wir in einer urigen Konoba ein.
Es gäbe noch so viel zu berichten, zum Beispiel von unserem Spaziergang durch den Olivenhain auf der Insel Pag, mit Bäumen, die bis zu 1.600 Jahre alt sind. Oder vom idyllischen Städtchen Rab und unserem Radausflug zu einer herrlich entspannten Badebucht. Und natürlich von den vergnüglichen Abenden in den Hafenstädtchen. So viele schöne Highlights!
Eine Anekdote fällt mir noch ein: Lustig war, wie ich nach einem Mittagsschläfchen auf dem Sonnendeck gefühlt mitten in Krk aufgewacht bin. Als ich die Augen öffnete, baute sich direkt vor mir die alte Stadtbefestigung auf – wir hatten genau davor geankert. Mit dem Liegestuhl gefühlt mitten in Krk!
Leben an Bord: aus Fremden werden Freunde
Neben unseren herrlichen Ausflügen und Aktivitäten auf der blauen Reise ist natürlich unser Schiff der „Place to be“. Wir genießen die Stunden auf dem Sonnendeck, während ganz entspannt die Inselwelt und das unendliche Blau an uns vorbeiziehen. Sehr gesellig sind auch unsere Essenspausen im Salon und die Abende auf dem überdachten Deck. Schon vom ersten Tag an ist es wirklich eine Überraschung, wie nett unsere Reisegruppe ist. Es fühlt sich tatsächlich an, als wäre man mit Freunden unterwegs. Jeder hat schnell seine engsten Buddies gefunden. Paul taucht mit seinem Schweizer Freund um die Wette und chillt mit den kalifornischen Jungs auf dem Oberdeck. Ich habe mir schon nach zwei Tagen mit Anne aus der Kölner Gegend mein halbes Leben erzählt, und es gibt ab dem zweiten Abend eine feste Clique für den Sundowner.
„Sind alle Deutschen so nett?“, fragt Sam aus Kalifornien, der als Teil einer Gruppe mit zwei Familien an Bord ist. Hier an Bord quatscht tatsächlich jeder mit jedem, und sogar Paul spricht ab und zu Englisch. Beim Kartenspielen kommen die lustigsten Konstellationen von Leuten zusammen.
Ich glaube, es liegt daran, dass Menschen, die sich auf so eine Reise einlassen, einfach offen sind. Auch unsere Guides Lea und Viktor sowie die Crew sind besonders empathisch.
Der Abschied kommt viel zu schnell, und wir sind alle ziemlich traurig beim Captain’s Dinner. Was wir alles erlebt haben! Unglaublich! Alle sind sich einig: Wetter, Schiff, Route und Reisegruppe – das ist kaum zu toppen. Noch ein Abschiedsfoto und die Gründung einer WhatsApp-Gruppe, damit niemand ein wichtiges Bild von unserem Kajak-Abenteuer verpasst. Dann drücken wir uns alle noch einmal zum Abschied. Ein tolles Überraschungs-Ei! Aus Fremden sind Freunde geworden!
Wir danken ID RIVA TOURS für die Unterstützung der Reise. Mehr Infos zur Familienkreuzfahrten auf www.kroatien-idriva.de/ (Werbung, da Pressereise). In Sachen Transparenz: Wir berichten nur über Reisen, Destinationen und Hotels, die wir selbst getestet haben und die für Familien geeignet sind. Dabei werden wir von Hotels, Tourismusverbänden und Agenturen unterstützt.