Tschüss Hamburg, unsere Perle!
Tag 1: Einchecken im Kreuzfahrt-Terminal in Hamburg ist für uns ein Heimspiel. Toll, dass wir mal einfach aus unserer Stadt abfahren können. Die AIDAluna liegt riesig vor uns. Sie ist noch fast leer und wir können glücklicherweise schon mittags unsere Balkon-Kabine auf Deck 8 beziehen. Das Wetter ist herrlich und die Sonne scheint. Die beiden Jungs erkunden das Schiff und wir treffen uns auf eine Pizza im „Bella Vista“, dem Italiener an Bord.
Dann steht schon unser erstes Treffen auf dem Programm und die Teilnehmer des BVB-Fußball-Camps werden mit dem Bus zum HSV Stadion gebracht. Obwohl die Jungs das Stadion schon von zahlreichen Besuchen als Zuschauer kennen, ist es sehr interessant mal hinter die Kulissen zu gucken, auf die Torwand zu schießen, die Kabinen zu besichtigen und beim Schlachtsong „Hamburg meine Perle“ ins Stadion zu laufen. Gespielt werden darf natürlich auf dem heiligen Rasen nicht, aber ein tolles Gefühl ist es trotzdem.
Um 17 Uhr heißt es „alle Mann an Bord“. Aber erst kommt vor dem Auslaufen noch die „Seenot-Rettungsübung“, an der alle Gäste teilnehmen müssen. Anschließend stürmen alle an Deck und bei der traditionellen AIDA- Gänsehaut-Hymne „Sail away!“ legen wir ab und tuckern ganz langsam die Elbe hoch – vorbei an der Elbphilharmonie, Blankenese und dem „Willkomm Höft“ am Schulauer Fährhaus. Eine ungewohnte Perspektive mal aus der eigenen Stadt auszulaufen. Toll! Nach dem Abendessen ist das erste offizielle BVB-Camp-Treffen. Alle BVB-Trainer stellen sich und den genauen Programmablauf vor. Es geht um Regeln, Ziele und das Verhalten auf dem Platz. Die Fußball-Lehrer sind relativ jung (bis auf Harry!) und sehen in ihren gleichen Trainingsanzügen schon ziemlich professionell aus. Nachdem alles Offizielle besprochen ist, fallen die Jungs todmüde ins Bett. „Ich freue mich so auf morgen“, flüstert Ben schon im Halbschlaf.
Zu Besuch bei den Oranjes …
Tag 2: Heute klingelt der Wecker schon um 7 Uhr, denn das erste Training ist für 7.30 Uhr angesagt. „Das ist ja ganz schön stressig“, jammert Benedict noch total verpennt. Alles ist natürlich freiwillig, aber deshalb sind wir ja hier. Also: schnell Zähne putzen und los …. Angefangen wird mit einem Zirkeltraining, Liegestützen und Situps. Da schmeckt das Frühstück dann gleich doppelt so gut. Jetzt noch ein bisschen Tischtennisspielen auf dem Pooldeck und dann geht es auch schon zur Abfahrt nach Amsterdam. Ziel ist die Fußballschule von Ajax Amsterdam. Die ist schon seit Jahren für eine herausragende Jugendarbeit bekannt. Die Plätze sehen top aus, der Rasen ist akkurat gestutzt. Hier treffen wir den Ex-Dortmund Spieler Alfred Nijhuis, der die Kids in bestem Deutsch begrüßt. „Ich habe drei Jahre als Innenverteidiger für den BVB gespielt“, erzählt er uns. „Heute arbeite ich als Scout für Ajax und kümmere mich um den Nachwuchs“, erklärt er. Während wir Eltern mit dem Fachmann weiter plaudern, bauen unsere Trainer schon mal Hütchen und Stangen für’s Training auf. Die Kids wollen endlich loslegen und sind sofort mit Feuereifer dabei. Alfred Nijhuis erzählt uns interessante Details zum Thema Fußballschule: „Wir bei Ajax setzen sehr auf persönliche Kontakte und geben junge Spieler nicht in ein Internat, sondern quartieren sie bei Gastfamilien ein. Da fühlen sie sich meist wohler und fühlen sich in einer Familie auch nicht so einsam“. Nach dem wir alle Fragen gestellt haben, verabschiedet der Holländer sich freundlich von uns und den Kindern. Währenddessen bringen Nadja und Jan, die AIDA Betreuer des Camps, Berge von geschmierten Brötchen, Obst und Getränke für die kleinen Kicker, die nach dem Training einen Bärenhunger haben. Gut gestärkt steht die Stadionführung auf dem Programm. Das Stadion von Ajax Amsterdam sieht super-modern aus, hat Platz für 52.000 Zuschauer und sogar ein Dach, das bei schlechtem Wetter geschlossen werden kann. Die Kids inspizieren die Umkleiden der Profis, dürfen im Pressezentrum auf dem Podest Fragen beantworten und durch die Katakomben der Stars laufen. Nach einer sehr kurzweiligen Führung geht es mit dem Bus wieder zurück an Bord. „Das war ein super Tag“, sagt Ben. Und jetzt freuen sich alle auf das köstliche Abendessen und das Showprogramm der AIDAluna.
Wembley, we come!
Tag 3: Wieder ist frühes Aufstehen angesagt und nach einem kurzen Frühstück geht es schon ab Dover Richtung London. Alle Kinder und das komplette Trainingsequipment werden im Bus verstaut. Unser Ziel ist das weltberühmte Wembley Stadion. Um die zweistündige Busfahrt etwas kurzweiliger zu gestalten, haben sich die Trainer ein Quiz ausgedacht. In zwei Gruppen aufgeteilt, werden Fragen rund um das Thema „Fußball“ gestellt. Die Jungs raten mit Feuereifer und überraschen die BVB-Experten mit ihrem Wissen. Die Fahrt zieht sich ganz schön lange hin. Trotz schöner Landschaft, vieler Schafherden und kleinen Örtchen werden die Kids langsam unruhig. Der Bus schlängelt sich durch den dichten Londoner-Verkehr und endlich taucht das berühmte Stadion auf. Wow! „Was für eine riesige Schüssel!“, staunen die Jungs. Hier werden wir schon von Toni Woodcock, der englischen Fussball-Legende, herzlich begrüßt. Der mehrfache englische Nationalspieler, der auch für den 1. FC Köln gespielt hat, spricht auch perfekt deutsch. Im stylischen Eingangsbereich wartet schon unser Stadionführer Eric, der uns heute die Highlights erklären wird. Ein futuristisches Dach, leuchtend rote Sitzreihen und knackiger englischer Rasen. Ben und Benedict gehen ehrfürchtig durch die Umkleiden, wo sich normalerweise Wayne Rooney, David Beckham und Co. die Schuhe binden. Die Trikots hängen vor jedem Spind und sogar auf die Massagebank kann man sich setzten. Durch die Katakomben geht es dann mit dem Song „Football is coming home“ in das Allerheiligste. Die Arena sieht wirklich sehr cool und einfach riesig aus. Das „neue“ Wembley Stadion wurde erst 2007 eingeweiht und ist im Gegensatz zu Ajax kein Vereinsstadion.
„Hier spielt die englische Nationalmannschaft und kein Verein“, erzählt uns Eric. „Die Olympischen Spiele 2012 wurden hier eröffnet und es fanden viele Leichtathletik-Wettbewerbe statt“, ergänzt er. Die Arena wirkt überdimensional und ist es mit 90.000 Plätzen auch. Der berühmte „Bogen“ (Arch)- das Dach – ist eine Hommage an das alte Stadion und sieht dabei sehr futuristisch aus. Es kann sogar teilweise geschlossen werden, sodass die Zuschauer im Trockenen sitzen, aber die Spieler „open air“ spielen. „Die Engländer wollen das Wetter richtig spüren“, erklärt uns Tony Woodcock lachend. Die Kinder dürfen im Pressezentrum am Mikrofon sitzen und Fragen stellen, gucken ins Arztzimmer und erfahren, dass es im Wembley-Stadion die meisten Toiletten auf der Welt in einem öffentlichen Gebäude gibt. Eine lustige Anekdote, die für Lacher bei den Kids sorgt. Nach vielen Autogrammen und guten Wünschen, verabschieden wir Tony und alle freuen sich auf das Mittagessen. Gut gestärkt sind die Kids wieder heiß aufs Training. Marcel und die anderen Trainer haben schon alles aufgebaut und es kann losgehen. Diesmal können auch die Eltern auf dem Nebenplatz eine Runde kicken, wenn sie Lust haben. Ich schaue lieber zu. Das Training geht viel zu schnell vorbei, bald heißt es schon wieder einpacken und mit dem Bus Richtung AIDA düsen. Allerdings dauert es jetzt durch den Feierabendverkehr am Freitagabend ewig. Jan ruft vorsichtshalber auf der Brücke an und sagt Bescheid, dass wir später kommen …
GRANDE FINALE!
Tag 4: Heute endlich mal ausschlafen und gemütlich frühstücken. „In die Pfannkuchen könnte ich mich reinsetzen“, sagt Benedict und häuft sich gleich noch einen auf den Teller. Wir sind tatsächlich schon auf der letzten Etappe unserer Reise zurück von Dover nach Hamburg und fahren jetzt den Tag und die Nacht durch. So ein Seetag ist ja eigentlich prima, um mal das Schiff und die Angebote an Bord zu nutzen. Aber Relaxen ist für die Fußball-Kinder nicht drin. Es stehen heute Trainingseinheiten an Bord auf auf dem Programm.
Die Wolken hängen tief und es bläst ein ziemlicher Wind oben auf dem Sportdeck. „Das sieht nach Regen aus“, meckert Ben und zieht die Jacke zu. Tatsächlich ist heute der erste etwas graue Tag auf unserer kurzen Reise. Aber das macht den Sportsmännern natürlich nichts aus. In mehreren Gruppen eingeteilt wird wieder Taktik und Technik trainiert. Die zweite Gruppe läuft im Kreis und macht Fitnessübungen, die von den Trainern Miki und Marcel genau begutachtet werden. Schummeln ist nicht! Mittags gibt es ein gemeinsames Essen mit einer kleinen Einführung zum Thema „richtige Ernährung“. An großen Tischen sitzen die Jungs bei Pasta und Salat zwischen den Trainern und hören aufmerksam zu. Nach einer kurzen Pause steht das langersehnte Abschlussturnier an. Die Eltern versammeln sich und feuern die Kinder an. Jedes Team spielt gegeneinander. Am Schluss siegt Team 6. Großer Jubel bei den Jungs für die Gewinner!
„Jetzt aber alles aufräumen und zusammen packen“, ermahnt Trainer Marcel, “ … euch erwartet die Siegerehrung mit einer großen und einer kleinen Überraschung“, ergänzt er. Die Kids helfen die Bälle zu verstauen, die Leibchen wieder einzupacken und alle sind ein wenig wehmütig. „Nun ist alles schon wieder vorbei“, grummelt Ben traurig. „Aber die Siegerehrung und die Abschlussparty kommen doch noch“, versuche ich zu trösten. Die Jungs werden von Nadine, unserer AIDA-Begleiterin für das Camp, dirigiert sich in einer Reihe aufzustellen. Nach einer kurzen Ansprache vom Trainerstab kommt unter tosendem Beifall und mit lautstarker Musikunterstützung der Kapitän Thomas Mey mit seinem General Manager. Er hat sich extra Zeit genommen um die Siegerehrung vorzunehmen. Es werden kleine Reden gehalten, der Kapitän bekommt ein BVB-Trikot, das er gleich anzieht. „Alle aufstellen zum Abschlussfoto,“ heißt es. Dann wird von Jan die grandiose extra gebackene BVB-AIDA Torte reingeschoben. Grosser Applaus, noch mehr Fotos und die Jungs türmen sich dicke Tortenstücke auf die Teller. Kapitän Thomas Mey verabschiedet sich bis zur großen Abschiedsfeier am Abend. Vorher gibt es noch eine eigene Fußball-Camp-Party mit vielen leckeren Fruchtcocktails, kleinen Geschenken und stimmungsvoller Fußballmusik. Diesmal sind alle Kinder in „normalen“ Klamotten gekommen. Es werden Adressen ausgetauscht und langsam heißt es wirklich „Tschüss“ sagen. „Können wir das nächstes Jahr wieder machen, Mama?“, fragt Ben hoffnungsvoll. „Es war einfach genial“, ruft er hinterher und stürmt auf die Tanzfläche.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns bei AIDA für die freundliche Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Destinationen und Aktivitäten vor die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.