Mit Spaß wandern!
Das Wandern auch für Kinder ein großer Spaß sein kann, weiß Michael Andrack. In seinem Buch stellt er verschieden Routen in Deutschland vor, die er selbst mit seiner Tochter gegangen ist. Er erzählt warum er immer ein Quartett im Rucksack hat und warum Kinder keinen Wert auf eine tolle Aussicht legen. Unsere Autorin hat sich mit ihm unterhalten!
Anfang April ist Ihr neues Buch „Mit Kindern wandern“ bei Malik erschienen. Was hat Sie dazu bewegt, es zu schreiben?
Als dreifacher Vater, der ebenso gerne wie häufig wandert, habe ich mir oft folgende Fragen gestellt: Wie kann man Kinder zum Wandern motivieren? Was macht einen idealen Weg für sie aus? Wo gibt es geeignete Touren in Deutschland? Weil ich kein Buch mit den passenden Antworten finden konnte, habe ich selbst eins geschrieben.
Ab welchem Alter können Kinder wandern?
Idealerweise wachsen sie von klein auf ins Wandern rein. Wenn es mit Naturerlebnissen und Spaß verbunden ist, laufen Kinder ab vier, fünf Jahren problemlos längere Strecken. Je älter sie sind, umso schwieriger wird der Einstieg. Teenager tun aus Gründen der Abgrenzung meist das Gegenteil von dem, was ihre Eltern gut finden. In meinem Buch sind alle Touren mit Altersempfehlungen versehen. Bei denen mit 1,5 Kilometer Länge können schon kleinere Kinder mithalten.
Welche No-Go‘s gibt es beim Wandern mit Kindern?
Zu lange und/oder langweilige Strecken. Nur Wald oder breite Forstwege sollte man vermeiden. Was Kindern lieben, sind Barfußpfade oder Felsenlabyrinthe. Da bekommt man am Schluss durchaus zu hören: Noch mal!
Und womit macht man Kinder ansonsten noch glücklich?
Je schmaler und abenteuerlicher ein Weg ist, umso besser. Was auch immer gut ankommt, ist Wasser zum Spielen, Plantschen und Baden. Verlassen kann man sich generell auf zertifizierte Premiumwanderwege, aus denen sich mit Kindern Filetstückchen rausschneiden
Wie haben Sie Ihre Touren über Deutschland verteilt?
Insgesamt gibt es 26 ausführlich beschriebene, in jedem Bundesland zwei. Sie alle habe ich mit meiner sechsjährigen Tochter selbst ausprobiert. Dazu kommen noch einige Kurz-Empfehlungen.
Wandern Sie mit Ihrer Jüngsten anders als mit Ihren zwei älteren Kindern?
Ja. Früher habe ich Fehler gemacht. Als die beiden fünf und sieben Jahre alt waren, sind wir mal an einem Tag neun Kilometer gelaufen – eindeutig zu viel. Eine Runde mit drei Kilometern mit ausreichend Zeit zum Spielen und Stöckeschnitzen wäre damals besser gewesen.
Wie viel Vorbereitung braucht es beim Wandern mit der Familie?
Vor dem Loslaufen sollte man sich eine geeignete Strecke ausgucken. Mit Kindern ist der Weg das Ziel und sollte möglichst abwechslungsreich sein. Eine schöne Aussicht interessiert Kinder nicht. Die brauchen andere Highlights.
Und was darf unterwegs außerdem nicht fehlen?
Ein Rucksack mit Essen, Trinken und einem Quartett, falls den Kindern langweilig wird. In meinem Buch gebe ich auch andere Tipps für Spiele. Klassiker unterwegs sind Singen und Geschichtenerzählen. In Wanderschuhe für die Kids müssen Eltern übrigens nicht investieren. Bequeme Sportschuhe reichen völlig aus, weil ich keine Bergtouren empfehle.