Baden, schwitzen, wandern
Im Naturhotel Lüsnerhof, hoch über Brixen auf 1100 Meter Höhe mitten in den Dolomiten gelegen, steht alles unter dem Motto Natur und Nachhaltigkeit. Gepaart mit einem ganz besonderen Spa-Angebot und bester Kulinarik, erlebe ich hier eine herrliche Trips4me-Auszeit – diesmal ganz alleine.

Passend zum Aufenthalt in einem Naturhotel reise ich dieses Mal mit dem Zug an, und das klappt erstaunlich gut. Allerdings habe ich etwas unterschätzt, wie viele Herbsturlauber, Wanderer und Südtirol-Liebhaber in diesem sonnigen Oktober unterwegs sind. Zum Glück konnte ich noch eine Reservierung ergattern, im Gegensatz zu vielen anderen Reisenden, die stehen müssen. Ich kann einfach die herrliche Landschaft genießen, die draußen vorbeizieht. Ausgestiegen wird in Brixen, und da wartet schon der freundliche Fahrer des Lüsnerhofs auf mich. Mit mir fährt ein Ehepaar aus Bremen hoch hinauf nach Lüsen, die die Gegend mit großer Begeisterung kommentieren. „Wir kommen schon viele Jahre hierher und lieben dieses schöne Fleckchen Erde sehr“. Und ganz besonders den Lüsnerhof. „Wir waren bestimmt schon 9 oder 10 Mal hier“, berichten die Mitreisenden begeistert. Wow. Das nenne ich mal Stammgäste, und meine Vorfreude wächst auf meine kleine Auszeit.

Ankommen und wohlfühlen
Es kommt ja selten vor, dass ich mal alleine unterwegs bin, aber jedes Mal freue ich mich darauf. Denn so gehört die ganze Aufmerksamkeit nur mir alleine und meiner Umgebung. Und oft ist man auch offener für andere Menschen und Gespräche. Beim Check-in wartet schon die Junior-Chefin Elisabeth Hinteregger auf mich, heißt mich herzlich willkommen und erklärt mir, wo was ist und wann ich welche Anwendung haben werde. Ein ganz besonderer Fokus liegt hier im Lüsnerhof auf der Badewelt und den vielen verschiedenen Saunen. „Gehen Sie unbedingt in unser Kuschelnest und in die Bachsauna“, empfiehlt mir Elisabeth. Aber erstmal in Ruhe ankommen und mein schönes Zimmer beziehen. Kurz auspacken, dann gehe ich erstmal zur leckeren Jause (die ist in der 3/4 Pension enthalten) und schlemme mich ein bisschen durch die Köstlichkeiten. Denn hervorragend kochen und genießen, das können die Südtiroler ja besonders gut. Anschließend erkunde ich die beiden Badehäuser, die außerhalb des Hotels liegen. Hier gibt es ein privates Spa mit einer Solegrotte, einer kleinen Sauna und einem Kuschelnest als Ruheraum. Ich schwitze noch eine Runde im Dampfbad und ziehe ein paar Bahnen im Pool. Und freue mich dann schon auf das Abendmenü.
Aktiv sein – alleine oder in der Gruppe
„Beim Frühstück und beim Abendessen haben Sie immer den gleichen Tisch“, erklärt mir Giorgio, der charmante Oberkellner. Ich werde zwischen zwei ebenfalls alleinreisenden Damen platziert, die mir gleich freundlich zunicken. Das Menü ist sehr lecker und vor allem regional. Nur das Tomaten-Sorbet als Dessert ist doch etwas ungewöhnlich. „Sie hätten wohl auch besser das Schokotörtchen wählen sollen“, sagt meine Tischnachbarin lachend. Ich kann nur zustimmen, und wir kommen so in ein nettes Gespräch über das Alleinreisen, das Wandern in einer Gruppe und die Feststellung, dass Südtirol gerade total boomt und alles – vom Zug bis zum Hotel – sehr gut gebucht ist.
Die Küche im Lüsnerhof setzt auf regionale und saisonale Produkte. Alle Lebensmittel kommen aus der unmittelbaren Umgebung oder dem eigenen Kräutergarten. Meine Tischnachbarin verabschiedet sich, sie müsse früh ins Bett, denn am nächsten Morgen steht die Sonnenaufgangstour auf dem Programm. Die geführten Wanderungen sind besonders bei Alleinreisenden sehr beliebt. Hier wandert es sich in Gesellschaft und mit einem erfahrenen Bergführer doch gleich viel besser.
Wer mit Herta eine Almwanderung macht, erfährt auch noch jede Menge wissenswerte Geschichten über die Lüsner Alm. Auch für alle Yogis gibt es mehrmals die Woche morgens die Möglichkeit, sich mit Elli, der Junior-Chefin, zu einer Yogastunde zu treffen, die in der Jurte stattfindet. Überhaupt ist das Wochenprogramm für die Gäste wirklich sehr umfangreich und bietet von der Herstellung von Kräutersalz über Qi Gong bis zu E-Bike-Touren eine große Bandbreite an Aktivitäten.

Viele neue Ideen und Visionen
Den nächsten Morgen starte ich mit einem frühen Spaziergang in die schöne Natur rund um den Lüsnerhof. Dabei bewundere ich die Infrarotkabine in einer alten Holzgondel, die Sauna direkt am Bach und genieße die herrliche Aussicht auf die Dolomiten, während ich in einer Hängematte liege. Gestärkt mit einem leckeren Frühstück treffe ich mich mit dem Hotelbesitzer Franz Hinteregger, der mir von seinen neuesten Ideen berichtet. „Wir planen eine größere Aufguss-Sauna mit tollem Panoramafenster und Platz für mehr Gäste“, erzählt er. „Aber wo ist der beste Platz dafür? Wo bietet sich der schönste Ausblick?“, fragt er sich. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man sehr achtsam sein muss mit der Natur und alles sich gut in das vorhandene Gelände einfügen soll. Manchmal ist das sicher ein schmaler Grat… Aber Franz Hinteregger ist ein Visionär und hat noch viele Ideen und Pläne, um das Hotel für die nächste Generation fit zu machen. Die älteste Tochter Elisabeth ist nach ihrer Ausbildung und fünf Jahren in einer Agentur in München jetzt ein festes Mitglied im Hotel. „Sie hat oft die besten Vorschläge und setzt diese auch konsequent um“, erzählt er lachend. Das Hotelier-Gen hat sie auf alle Fälle vom Papa.
Schwitzen, schwimmen, schweben
Mein Tag steht heute ganz im Zeichen von Wellness und Entspannung. Als Erstes genieße ich eine tolle Rückenmassage bei einer asiatischen Therapeutin und fühle mich danach wie auf Wolken. Noch ein bisschen auf der Liege ruhen, und dann geht’s zum Floating in die Sole-Grotte. Hier schwebt man im warmen Sole-Wasser schwerelos auf dem Rücken und lauscht sanfter Musik. Dazu gedämpftes Licht, und man kann mal richtig abschalten. Herrlich! Anschließend schlummere ich im Kuschelnest in einem großen Doppelbett mit tollem Ausblick und bei prasselndem Kaminfeuer weg. Mit einem heißen Kräutertee und einem Buch verbringe ich hier eine gemütliche Zeit.
„Sie müssen unbedingt heute in die Schwitzhütte kommen und den Aufguss miterleben“, sagt Franz Hinteregger. Und so stapfe ich im Bademantel direkt in Richtung Saunapfad. Allerdings finde ich die Sauna nicht, gehe rechts rum, schaue hinter einem großen Holzhaufen – aber ich sehe keine Schwitzhütte. Fast will ich schon aufgeben, als ich in einem Kreis mit Steinstufen lauter Bademäntel entdecke. Und dort liegt ganz versteckt ein kleiner Eingang, wie zu einer Hobbit-Höhle. Dort sitzt auch tatsächlich der Hotel-Chef persönlich und wedelt mit dem Handtuch für den Aufguss. Die Hütte sieht aus wie eine runde Höhle mit Lehmwänden, und die Gäste sitzen schwitzend im Kreis. „Diese Art der Sauna habe ich mir selbst ausgedacht und mich total in die Materie eingelesen“, erzählt Herr Hinteregger. „Ich wollte wirklich eine andere Art der Sauna anbieten, und das Schwitzen in der Lehmhütte ist ganz besonders angenehm“, erklärt er. Anschließend scheucht er uns zum Abkühlen an den Bach im Wald, der eiskalt ist. Das ist wirklich ein tolles Erlebnis, und ich fühle mich danach, als könnte ich Bäume ausreißen. Hier ist der längste Saunapfad im Alpengebiet, wirklich ein Erlebnis, das alle Saunafreunde jubeln lässt.
Am Abend erzählen mir die Damen von ihrer geführten Wanderung und dem tollen Erlebnis in der wunderschönen Natur. Leider reicht meine Zeit dafür nicht mehr, und ich muss das unbedingt beim nächsten Mal nachholen. Die Gegend rund um Lüsen und auch auf der Plose sind wirklich eine Reise wert. Egal, ob zum Wandern in den Dolomiten oder rund um die Wasserwelt, ein Aufenthalt im Lüsnerhof ist ein ganz wunderbares Erlebnis, auch alleine.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim Naturhotel Lüsnerhof für die freundliche Unterstützung und bei Uschi Liebl PR für die tolle Organisation dieser Reise. (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Destinationen und Aktiviten vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.