Mehr als Meer
Das Lino delle Fate Eco Village Resort bietet am Rand von Bibione viel Platz für Familien. Ihr könnt in Bungalows wohnen, den zentralen Poolbereich genauso wie das Clubhouse nutzen und den Sandstrand zu Fuß erreichen. Unser Autorin Antoinette Schmelter-Kaiser hat es mit ihrer Tochter ausprobiert.
Sieben Uhr morgens, Vögel zwitschern, die Sonne scheint. Soll ich warten, bis der Rest der Familie aufsteht, der noch tief und fest schläft? Weil deren Aufwachen dauern kann, beschließe ich einen Spaziergang. Von unserem Bungalow geht es vorbei an der gegenüberliegenden Poolanlage, wo um diese Uhrzeit nur ein Hotelmitarbeiter sauber macht und Liegen zurechtrückt. Dann geht es vorbei an gepflegten Gärten, die einstöckige Reihenhäuschen aus Tannen- und Lärchenholz mit schräg stehenden, überkragenden Dächern säumen. Vereinzelt sitzen auf den Terrassen davor schon andere Frühaufsteher. Ansonsten sind nur Hundebesitzer zum Gass igehen unterwegs, denn auch Vierbeiner sind im Lino delle Fate willkommen.
Wohnen im Naturschutzgebiet
Am Rand der insgesamt 250.000 Quadratmeter großen Anlage führt ein Tor auf die anschließenden Wiesen und Felder. Tautropfen glitzern auf grünem Schilf und Büscheln mit Federgras, das dem Eco Village Resort als typische Pflanze der Gegend seinen Namen gegeben hat. Mit jedem Schritt wird ein fernes Rauschen lauter. Woher es stammt, sehe ich ab Beginn eines Bohlenwegs: So weit das Auge reicht, rollen Wellen an den breiten, hellbeigen Sandstrand. Weil gerade Ebbe ist, haben sich auf ihm flache Pfützen gebildet, in den sich der Himmel mit wechselnden Wolkenformationen spiegelt – eine Augenweide, von der ich mich erst losreißen kann, als mein Magen knurrt und ich mit der Aussicht auf ein ausgiebiges Frühstück umkehre.
Auf das freut sich auch meine Tochter, die bei meiner Rückkehr mittlerweile aufgestanden ist. Im zentralen Clubhouse erwartet uns ein üppiges Büffet mit frischem Brot und Obst, italienischem Käse, Schinken und Salami, Müsli, Pan Cakes und vielem mehr. Während wir uns diese Leckereien an unserem Fenstertisch schmecken lassen, stellt sich uns die wichtigste Frage des Tages: Sofort zum Schwimmen oder erst ein Ausflug? Weil wir abwarten wollen, dass es noch etwas wärmer wird, entscheiden wir uns für eine Radtour in Richtung Lignano Sabbiadoro.
Radfahren durch Dünen und am Strand entlang
Auf der Strecke zu diesem benachbarten Badeort begleiten uns links duftender Pinienwald, rechts Dünen, Strand und Adria. Nach einem Stopp am hoch aufragenden, weißen Leuchtturm führt unsere Route bis zu einer Fähre. Sie erspart Fußgängern und Radfahrern einen weiten Umweg durchs Hinterland und transportiert sie für einen Euro pro Person auf die gegenüberliegende Seite des Flusses Tagliamento. Am anderen Ufer rollen wir zunächst durch grüne Viertel mit freistehenden Ferienhäusern. Danach wird die Bebauung dichter, der südliche Sandstrand entlang der Halbinsel ist in durchnummerierte und -organisierte Abschnitte aufgeteilt. In einer der zahlreichen Bars stärken wir uns mit Käse-Schinken-Toast und Cappuccino und bestaunen eine Gruppe junger Frauen, die vor uns auf der Promenade mit vierrädrigen Retro-Rollschuhen über Rampen, Mauern und Bänke fährt, springt und sich dabei mit Smartphones filmt.
Sonnen und schwimmen
So schweißtreibend wie ihre Tricks ist die Rückfahrt in unser Resort nicht. Trotzdem können wir eine Abkühlung im großen, abgerundet geformten Pool gebrauchen, der sich umgeben von Holzterrassen zum Entspannen und Sonnen direkt vor unserem Bungalow ausbreitet. Danach bleibt bis zum Abendessen genug Zeit, um einen Abstecher ins nahe Bibione zu machen. Ein historisches Zentrum fehlt hier genauso wie in Lignano Sabbiadoro, weil sich das Ferienziel erst seit den 1960er Jahren entwickelt hat. Dreh- und Angelpunkt ist der zehn Kilometer lange, flach abfallende Sandstrand, an dem ein Hotel neben dem anderen liegt. Im Winter leben hier nur 3.000 Einwohner, in der sommerlichen Hochsaison kommen bis zu 100.000 Urlauber. Kein Wunder, dass sich die Liegestühle in einem Dutzend Reihen und mehr hintereinander drängen.
Umso angenehmer empfinden wir das Lino delle Fate am Ortsrand im Übergang zum Grünen. Der Zutritt des 2019 neu eröffneten Eco Village Resorts ist Gästen vorbehalten. Zu ihren knapp 300 Bungalows gelangen sie – genauso wie zum Strand – zu Fuß oder mit dem (Leih-)Rad. Denn Autos müssen auf dem Parkplatz oder in der Tiefgarage stehen bleiben und dort auf ihren Einsatz für An- und Abreise oder Ausflüge warten. Wohin die führen können, listet eine Karte mit dem Motto „Nicht nur Meer“ auf, die wir an der Rezeption bekommen: Circa eine Stunde entfernt lockt Venedig als historisches Highlight. Lohnende Alternative sind Kleinode wie Portogruaro mit einer überschaubaren, pittoresken Altstadt, die ein Glockenturm überragt und durch die sich der Fluß Lemene schlängelt. Oder Aquileia mit archäologischen Ausgrabungen aus der Zeit der römischen Antike. Wer hätte gedacht, dass hier eine der wichtigsten Städte des Römischen Reichs war?
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim Lino delle Fate Eco Village Resort für die freundliche Unterstützung dieser Reise und bei Stromberger PR für die tolle Organisation (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Destinationen und Aktiviten vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.