Das richtige Alter für die Reise ins Glück?
Die Journalistin und Autorin Adrienne Friedlaender ist Mama von vier Jungs und lebt in Hamburg. Reisen ist ihre Leidenschaft und sie bringt uns für Trips4kids.de immer wieder schöne und exotische Geschichten mit nach Hause. Jetzt hat Sie gerade ihr zweites Buch geschrieben, über Online-Dating, Schönheits-OPs, die Liebes und die Suche nach dem Glück: Ein Mutmacherbuch für Frauen!
Unsere Trips4Kids.de-Autorin Adrienne Friedlaender ist Mama von vier Söhnen. Seit mehr als zehn Jahren schreibt sie Porträts, Kurzgeschichten, Interviews und Reisereportagen aus aller Welt für Tageszeitungen, Magazine und natürlich auch für Trips4Kids.de. Ihr erstes Buch „Willkommen bei den Friedlaenders! Meine Familie, ein Flüchtling und kein Plan“ ist 2017 erschienen und ein Bestseller geworden. Jetzt hat sie sich einem ganz anderen Thema angenommen. Sie wollte nach ihrer zweiten Scheidung nicht alleine bleiben und begab sich auf die Suche nach einem neuen Partner.
Übers Dating, vom Blinddate über Schönheits-OPs bis zum Flirtseminar auf der Reise ins neue Liebesglück …
1. Worum geht es in deinem neuen Buch? Wie kam es dazu?
Es ist doch so, dass das Leben uns immer mal wieder zurück auf Start setzt, sich selten planen lässt, Wünsche und Träume platzen. Viele Frauen lassen sich dadurch entmutigen. Ich habe oft Frauen getroffen, die schon mit Ende 30 nach Trennungen wahnsinnig frustriert waren und sich damit selber blockiert haben. Aber es geht in meinem Buch nicht nur ums Dating, sondern um alle Veränderungen im Leben. Mit der Einstellung, dass es sowieso nichts wird, bremst man sich in allen Bereichen total selber aus. Die einzige Möglichkeit, mit diesem störrischen Leben umzugehen, ist doch, sich nicht unterkriegen zu lassen! Mein Wunsch war es, ein Frauen-Mutmacher-Buch zu schreiben. Ein Buch für Frauen, die vom Leben zurück auf Start geschubst wurden und vor der Frage stehen: Wie geht es weiter? Was will ich eigentlich wirklich im Leben – und was geht da noch?
2. Hat es dich viel Mut gekostet, dich wieder auf den Markt zu werfen?
Ich will mal so sagen: Ein Nein haste immer, ein Ja kannst kriegen… Natürlich kostet es Mut und Kraft sich auf die Suche zu machen, sich hinauszuwagen aus der sicheren Schutzhülle. Und es gibt Zeiten, da brauchen wir unsere Kraft für andere Herausforderungen. Aber schützt es uns wirklich vor Enttäuschung und Schmerz, wenn wir die Suche nach einem Partner aufgeben? Sind wir am Ende dann nicht einfach nur anders enttäuscht? Tut das nicht auch weh? Ich habe mal gehört, am meisten bereuen Menschen am Lebensende die Dinge, die sie nicht getan oder gewagt haben.
3. Welche Anstrengungen hast du denn unternommen, um Mr. Right zu finden?
Ich bewege mich immer mal wieder auf den bekannten Portalen und Dating-Apps. Die größte Anstrengung bei der Partnersuche ist wohl, sich nicht unterkriegen zu lassen von all den skurrilen Erfahrungen bei der Partnersuche. Da muss man schon manchmal ein dickes Fell haben und vor allem viel Humor …
4. Was war denn deine lustigste Begegnung?
Ich weiß nicht, ob es da die eine lustigste Begegnung gab… Ich habe mehrere skurrile Begegnung gehabt, viele lustige Dinge erlebt und auch in meinem Buch darüber geschrieben. Aber ich will hier ja nicht alles vorweg verraten…
5. Gibt es überhaupt das „Richtige Alter“?
Das mit dem richtigen Alter ist so eine Sache… Ich habe durch meine Erfahrung viel gelernt über mich und habe beschlossen: Ich lasse mich nicht bremsen. Nicht von anderen Menschen und vor allem auch nicht von mir selbst. Die Frage nach dem, was „man tut“ oder was „sich gehört“, habe ich gerade erst losgelassen. Was passt oder was nicht passt zu meinem Alter, zu mir und meinem Leben bestimme ich selber. Es hat ganz schön lange gedauert, bis ich den Mut dazu hatte, und noch mal länger, um zu merken, dass alle Befürchtungen umsonst waren: Meist passiert nämlich überhaupt nichts Schlimmes, wenn wir uns einfach trauen zu tun, was wir lieben. Und dieses Gefühl von Freiheit ist wie eine Droge und hat absolutes Suchtpotential.
6. Hast du inzwischen die Liebe gefunden oder dich finden lassen?
Nein. Aber Das Positive am Daten ist, dass ich aus jedem Date und aus jeder Begegnung mit einem Mann viel über mich selbst gelernt habe: Was ist für mich wichtig, wo kann ich Kompromisse eingehen, worauf kann ich auf keinen Fall verzichten. Vielleicht begegnet mir eines Tages noch der Mann, der genau zu mir passt. Vielleicht aber auch nicht. Dann fahre ich vielleicht zwei Jahre lang mit einem Containerschiff um die Welt oder baue mit meinen Enkelkinder Iglus im finnischen Wald. Aber vielleicht kommt ja auch alles ganz anders. Was weiß ich schon, was morgen passiert. Ich weiß nur eins: Aufgeben gilt nicht!
7. Wir hoffen du findest einen Partner, der genau so gern reise wie du und deine Kinder! Wohin geht denn die nächste Reise?
Tatsächlich habe ich einmal einen Mann getroffen, der mir erzählte, dass er Reisen total langweilig findet … Ich brauche nicht zu erklären, dass das nicht der richtige für mich war. Da haben sogar meine Kinder gelacht.
Apropos Kinder. Meine nächste Reise geht nach Neuseeland. Mein 16-jähriger Sohn war dort sechs Monate im Auslandsemester. Wir werden drei Wochen zusammen durchs Land reisen und dann gemeinsam zurückkommen. Auf dieses Erlebnis freue ich mich wahnsinnig. Danach geht es im Herbst nach Neufundland – ein weiteres Traumziel.
Ob nun Liebe oder Reisen – eins ist klar: Das Leben bleibt spannend. Ein wunderbarer Gedanke!