Back to Kindheit…
Nach 30 Jahren sind wir endlich wieder an die Adria, an den Ort der Kindheit, gereist. Hier haben wir viele Sommerferien verbracht und jetzt schauen wir mal was alles anders ist und was noch wie früher. Ganz neu und sehr schick ist auf alle Fälle unser Hotel: Das MarePineta Resort, einem gelungen Mix aus altem Grandhotel plus neuem Designanbau.
Früher gab es ja eigentlich nix cooleres als Italien oder? Ob die Mode (ich sag nur Fiorucci!), Vespa fahren, Spagetti Vongole probieren oder einfach das köstliche Gelati essen – alles war toll. Und am besten waren natürlich die alljährlichen Ferien in Italien, genauer gesagt in unserem Fall in Milano Marittima. Schon auf der Brennerautobahn konnte ich es kaum erwarten bis der erste Autogrill (Autoraststätte) kam und der italienische Sender im Radio die passenden Songs lieferte. So eine große Vorfreude war das! Besonders freuten wir uns auf unser kleines Hotel, ganz nah am Strand, mit einem eigenen kleine Pool (damals der ultimative Luxus) und das dazugehörige Bagno, in dem wir schon mit Handschlag begrüßt wurden… Wir fanden, dass die Adria das schönste Meer der Welt war und die Massen an Liegestühlen gehörte genauso dazu wie der Salvataggio, der auf seinem roten Holzruderboot das Leben auf dem Wasser sicher machen sollte. Aber kaum war ich raus aus der Pubertät, waren plötzlich andere Ziele angesagt und die Adria out.
Warum bloß? Irgendwann war dann das, was uns immer so gut gefallen hat, ein bisschen oldfashioned und irgendwie nicht mehr so aufregend. Nicht exotisch genug, nicht individuell genug und überhaupt einfach nicht mehr cool. Und deshalb sind wir auch über 30 Jahre nicht da gewesen und wollen jetzt wissen: Was ist neu und was ist wie früher? Also back to Kindheit sozusagen… Als erstes suchen wir uns ein schönes Hotel und landen im MarePineta Resort, einem schicken Designhotel, das erst letztes Jahr eröffnet hat. Das alte Grandhotel aus dem Jahre 1927 wurde komplett renoviert und um einen schönen Anbau erweitert. Alles ist sehr hochwertig ausgestattet, mit viel Glas und natürlich sind auch neue Designermöbel eingezogen. Kein spießiger Speisesaal mit gerafften Vorhängen und kaltem Fliesenboden, sondern ein stylisches Restaurant mit tollem Licht und schönem Interiordesign. Die JSH Hotelgruppe hat sich an das Großprojekt gewagt und frischen Wind nach Milano Marittima gebracht. Wir finden: das ist gelungen!
Super schön ist der Garten mit dem großen Poo,l in dem man wirklich Bahnen schwimmen kann, um den jetzt hochwertige Holzliegen stehen und Daybeds mit Sonnendach zum Relaxen einladen. Viele Pinien säumen das Grundstück ringsherum und spenden zusätzlich Schatten. Der alte Baumbestand passt wunderbar zum schönen, eingewachsenen Garten und lässt den Poolbereich wie eine Oase wirken. Direkt angeschlossen gibt es eine Bar für die Drinks zwischendurch, einen kleinen Lunch am Mittag oder ein Eis für die Kids. Die Ausstattung drinnen ist sehr schick und edel mit dunklem Holz, weißen Sofas und riesigen Vasen mit frischen Blumen. Das neue Konzept wirkt sehr wohnlich und nicht kühl. Sehr schön ist die große Terrasse unter einem Dach aus Efeu mit viel Platz beim Frühstück oder auf tiefen Sofas für einen Kaffee zwischendurch. Wirklich toll!
Zum Hotel gehört natürlich auch ein Bagno – das klassische italienische Strandbad -, dass über einen Blätter umrankten Laubengang, nur über die Strasse vom Hotel, zu erreichen ist. Rechts und links davon sind 10 Tennisplätze die zum Tennisclub MarePineta des Hotels gehören, wo auch Kurse für die ganze Familie angeboten werden. Am Strand angekommen ist unsere Überraschung ziemlich groß, denn es sieht hier mehr nach Ibiza als nach Adria aus. Was für ein schöner Beach-Look ist hier denn eingezogen? Die Tische sind weiß für’s Mittagessen eingedeckt, über den Köpfen baumeln verschiedene Bastkörbe als Lampen und an den Liegestuhl wird man samt einem flauschigen, weißen Handtuch persönlich gebracht. Was für ein Service! Der hat allerdings auch seinen Preis und schlägt mit 70 Euro für zwei Liegen, einen Stuhl und einen Sonnenschirm zu buche. Pro Tag wohlgemerkt! Da schluckt der deutsche Gast doch ziemlich, während es für die Italiener total normal scheint. Das gehört einfach dazu zum Sommerfeeling an der Adria! Als Hotelgast kann man den Strand natürlich gleich im „Beach-Paket“ bei der Reservierung mit buchen und dann ist es günstiger.
Ansonsten hat sich das Strandleben nicht so sehr verändert. Die Italiener schwimmen immer noch nicht so gern im Meer, sie stehen lieber nur im Wasser und machen „bella figura“. Am Strand herrscht Hochbetrieb, denn es ist der erste Tag der italienischen Sommerferien, es wird flaniert und gestikuliert – so richtig italienisch eben – und hin- und her spaziert. Auf einem Handtuch im Sand liegt man auch nicht mehr. Das ist einfach nicht vorgesehen bei den Italienern, denn der Liegestuhl am Bagno gehört zum Urlaub dazu. Und da sind wir wieder bei den Nebenkosten für Liegestuhl und Sonnenschirm! Auch sonst ist vieles noch so wie früher, die Liegestühle stehen dicht an dicht und wie mit dem Lineal gezogen in Reih und Glied. Die Hotel dahinter sind zum Teil renoviert und haben sich ein bisschen dem Zeitgeist angepasst. Unsere Unterkunft von früher finden wir erst nach langem Suchen, sie hat sich wenig unverändert, die Fassade ist frisch gestrichen und der Name „Golf und Beach Club Hotel“ ist auch neu. Es gibt zwar weit und breit keinen Golfplatz, aber trotzdem freuen wir uns riesig, dass wir das Hotel gefunden haben und schwelgen in Erinnerungen… Auch neu ist für uns ein sehr schöner Fahrradweg, der sich parallel zum Strand befindet und der fleissig von den Urlaubern genutzt wird. Überhaupt sind die Radler sehr zahlreich und haben fast die Roller- und Mofafahrer überholt.
Auch im MarePineta Resort kann man Räder mieten und die Gegend erkunden. Wer Tennisspielen mag ist hier im Glück, denn im eigenen Tennisclub kann bis abends spät gespielt werden oder auch Trainerstunden genommen werden. Auch ein Fitnesstudio steht im Hotel zur Verfügung und in Kürze eröffnet ein Clarins Spa für das Verwöhnprogramm im Haus. Da das Resort verstärkt auch Familien ansprechen will, gibt es in den Sommerferien einen Mini- und einen Kids-Club, der sowohl am Pool als auch am Strand ein Programm mit den Kids anbietet. Es werden Spielangebote gemacht, Ausflüge organisiert und auch viele kreative Aktivitäten angeboten. Auch während des Abendessens besteht die Möglichkeit die Kleinen zum spielen im Mini-Club abzugeben, während die Eltern in Ruhe essen können. Aber alles ganz dezent und ohne Club-Rambazamba. In Milano Marittima lässt es sich auch wunderbar über die Shoppingmeile bummeln, eine Runde Minigolf spielen oder mit einem Familienbike (die Eltern radeln und die Kids sitzen vorne!) eine Runde drehen. Also trotz vielem Neuen, ist die gute alte Adria auf alle Fälle eine gute Wahl für einen Familienurlaub und das MarePineta Resort eine top Adresse. Und auch das Hinterland der Emilia-Romagna bietet jede Menge Möglichkeiten für Ausflüge und Kulturprogramm und lässt sich so ganz prima mit dem Strandurlaub verbinden.
In Sachen Transparenz. Vielen Dank an das MarePineta Resort und die Region Emilia-Romagna Tourismo für die freundliche Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir empfehlen nur Hotels und Destinationen, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.
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