Dolce Vita im Trulli
Apulien – das ist Cappuccino, Pasta, Kultur und Architektur – dazwischen darf’s auch ein bisschen Meer sein. Mitten in einem Olivenhain gelegen, hat unsere Autorin Doris Barbier eine wunderschöne Masseria entdeckt, die von bezaubernden Gastgebern betrieben wird. Ein absoluter Geheimtipp für Familien.
Diese Region Italiens, die ganz unten im Absatz des Stiefels liegt, fällt fast noch ein bisschen unter Geheimtipp. Am schönsten ist es hier sicherlich in der Nebensaison, der nicht enden wollende Sommer dauert von April bis Ende Oktober! Wer es authentisch und bodenständig liebt, ist im Absatz von Bella Italia gerade richtig. Wir sind im Valle d’itria (Tal der Itria) hängen geblieben, auf halber Strecke zwischen Bari im Norden und Brindisi im Süden. Hier gibt’s wunderschöne Strände mit glasklarem Wasser – von Sand ( schöne Sandbuchten und Küste aus Klippen zwischen Capitolo und Torre Egnazia, südlich von Monopoli) bis Felsen. An jeder Ecke wartet ein kleines Wunder: die pittoresken Städtchen von Locorotondo bis Cisternino sind großteils Fußgängerzone und der Cappuccino an der zentralen Piazza hat genauso viel Milch-Schaum, wie man sich das beim Kofferpacken schon so ausmalt. Um vorwärts zu kommen, tingelt man kilometerlang durch eine Bilderbuchlandschaft zwischen Mandel- und Olivenbäumen (wir haben uns auch mehrmals verirrt, die Landstraßen sehen alle gleich aus), wenn man es eilig hat, nimmt man einfach die breite Autostrada, die sich von Bari nach Brindisi zieht.
Eine italienische Freundin hat mir die Masseria Mozzone von Fiorella Fazzina empfohlen, ein absoluter Geheimtipp, circa 10 km vom Meer entfernt, mitten im Olivenhain. Fiorella regiert hier mit Ehemann Francesco, der Oma und Bruder Pasquale. Der wahre Boss ist jedoch ihr Sohn Armando (5). Rund um die Masseria winden sich zahlreiche kleine Strassen und Wege durch die sanfte Hügellandschaft, zwischen Mandel- und Orangenbäumen, Trullis und alten Bauernhäusern mit dicken Steinmauern. Jeder Morgen beginnt hier mit einem köstlichen Frühstück, das im beschaulichen Innenhof zwischen Kakteen und Sukkulenten serviert wird. Fiorella serviert nur hochwertige Produkte wie selbst gebackenen Zitronenkuchen aus dem eigenen Betrieb. Es sind köstliche Rezepte aus dem Familienfundus, die schon von ihrer Mutter mit viel Liebe zubereitet wurden. Hausgemachte Marmelade, knusprige gebackene Kekse, frischgepresster Orangensaft und Torten, Ricotta und natürlich frische Eier von glücklichen Hühnern. Ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis! So wunderbar gestärkt in den Tag geht’s dann auf Entdeckungsreise – nach Alberobello, bekannt für seine Trulli (runden Steinhäuser), ans Meer nach Monopoli (circa 20 Autominuten vom Ausgangspunkt entfernt ) oder in die weiße Stadt Ostuni (hier wird Dolce Vita mit Flair geboten).
Was in dieser Region auch so praktisch ist, vor allem wenn man mit Kindern reist? Die Entfernungen sind gering, wir saßen nie länger als 30 Minuten in unserem erstaunlich flotten Fiat 500, um von A nach B zu kommen. Den einzigen Tagesausflug, den wir auch nicht bereut haben, war der nach Matera (biblisch, Prädikat sehenswert,) zwei Autostunden von der Masseria entfernt und heute Weltkulturerbe der UNESCO. In der Masseria haben wir natürlich fast alle Freizeitmöglichkeiten getestet – vom einfach Ausspannen im Garten unter dem Feigenbaum, abendlichen Turnier am Pingpongtisch bis zum Abtrainieren des Frühstücks – denn ja, die beste Möglichkeit, die pittoreske Umgebung zu erkunden, ist sicherlich sich aufs Fahrrad zu schwingen. Mountainbikes und Citybikes stehen allen großen und kleinen Gästen der Masseria rund um die Uhr zur Verfügung.
Es war so schön in der Masseria Mozzone, dass wir seit unserer Abreise einfach nur ans Wiederkommen denken …
Wir bedanken uns bei der Masseria Mozzone für die freundliche Unterstützung.