Fischernetze am Kai, Bunte Fischerboote schaukeln: Zuerst spazieren wir entlang des malerischen südländischen Hafens und spätestens als wir auf dem Rathausplatz mit seinen roten Fachwerkfassaden und den Platenen-Bäumen ankommen, ist es um mich geschehen: bin spontan-verliebt in dieses schöne, baskische Städtchen! Wir haben Brigitte eine wunderbare Reiseführerin an unserer Seite, die uns begeistert von der Geschichte der Stadt erzählt. Saint-Jean-de-Luz war am Anfang ein kleines Dorf in den Dünen und Sümpfen. Spannend erzählt sie vom gefährliche Walfang im 15. Jahrhundert und dem Auftreten der Piraten, die im Namen des Königs von Frankreich kämpften und so Saint Jean de Luz zu einer wohlhabenden blühenden Stadt machten. Mein Sohn Paul (7) findet Wale und Piraten natürlich richtig cool!
Am 9. Juni 1660 trat die Stadt ins Rampenlicht der Weltgeschichte, als hier der junge französische Sonnen-König Louis XIV. und die spanische Infantin Maria Theresa heirateten und damit den langen Krieg zwischen ihren Ländern beendeten. Saint Jean-de-Luz eine „ville basque“, eine baskische Stadt. Brigitte zeigt uns die baskische Flagge, die hier im Hafen natürlich an den meisten Booten gehisst ist. Liegt es an der eigentümlichen Sprache, den besonderen Sportarten, der berühmten Kopfbedeckung (Baskenmütze) oder etwa der unzähmbaren Natur? Um kaum eine Gemeinschaft ranken sich so viele Mythen und Geschichten wie um das Baskenland. Es besteht aus sieben Provinzen, drei davon liegen in Spanien, vier in Frankreich, wie das Département Pyrénées-Atlantiques. So findet man hier in den kleinen Läden mit Tischwäsche, Küchentücher und Läufer mit sieben gewebten Linien in der Mitte, erklärt uns Brigitte. Wir suchen uns ein paar besonders schöne als Mirbringsel aus. “Mama, bitte auch das mit dem Wal drauf”, sagt Paul.
Wir bummeln durch die engen Gassen, schlecken ein Eis und schauen an der ersten Confiserie am Platz, dem Maison Adam ,vorbei. Die Fassade ist mit roten Pimentos dekoriert, der typischen kleinen scharfen Paprika der Region, die vielen Gerichten hier die typische Schärfe gibt. Drin stehen wir staunend vor Türmen aus süßen Makronen und Kuchen – lecker! Unbedingt probieren und ein paar nachhause mitnehmen!
Natürlich ist neben den engen kleinen süßen Gassen, die weitläufige Strandpromenade ein wunderbarer Ort. Der Strand ist einfach herrlich für Familien! Eine Damm-Anlage schützt die Bucht. Im 19. Jahrhundert wurden die Dämme oft zerstört, wieder aufgebaut, um dann dauerhaft von Napoleon 3. mit einer speziellen Beton-Konstruktion gesichert, die bis heute den Badeort vor den wuchtigen Wellen des Atlantiks schützt.
Unbedingt sehenswert ist auch die Kirche Saint-Jean Baptiste, ein außergewöhnliches Kirchenschiff mit Holz-Emporen, einem prächtigen Altar und einer Orgel, die zur Hochzeit gespielt wurde, als Ludwig XIV heiratete steht dort noch heute.
Wir lassen uns noch durch die Gässchen treiben und kommen wieder an den hübschen Platz im Herzen von Saint Jean de Luz. Ich setze mich mich noch mal in ein Cafe unter die Platanen um einen Kaffee zu trinken ….
Paul spielt auf dem Platz und staunt über die tollen Bilder der Künstler, die mitten im Geschehen ihre Staffeleien aufgebaut haben. Hier kann man sich kaum satt sehen an dem bunten Treiben… Ein wunderbarer Ort. Mein Versprechen: “Ich komm wieder … Vive la Basque!