Eine Insel, ganz viel Ruhe und wunderbare Wellness – die perfekte Pärchen-Auszeit
Der Horizont ist ganz weit weg, der Wind trägt uns frische Nordsee-Luft in die Nase. Späte Sonnenstrahlen brechen sich glitzern auf den Wellen, rotbeinige Austernfischer tippeln emsig in Richtung Meer. Wir spazieren in glückseliger Schweigsamkeit, genießen die Ruhe, die Weite und das miteinander Alleinsein. Das ist nicht immer so…
„Mama!“ – „Mama!“ – „Papa!“ – „Miauuuuuu!“ – Mama!“ – „Papa!“ – „Wuff!“. Den ganzen Tag lang … Jeder, der Kinder hat, kennt es: Man ist immer gefordert, gefragt, eingespannt. Und wer spannt einen wieder aus? Niemand! Unsere Kinder (und Haustiere) sind so süß, aber mit meinem Mann Björn spreche ich im Alltag fast nur darüber, wer wen oder was wo abholt/einkauft/aufräumt. Immer will jemand was von uns. Und sind die Kinder mal beschäftigt, maunzt die Katz.
Ich finde, es ist Zeit für eine Romantik-Rettungsmaßnahme!
Unsere Mission: Entspannen
Unsere Insel: Pellworm
Unsere Oase: die NordseeLodge
Das 2018 neu eröffnete Hotel bietet den perfekten Raum für eine romantische Eltern-Auszeit. Wir sind mit den Seehunden schlafen gegangen und hatten vom Balkon Ausblick direkt auf den Deich.
Schon die Anreise mit der Fähre vom Hafen Strucklahnungshörn im nordfriesischen Nordstrand hilft, den Alltag hinter sich zu lassen. Noch im Hafenbecken steckt der erste Seehund den Kopf aus der Nordsee – so geht eine Safari auf Friesisch.
Auf Pellworm angekommen steigen wir zu Frau Petersen in das Inseltaxi. Kurz vor der NordseeLodge staunt sie über das hohe Verkehrsaufkommen: „Das ist ja wie ein Auto-Korso hier!“ Es fahren drei PKW vor uns … Äh ja.
Dieses „hohe Verkehrsaufkommen“ ist übrigens sehr symbolisch für die Insel, auf der sanfter Tourismus betrieben wird. In der Nebensaison ist es wunderbar ruhig, ohne ausgestorben zu wirken. Zwar trifft man immer mal wieder andere Leute, hat aber bei langen Spaziergängen auch mal ein paar Kilometer ganz für sich alleine.
Flitterwochen statt Elternzeit
Zeit nur für uns – soooo wertvoll und wichtig! Einfach mal nichts müssen. Nur auf das eigene Schlaf-, Hunger-, Wellness-Bedürfnis zu achten – allein das ist purer Luxus. Und fällt in so einer herrlichen Umgebung besonders leicht. Nach dem ersten Spaziergang am Meer waren wir schon so entspannt wie lange nicht mehr. Beim Abendessen hatten wir dann nur noch Augen für uns … fast wie Flitterwochen.
Entspannen mit bestem Gewissen
Die NordseeLodge macht es einem aber auch leicht, sich wohlzufühlen. Der Stil ist warm, maritim und sehr modern und trotzdem gemütlich. Inhaber Annika Levsen und Ove Jensen haben es auf wunderbare Weise geschafft, in ihrem Hotel nachhaltigen, umweltschonenden Tourismus aufzubauen. Ihr Konzept: bodenständig, serviceorientiert und herzlich den Gästen gegenüber, sanft und schonend zur Umwelt. Die 22 Zimmer sind Elektrosmog-frei – selten habe ich in einem Hotel so gut geschlafen.
„In unserem Haus möchten wir nicht nur achtsam mit unseren Gästen umgehen, sondern auch mit unserer Natur und dem Klima“, erklärt Annika Levsen. „Wir achten auf natürliche Materialien, versuchen den Energieverlust gering zu halten und gehen schonend mit unseren Ressourcen um. In der Küche ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, regionale und saisonale Produkte zu verarbeiten. Um sich umweltschonend zu bewegen, bieten wir für Elektroautos und E-Bikes Ladestationen an.“
Für mich ein klarer Pluspunkt, denn als Reisejournalistin reist ja immer ein wenig schlechtes Klima-Gewissen mit.
Übrigens werfe ich nachts mal einen Blick aus dem Fenster und sehe – absolut gar nichts. Totale schwarze Nacht. Weder die Lichter von Straßenlaternen noch von anderen Häuser sind zu sehen. An diesem Abend ist es komplett bewölkt – bei freiem Himmel jedoch müssen die Sterne über Pellworm gigantisch leuchten.
Direkt auf den Teller
Von der regionalen Küche profitieren wir beim Abendessen im angrenzenden Restaurant „Zur Alten Kirche“: Die Wildente auf Björns Teller flog wenige Stunden vorher noch über die Insel. Ein enger Kontakt zu den Pellwormer Landwirten und Jägern macht solche kurzfristigen Bereicherungen auf der Speisekarte möglich, die ansonsten typisch friesische Köstlichkeiten wie Krabben, Lamm und leckere Fischgerichte führt.
An der frischen Seeluft
Von der NordseeLodge geht der direkte Weg zum Meer an der Alten Kirche St. Salvator vorbei, die wir auch aus unserem Hotelzimmer sehen. Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert, ihre Turmruine stell das Wahrzeichen der Insel dar. Der Turm, der 1611 einstürzte, war früher ein bedeutendes Seezeichen. Was mich beeindruckt, ist der angrenzende, kleine Friedhof mit den paar gleichen, immer wieder auftauchenden Familiennamen. Tief berührt bin ich, als mir auffällt, wie viele Gräber immer noch liebevoll bepflanzt und gepflegt sind – obwohl das eingravierte Todesdatum oft schon Jahrzehnte her ist. Familie und Gemeinschaft, das Sich-umeinander-kümmern spielt bei den Einwohnern Pellworms offensichtlich eine große Rolle.
Die Insel hat zwar keinen Sandstrand, aber einen Deich, auf dem man kilometerlang am Meer spazieren gehen kann. Am Horizont lassen sich immer die umliegenden Halligen und Inseln erkennen oder erahnen.
Warm & wohlig
Nachdem wir uns kräftig haben durchpusten lassen, wärmen Björn und ich uns im rund 200 qm großen Wellnessbereich auf. Wir genießen das Dampfbad, die finnische und die Bio-Sauna und gönnen uns noch eine Massage, bevor wir uns in den Bademänteln wieder auf unser Zimmer schleichen und uns ein Nachmittags-Schläfchen gönnen.
Ich bedanke mich herzlich bei Annika Levsen und Ove Jensen für die Einladung in die NordseeLodge und bei Primo-PR für die perfekte Organisation. (Werbung, da Pressereise).