Aktivitäten Florida, Delfinexpedition

Und wir sind gespannt: Ob wir tatsächlich einen der freundlichen Meeressäuger zu Gesicht bekommen? Unser Guide Kent von der “Dolphin-Explorer Tour” erklärt als erstes, dass wir zusammen die Delfine und Vögel der “Ten Tousand Islands” beobachten. Daten werden gesammelt, um den Bestand zu schützen. Die Delfinflossen werden fotografiert und nach ihren Merkmalen benannt. So kann festgestellt werden, ob sich alle noch in ihrem Revier aufhalten, ob sie Junge bekommen haben und in welchen Familienkonstellationen sie zusammenleben. Die Kinder bekommen einen Ordner in die Hand gedrückt und können schon mal sehen, wie unterschiedlich die Delfine aussehen. Gleich als wir aus der Marina von Marco Island hinausfahren, sehen wir schon die ersten zwei Prachtexemplare neben unserem Boot schwimmen. “Der mit der leicht geknickten Flosse heisst Patty und daneben schwimmt ihr Bruder Nat”, erklärt uns Kent. Die Kids hüpfen vor Aufregung hin und her. Jeder will den besten Blick auf den Delfin ergattern. Die Erwachsenen zücken natürlich alle ihre Kameras um die anmutig schwimmenden Tiere zu fotografieren. Wenn man übrigens eine Delfin entdeckt, der noch nicht katalogisiert ist, bekommt man die Rechte am Foto und darf ihm sogar einen Namen geben. Leider passiert uns das auf der Tour nicht.

Während der Fahrt sehen wir noch einige Seeadler, die sich ganz robuste Nester auf den Wegweisern gebaut haben. Und eine Seekuh (Manatee) ist auch von weitem zu erspähen. Dann macht es einen kleinen Rums und wir legen auf einer unbewohnten winzigen Insel an. Mit gelben Säckchen bewaffnet, machen wir uns auf Muschelsuche. Der Strand sieht aus, wie in einem Werbespot und kein Mensch ist weit und breit zu sehen. Wir sind total begeistert und fühlen uns wie Robinson Cruso. Und uns hat jetzt auch das Muschelfieber gepackt. Man muss sich nur bücken und schon hat man die tollsten Muscheln gefunden: Gedrehte Schnecken und flache gefächerte Schalen in sämtlichen Weiss- und Rosetönen. Grosse und kleine Muscheln, leere und gefüllte. Die werfen wir natürlich brav wieder zurück ins Meer. Plötzlich ruft Kent zum sofortigen Aufbruch. Eine schwarze Wolke zieht auf, er hat über Funk eine Unwetterwarnung bekommen. Mit vollem Tempo fahren wir durch die vielen kleinen Inseln und Wasserstrassen, um rechtzeitig vor dem großen Wolkenbruch in den Hafen zu kommen. Wie bei einer Punktlandung laufen wir gerade in die Marina ein, als der Regen einsetzt. Wir vermuten schon einen Hurrikan, aber Kent beruhigt, “das ist wirklich nur ein ganz normales Gewitter”. Okay. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie es bei einem richtigen Hurrikan stürmt und regnet.