Schenna für Mamas und Kids!
Hier scheint an 300 Tagen im Jahr die Sonne und Familien können in der Natur viel erleben. Vom Besuch beim Imker über Klettern im Hochseilgarten bis zum „Wilden Kochen“ im Wald. Wir vier, zwei Mamas und zwei Jungs (Jan und Paul, 6 und 8 Jahre), haben viel erlebt. Hier kommen unsere Tipps …
Hier rund um das sonnenverwöhnte Schenna dreht sich alles um den Obstanbau. Natürlich wollen wir mehr über die leckeren knackigen Äpfelchen, die hier an den Berghängen wachsen, erfahren. Wir besuchen heute beim Lothhof Bauer Stefan Klotzner und seinen Bruder Imker Zeno. Der Lothhof ist ein stattlicher Hof aus dem Jahr 1778 mit wunderschönen Wandmalereien. Direkt vom Hof weg stehen in Reih und Glied ganz viele unterschiedlich Obstsorten. Stefan Klotzner ist ehemalige Obmann der Obstgenossenschaft CAFA und erzählt, dass sogar jeder 10. Apfel aus Südtirol kommt. Hier direkt am Hof hat er ganz alte Apfel-Sorten wie Ananasrenette aus dem 18. Jahrhundert, aber er züchtet auch ganz neue wie zum Beispiel Sweet Tango aus den USA. „Also ich esse am liebsten Elstar,“ sagt Paul. Jeder hat so seine Vorlieben erzählt uns der Obstbauer. Während die Deutschen gerne saure Äpfel bevorzugen, mögen Südländer am liebsten süße, rote Äpfel. Als Bauer, der vom Waalwasser direkt profitiert und abhängig ist, erzählt er uns viele spannende Sachen zum Obstanbau, zur Bewässerung und dessen Hintergründe. Besonders hübsch finden wir dass hier am Lothhof so hübsche Blumen an die Front der Apfelreihe gepflanzt sind. „Das ist das Hobby meiner Frau,“ lacht er. Da schwirrt ein Bienchen um eine große gelbe Blüte. „Das ist eine von meinen fleißigen Bienen,“ sagt Imker Zeno. „Ohne die gäbe es auch die leckeren Äpfel hier nicht.“
Der Lothhof beherbergt auch Zeno´s Bienen. Jetzt wollen Paul und Jan unbedingt wissen, wo denn hier die Bienen wohnen. Wir dürfen mit zum Bienenstock. Imker Zeno macht erst eine Rauchkerze an, damit die Bienchen sich beruhigen. Außerdem bekommen die Jungs einen coolen Imkeranzug. Da hängt der Hut mit Netz an der Bluse. Das sieht echt lustig aus, ein bisschen wir Star Wars. Imker Zeno scheint seine Bienchen gut zu kennen, er braucht keine Schutzkleidung. Vorsichtig holt er einen Wabenrahmen aus dem Bienenstock. In mitten der wuselnden Bienchen zeigt er auf eine Größere. „Schaut mal, die mit der gelben Nummer 13 drauf, das ist die Königin!“ Imker Zeno erzählt viele spannende Sachen rund um seine Bienen. Die Jungs sind begeistert und als kleine Mutprobe darf Paul das Wabengitter samt Königin selbst halten. Wir machen ein Beweisfoto. „Aber wie kriegst du den Honig jetzt da raus?“ fragt Jan. Die Jungs dürfen anschließend helfen, die Waben mit einer Abdeckgabel auszuschaben. Dann kommt die Masse in die Honigschleuder und ganz stolz dürfen sie anschließend „Ihren Honig“ abfüllen. „Den nehmen wir nachhause mit, den esse ich jetzt immer zum Frühstück!“ sagt Jan.
Oben bei der Familienalm Taser gibt es viele schöne Erlebnisse für Kids, vom Abenteuerspielplatz bis zum Indianerdorf mit Bogenschießen. Das absolute Highlight ist allerdings der Hochseilgarten. Bis zu 15 Meter hoch, zwischen Bäumen verankert, verlaufen zahlreiche Stahlseile und Hängebrücken, die es zu überwinden gilt. Das Einzige, was man mitbringen sollte, ist etwas Mut, ansonsten benötigt man keine besonderen Kenntnisse. Wir treffen uns mit unserem Guide Markus und werden erst einmal mit wichtigen Infos, Seilzeug, Helm und Co ausgestattet. Ich habe selbst großen Respekt vor Höhe und wir beiden Mamas sind ein bisschen ängstlich, ob unser Jungs sich auch immer richtig sichern. Unser Guide Markus verspricht allerdings immer an unserer Seite zu sein und vor allem bei unserem Jüngsten Jan (6), damit dieser auch schon klettern darf. Zwei Dinge, die hier richtig gut sind. Den Taser-Hochseilgarten kann man nur mit Guide buchen und das Sicherungssystem ist top. Neu im Hochseilgarten Südtirol sind die revolutionären Smart Belay, ein System miteinander kommunizierender Rollenkarabiner die eine Neuheit in puncto Sicherheit darstellen. Ist einer der Karabiner offen, so blockiert sich der andere so lange bis der erste Karabiner wieder am Sicherheitsseil eingehängt und verriegelt wird. Ein versehentliches, komplettes Aushängen ist deshalb unmöglich. Echt beruhigend!
Auf geht´s erst einmal die Leiter hoch. „Puh, ganz schön hoch!“ sagt Paul. Die ersten Hindernisse, hängende Holzstufen, meistert er schnell und auch bei Jan klappt es richtig gut! Dann wird es aber etwas schwieriger, denn die Abstände der Hindernisse werden zu groß. Jan hat nicht die nötige Schrittlänge und bekommt Angst. „Ich will wieder runter!“, sagt Jan. Nach dem dritten Baum, wird er und meine Schwester Steffi von Markus professionell abgeseilt. Auch noch ein Erlebnis! Wir feiern den kleinen mutigen Jan, dass er es so weit geschafft hat. Eigentlich muss man nämlich mindestens 8 Jahre alt oder 1,40cm groß sein. Für Paul und mich geht´s weiter. Paul bewegt sich von Baum zu Baum wie ein Äffchen. Ich hab manchmal ein bisschen zu kämpfen. An die Höhe habe ich mich schon gewöhnt, bemühe mich einfach nicht runter zu schauen. Als ich an einem Riesennetz circa 12 Meter über dem Boden hänge, staune ich selbst, dass ich es irgendwie schaffe … Ein Highlight ist dann auch noch die coole Hängebrücke mit Blick auf Schenna. Ruck zuck sind wir am Ende des Hochseilgartens angekommen. Paul wird von unserem Guide in einen Flying Fox gehängt. „Juhuuu…!“ ruft Paul. Ich schau meinem fliegenden Kind hinter her. „Aber wie komme ich hier runter?“ Fünf Minuten später schaffe ich – nicht ganz freiwillig – auch den Absprung und mein Schrei ist bis ins Tal zu hören….
Selbst, wenn ihr wie wir ein Hotel mit Pool gebucht habt, ist das ein richtig toller Tipp: Einen Tag im öffentliche Freibad in Schenna ist auf jeden Fall ein Muss! Hier ist Schwimmen, Rutschen, Chillen und Essen mit herrlichem Panorama-Blick angesagt! Wir sind begeistert von der moderne Architektur und dem Rundum-Blick auf Meran und die umliegende Bergwelt. Das Lido bietet den Kinder jede Menge Spaß: unter anderem eine Wasserrutsche, ein Kinderbecken, ein Sprudelbecken, 4 Bowling-Bahnen, 2 Tennisplätze, große Liegewiese, Panoramasteg und außerdem ein modernes Restaurant mit Sonnenterrasse. Von Ende Mai bis Mitte Oktober jeweils von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, ist das Lido zu Fuß, mit dem Auto oder mit dem Bus direkt vom Dorfzentrum aus erreichbar.
In Schenna gibt es ein umfangreiches Familienprogramm, ob geführte Wanderungen oder Kreativwerkstätten. Wir sind heute fürs „Wilde Kochen“ angemeldet. Keine Ahnung was uns erwartet, aber es hörte sich spannend an. „Ich hoffe, dass wir ein Feuer machen!“ sagt Jan. Treffpunkt für alle Familien ist am Abend der Parkplatz der Schule in Schenna. Wir werden von Kräuterpädagogin Elisabeth Taibon freundlich empfangen. Sie hat zwei Körben an Proviant und Utensilien dabei. Was da wohl alles drin ist? Auf geht´s! Unsere bunte Truppe von Erwachsenen und Kinder wandert auf einem Weg durch die Apfelbäume Richtung Wald. Elisabeth erzählt schon hier spannende Geschichten rund um Kräuter. So pflückt sie am Wegesrand eine „Seifenblume“, steckt sie in eine Wasserflasche und schüttelt bis es schäumt. „Damit waschen wir uns nachher die Hände“, erklärt sie. Am Wald angekommen, gibt es erst einmal Arbeit für alle. Wir streifen durch den Wald und sammeln Holz in unterschiedlichen Stärken, Reisig und große Steine.
Dann graben die Kinder zusammen mit Elisabeth ein Loch und befestigen die Feuerstelle mit Steinen. Stöcke fürs Stockbrot werden geschnitzt und alle Zutaten für das Essen auf einer Bank vorbereitet. Ehrfürchtig sitzen alle im Kreis, Feuermeisterin Elisabeth erklärt, wie man mit den Gefahren ums Feuer umgeht. Praktischerweise wachsen die Kräuter, wie Spitzwegerich, die bei Brandblasen helfen, direkt nebenan auf der Wiese. „Es gibt erst seit 1837 Streichhölzer,“ erzählt Elisabeth, „aber schon der Ötzi hatte Feuersteine und später in der Eisenzeit gab es Schlageisen. Trockenes Material von Pflanzen, Birkenrinde oder sogar ein verschrumpeltes Vogelnest kann man damit entfachen. Jetzt dürfen alle Kinder mal mit den unterschiedlichen Utensilien probieren. „Wow! Bei mir war schon ein Funke!“ sagt Paul. Schließlich schafft Elisabeth eine Wolle anzuzünden und ziemlich schnell haben wir ein schönes Lagerfeuer. Nun wird der mitgebrachte Pizzateig um die Stöcke gewickelt und gegrillt. Was für eine coole Idee! In die fertigen Teigtaschen kann jeder sich Tomatensoße, Mozzarella und Rucola füllen. Stockbrot mal anders! Aber selbst der Nachtisch ist der Knaller und wird bestimmt zuhause nachgemacht. Einfach Bananen wie Schiffchen einschneiden und Schokoladenstücke rein drücken und dann in die Glut legen. Köstlich!! Fast noch besser als das Essen, das allen richtig gut schmeckt, sind aber die tollen Geschichten von Elisabeth, denen wir in der Dunkelheit am Feuer lauschen dürfen. Wir bemalen uns mit Kreidepaste wie Indianer und lernen einen coolen Indianertanz ums Feuer. Dann setzen wir uns noch mal um die Glut: „Jetzt schließen alle die Augen,“ sagt Elisabeth und nimmt uns mit auf eine ganz besondere Märchenreise, verzaubert von den Klängen einer Klangschale …
Ohne sie wären die Bauern im westlichen Südtirol buchstäblich auf dem Trockenen geblieben: Die „Waale“ sind Kanäle, die im 13. Jahrhundert zur Bewässerung trockener Gebiete angelegt wurden. So war genügend Wasser für die Landwirtschaft vorhanden. Mit den sogenannten Waalen wurden auch schmale Wege errichtet, auf denen eigene „Waaler“ für die Funktionstüchtigkeit des Waals und die gerechte Verteilung des kostbaren Nasses sorgten. Heute sind aus den Pfaden entlang der Bewässerungskanäle superschöne Wanderwege geworden. Vor allem die Kinder finden es super spannend über einen Bach zu hüpfen oder einen Wasserfall zu entdecken. Es ist einfach sehr nett entlang eines Bachlauf zu wandern und im Sommer auch sehr erfrischend.