Biken, Wandern, über Täler fliegen …
Im Winter Top-Skiregion im Sommer Biker-Eldorado. Wir hatten hier als Family drei Tage mit Action. Hier kommen unsere lässigen Highlights, vom leckeren Almfrühstück über Downhill-Biken und Wandern bis zum Fun-Park und Mega Flying Fox im Talschluss… Hier könnt Ihr was erleben!
Saalbach Hinterglemm liegt im Salzburger Land nahe der deutschen Grenze. Im Winter ist es als eines der größten und modernsten Skigebiete der Alpen bekannt. Im Sommer gibt es hier aber nicht weniger Action. Eingerahmt von den sanften Ausläufern der Pinzgauer Grasberge und den imposanten Gipfeln der Kitzbüheler Alpen sowie der Hohen Tauern, eignet sich das Gebiet ideal für schöne Abenteuer für Familien mit Kindern, Sport- und Actionangebote sowie viele Einkehrmöglichkeiten in Hütten und Gasthäusern sorgen für viel Spaß! Hier kommen unsere Highlights für Familien in der Region:
1.Almfrühstück mit Wow-Panorama: SonnAlm
Ein guter Tag startet mit einem guten Frühstück, heißt es. Wir machen uns auf zur SonnAlm und fahren um 9.00 Uhr mit der ersten Gondel die Reiterkogelbahn hoch. Oben angekommen breitet sich bei Sonnenschein das herrliche Bergpanorama aus. Die ersten Biker stürmen hier schon die Trails und Wanderer marschieren Richtung Gipfel. Unsere erste Wanderung heute Morgen ist wirklich kurz: Ein Stück Ziehweg, dann eine Almwiese und 15 Minuten später liegt sie vor uns, die urige SonnAlm. Als wir auf die Sonnenterrasse kommen, staunen wir nicht schlecht. Die Tische sind hübsch gedeckt und auf Etageren staffeln sich Wurst, Schinken, Käseplatte und alle möglichen Leckereien. Unglaublich wie lecker und vielfältig sich alles vor uns stapelt. Ich kann gar nicht aufhören zu fotografieren! Und was so gut aussieht, schmeckt auch so köstlich. Manuela, die Wirtin bringt uns frischen Kaffee und erklärt uns die Schmankerl. Das Sauerteigbrot kommt frisch aus dem Ofen, die Marmelade, Butter, alles selbstgemacht. Selbst die Eier kommen aus dem Hühnerstall nebenan. Und die Eierspeisen wie die Speckblume sieht aus wie für Instagram gezaubert. Während die Großen noch gemütlich sitzen, erkunden die Kids den Streichelzoo mit den süßen Hasen. Hier am Haus findet sich auch der rauchende Brotbackofen und der Kräutergarten, viele liebevolle Details. Am liebsten wären wir den ganzen Tag an unserem Logenplätzchen sitzen geblieben, aber die Kalorien wollen abgearbeitet werden und der Berg ruft!
2. Familienwanderung mit Hüttenzauber
Über 400 km beschilderte Wanderwege stehen hier zur Verfügung. Saalbach Hinterglemm ist das ideale Basislager um die umgebene Bergwelt zu erkunden- ob aktiv oder gemütlich: Hier findet jeder seine Lieblingstour. Wir wandern nach dem Almfrühstück von der SonnAlm zum Wetterkreuz (ca. 300 Höhenmeter). Anfangs geht es ganz schön steil bergauf, aber zum Glück findet sich bei der Reiteralm gleich die nächste urige Einkehrmöglichkeit. Hier chillen wir erst noch einmal in den Liegestühlen mit tollem Blick. Weiter geht´s hinter der Reiteralm durch ein 200 Jahre altes Fichtenwäldchen. Hier laden gemütliche Hängematten, eine Waldbibliothek und ganz besonders gestaltete Waldplätzchen neuerdings zum Entspannen ein – Waldwellness nennt sich dieses neue Angebot. Hier würde ich am liebsten länger bleiben, aber meine aktiven Jungs wollen weiter. Es bleibt nur Zeit zum tiefen Einatmen der herrlichen Waldluft. Dann geht es auf einem wildromantischen Weg über kleine Bächlein weiter zum Wetterkreuz. Unsere Tour führt zum Bernkogel/Amsel mit herrlichem Panorama. Auf dem Rückweg zum Tal kehren wir beim Spielberghaus ein. Hier teilen wir uns einen unglaublich leckeren karamelisierten Kaiserschmarrn auf der Sonnenterrasse. Ehrlich! Wir sind Experten für diese österreichische Spezialität! Die Tochter der Hüttenwirte ist übrigens Vali Höll – zweifache Downhill Junioren Weltmeisterin. Das Spielberghaus ist ein Hot Spot für Biker. Die Wirtsleute Sabine und Walter sind selbst Bike-Guides und bieten neben geführte Touren, Fahrtechniktrainings und Freeride-Kurse auch gemütliche Zimmer im Haus an. Den Spielbergbach entlang (Paschaweg) wandern wir zurück zum Saalbacher Hof. Ohne Einkehr waren wir 4,5 Stunden unterwegs, also eine super Tages-Etappe als Familie!..
3. Downhill-Biken: Teste das Yolo-Gefühl!
„Den Berg runter kommt man immer …“, das ist meine Vermutung und so wollen wir – mein Mann, meine Söhne (11 und 23 Jahre) und ich- uns unbedingt mal als Downhill-Biker versuchen. Einen besseren Ort, um den trendigen Bike-Sport auszuprobieren, gibt es kaum. Saalbach ist Österreichs größtes Bike-Edorado. Über 70 km Lines 6 Trails, 9 Seilbahnen auf 7 Bergen, ein gemeinsames Bike-Ticket, mehr geht nicht, oder? Wir haben als Familie für einen Tag einen Guide, um das „Berg-Runterfahren“ zu lernen. Zuallererst gilt es aber gut gerüstet zu sein. Im Bikeshop Bike´nSoul in Saalbach werden wir neben top Bikes auch mit der passenden Schutzausrüstung ausgestattet. Wir schlüpfen in Jacken mit Rückenschild und Armschützern und befestigen die Beinschützer und die Helme. Ich fühle mich wie Lara Croft. „Mal schauen, ob ich auch so performe…“, denke ich noch. Auf geht´s zum Bike-Park nebenan. Unser Guide Markus gibt uns eine Einweisung. „Wichtig ist, dass man die Pedale waagerecht hält, stehend fährt und mit beiden Handbremsen gleichzeitig bremst!“ OK! Alles easy. Wir fahren Slalom und Hütchen und üben Bremsen. Nach einer halben Stunde sind meine Jungs nicht mehr zu halten und wollen den Berg hoch. Auf geht´s immer zu zweit mit den Bikes in die Gondel der Kohlmaisbahn. Dann ist es soweit, der Montellino Trail, unsere erste Abfahrt, liegt vor uns. Was vorher im Flachen voll easy war, wird für mich jetzt zur Challenge. Mein natürlicher Reflex sagt mir, dass ich in den Kurven auf die Bremse gehen sollte aber eigentlich braucht man Schwung und Mut, das nötige Yolo (You-onlly live once)-Gefühl, wie meine Söhne sagen. In der nächsten Kurve steige ich unsanft ab und verschramme mir die Beine. Die ersten Biker überholen mich und ich beschließe, dass ich eben doch nicht Lara Croft bin! Ich höre auf und filme meine Jungs, wie sie mit dem nötigen Yolo den Berg runter heizen. Zur späten Mittagspause treffe ich meine Family auf eine Buttermilch bei der Asteralm. Mein ältester Sohn hat nun auch ein paar Blessuren von einem Sturz und macht für heute Feierabend. Mein Mann gesteht auch, dass es schon ziemlich anstrengend ist: „ es geht ganz schön auf die Arme und Hände!“. Die letzte Stunde ist dann nur noch Paul (11) am Start und kann gar nicht genug bekommen. Fazit: Alle drei Männer sind total begeistert und wollen auf jeden Fall nochmal Downhillbiken. Und Paul möchte gar nichts anderes mehr. Wir müssen ihm schwören, dass er nächstes Jahr hier in Saalbach-Hinterglemm jeden Tag den Berg runter heizen kann… Yolo eben!
4. Das große Familien-Rennen: Kartbahn Saalbach
Richtig cool für die ganze Familie ist auch ein Ausflug zur Kartbahn Saalbach. Mitten im schönen Tal Saalbach Hinterglemm umgeben von den Pinzgauer Grasbergen darf sich jeder wie ein Formula 1 Star der Alpen fühlen. Auf einer 370 m langen glühenden Asphaltstrecke können sich große und kleine Racer einmal so richtig austoben und Gas geben. Hier darf man ab einer Körpergröße von 1,40 cm über den Aphalt brettern. Mit 6,5 PS unter der Haube ist eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h möglich.
„Mama, gib Gas!“ ruft mein Jüngster. Wir fahren aus der Boxengasse und liefern uns ein Familienrennen. Frecherweise werde ich auch mal rechts von meinem Mann überholt. Die Revanche lässt nicht lange auf sich warten. Wie im Flug gehen die 20 Minuten vorbei. Der Streckenposten winkt mit der Fahne ab und nach einer letzte Runde geht es zurück in die Boxengasse. Es gibt keinen wirklichen Sieger bei unserem Familienrennen, aber wir hatten alle richtig Spaß!
5. Auf´m Berg da steppt der Zwerg: Golden Gate und Baumzipfelweg
Im Talschluss in Hinterglemm ist so richtig was los: Hier steht die „Golden Gate Brücke der Alpen“ – und ist dem Original in San Francisco durchaus ähnlich. Hier marschieren aber lustige grüne Zwerge über die luftige 200 m lange Hängebrücke. Dass es sich um eine Hängebrücke handelt, bemerken wir sofort. Bei jedem Schritt schwingt sie leicht mit und durch das Eisengitter schaut man direkt auf die Saalach, die sich 42 Meter tiefer durchs Tal schlängelt. Wir machen erst einmal lustige Familienfotos mit Panorama. Die grünen Zipfelmützen bekommen alle Besucher übrigens mit dem Ticket für den dazugehörenden Baumzipfelpfad am Eingang. Der naturnahe Rundweg beginnt eigentlich schon am Talschluss-Parkplatz und führt über zwei Kilometer durch Almen, Wiesen und Wälder. Bei der Lindlingalm startet der ein Kilometer lange Rundwanderweg inklusive Golden Gate. Der Hin- und Rückweg (je zwei Kilometer) kann im Sommer auch mit dem Talschlusszug zurückgelegt werden. Im Winter gibt es sogar einen Pferdeschlitten, der die Besucher durch die herrliche Winterlandschaft kutschiert.
Aber zurück zur Golden Gate. Die Überquerung bietet einen atemberaubenden Rundblick auf die umliegende Bergkulisse sowie auf den Hochseilpark, dessen Parcours seitlich und unter der Brücke entlangführen. Aussichtsreicher Mittelpunkt des Baumzipfelweges ist der 600 m lange Wipfelweg, eine massive Lärchenholzkonstruktion. Hier stapfen viele grüne Zipfelmützen – bis zu 30 m über dem Waldboden – mit Treppen, Türmen, Plattformen und Brücken. Dazwischen gibt es viel Lehrreiches und Spannendes zu entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Runde „4 gewinnt“ oder „Tierspuren raten“? Mitten in den Baumkronen warten tolle liebevoll gestaltete Spielestationen rund um die Themen Geschicklichkeit, Wissen und Natur auf kleine und große Entdecker. Richtig cool ist zum Beispiel das Kuh-Glocken –Klavier. Paul versucht sich an „ Kuckuck! Kuckuk ruft´s aus dem Wald …“
6. Springen, Hüpfen, Klettern, Fliegen: Hochseilpark und Jump & Slide
Im Talschluss ist aber noch einiges mehr geboten Der Hochseilpark befindet sich in unmittelbarer Umgebung des Baumzipfelweges. Mit einer Gesamtlänge von über acht Kilometern, 200 verschiedenen Stationen und 30 Seilrutschen in unterschiedlichen Ebenen von 3 bis 40 Metern Höhe gilt der Saalbach Hinterglemmer Hochseilpark als der größte Europas. Hier Klettern Mutige über verschiedenste Seil und Brückenkonstruktionen und „fliegen“ mit Seilrutschen über und durch den Wald. Vor dem Kletterspaß wird natürlich ganz viel Wert auf Sicherheit gelegt. Nach Abgabe der ausgefüllten Teilnahmebedingungen (für Teilnehmer unter 16 Jahre füllt diese ein Erwachsener aus) werden Gurte und Helme ausgegeben, angezogen und nach der Gurtkontrolle durch die Trainer geht es weiter zum Einschulungsparcours.
Nach erfolgreicher Absolvierung des Einschulungsparcours geht es für meine Jungs los. Lukas und Paul kommen ganz begeistert zurück. Am coolsten fand Paul die Seilrutschen. Und richtig blöd finden die beiden, dass wir nicht mehr Zeit eingeplant hatten. Aber für alle Parcours braucht man hier auch zwei Tage …
Nebenan im Jump & Slide können sich die Jungs noch einmal richtig austoben. Es warten bis zu 8 Meter hohe „Jump Towers“, eine „Trampolin Area“ und eine „Freestyle Ramp“. Sogar Papa springt vom Sprungturm aus 6 Meter ins Luftkissen. Aber am lässigsten finden wir alle die Rampe mit dem Luftreifen runter zu brettern und zu schanzen. Egal welcher Jump, eine sanfte Landung in den fast 2 Meter hohen Luftkissen ist safe!
Tipp: Fliegen und Klettern macht hungrig: Zum Abschluss eines aufregenden Tages ruft dann die Lindlingalm noch zur Einkehr!
7. Übers Glemmtal hin und zurück: Mega Flying Fox
Schon vorher im Hochseilgarten waren die Jungs vor allem von den Seilrutschen begeistert. Das soll durch ein ultimatives Flugerlebnis, dem Mega Flying Fox noch getoppt werden! Mega bedeutet mit High Speed von bis zu 80 kmh in 120m Höhe in Liegeposition zwei Mal übers Tal zu fliegen. Paul fehlen noch ein paar Kilo und aus Sicherheitsgründen dürfen auch erst Kids ab 12 Jahren. Paul beneidet Lukas, denn der darf und bekommt das Equipment beim Treffpunkt im Hochseilpark. Eine Gruppe von 10 mutigen Fliegern samt Guide macht sich auf den Weg zum Startpunk. Das ist eine etwa 20-minütige kleine Wanderung den Berg hoch. An der Startrampe angekommen, legen alle ihr Seilzeug an und es ist Zeit für eine Einweisung. Wichtig ist Körperspannung zu halten und auf die Zeichen des Guides an der Landerampe zu achten. Abgebremst wird nämlich mit einem Seil. Der erste Flieger ist vorbereitet und wird in den Seilschlitten gehängt. Via Funk sprechen sich die Guides ab und der erste Mutige wird los geschickt. Kurz danach ist auch mein Sohn an der Reihe. Ein Schrei vor Glück und ich sehe Lukas Richtung Tal entschwinden … An der Einflugschneise bei seinem Rückflug warten wir dann auch wieder mit Handy-Kamera im Anschlag auf ihn. Der kleine Punkt wird größer. „Schau mal, da kommt er geflogen!“ ruft mein Jüngster. Rechtzeitig greift Lukas das Seil zum Bremsen und landet in Bauchlandung auf der Holzrampe. Völlig begeistert und euphorisiert erzählt er von seinem Flug. Paul schaut seinen großen Bruder bewundernd an und plant schon sein Flugerlebnis fürs nächste Jahr. „Dann bin ich ein Jahr älter und hab mindesten 5 Kilo mehr. Dann flieg ich auch!“
Zum Thema Transparenz: Wir bedanken uns beim Tourismusverband Saalbach-Hinterglemm für die Unterstützung unserer Reise. Wir waren im Rahmen einer Familienpressereise vor Ort (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Aktivitäten und Regionen vor, die wir für familienfreundlich halten und auch Freunden empfehlen würden.
Alle Infos zu Saalbach-Hinterglemm im Sommer:
www.saalbach.com/de/sommer