Immer wenn wir auf der A7 Richtung Süden fahren, zum Beispiel in die Berge nach Österreich, kommen wir am Snow Dome in Bispingen vorbei und ich frage mich: “Wie ist das wohl, indoor Ski zu fahren?” Heute fahren wir nicht vorbei, sondern die Skihalle ist unser Ziel! Auf zum Skiurlaub nach Bispingen und zwar übers Wochenende, denn in Bispingen kann man auch toll schlafen. Auf dem Gelände des Snow Dome stehen 15 urige Blockhäuser aus massiven Baumstämmen für bis zu 6 Personen.
In knapp 40 Minuten sind wir von Hamburgs Stadtmitte da.
“Wow, Schnee!” ruft Paul (5 Jahre)! Schon vor dem Eingang des Snow Dome türmt sich ein kleiner Schneehügel, den Paul sofort runterrutschen muss. Ein kleiner Vorgeschmack auf drin, denn ansonsten hat es heute in der Lüneburger Heide 10 Grad und Niesel-Regen. Nichts wie rein! Wir checken in der stylishen Lobby ein. Hier stimmt uns alles schon auf die Wintersportwelt ein. Eine alte Gondel steht da, die natürlich gleich von Paul inspiziert wird, dann rennt er weiter durch den Gastrobereich, der ganz im alpinen Stil gestaltet ist. Paul klettert auf eine Eckbank und schaut durchs Fenster und da ist, kaum zu fassen: “Eine Skipiste mit Sessellift! “Da wollen wir hin!” Wir fahren mit dem Fahrstuhl einen Stock tiefer und leihen uns das komplette Ski- Equipment aus.
Paul, inzwischen mit Helm und seiner grünen Skibrille auf dem Kopf, trägt stolz seine Ski durch das Drehkreuz. Dahinter die restliche Familie …
“Brrr, ganz schön kalt!” meint Lukas. “Mami, das ist ja wie in einem Riesen-Kühlschrank, nur schräg!” ruft dagegen Paul entzückt! Feinster Pulverschnee braucht eben Minus-Temperaturen. Beste Schneeverhältnisse und griffige Pisten gibt es hier in der Lüneburger Heide das ganze Jahr. Die Einheimischen nennen den futuristischen XXL-Kühlschrank auch liebevoll: “Heide-Gletscher” und das stimmt auch irgendwie: Immerhin sorgt eine rund 20 cm dicker Eispanzer unter dem Schnee für die winterliche Kälte und spart sogar Energie.
Wir machen uns auf zum 6er-Sessellift. Piste, Lifte: Sieht alles so aus wie sonst im Skiurlaub, sogar ein Bergpanorama gibt es – leider nur als Foto-Tapete an der Hallenwand. Paul ist ganz stolz, er fährt auch schon seit drei Jahren Ski, aber Sessellift fährt er hier in Bispingen zum ersten Mal! Wir sind alles geübte Skifahrer, aber die erste Abfahrt nach der Sommerpause ist immer ungewohnt. Lukas fährt Paul voraus und übt mit ihm Pizza-Bogen. Ganze 23.000 Quadratkilometer ist die Piste groß und 300m lang. Die Abfahrt ist tatsächlich viel länger, als ich mir das von außen vorgestellt habe. Okay, keine schwarze Piste, aber so mach´ ich mit meinen Schwüngen eine echt gute Figur! Unten treffen wir uns alle wieder am Lift. Bringt echt Spass! Im Sessellift erzählt uns ein Skifahrer, dass er seine Familie mit Kindern erst einmal in den Snowdome mitgenommen hat, bevor er den teuren Skiurlaub in den Bergen bucht. Und? “Bis jetzt sind alle begeistert”, erzählt er. Kleine und große Anfänger üben ihre ersten Kurven direkt links neben der großen Piste am Anfängerhügel. Ein Zauberteppich (eine Art Fließband im Schnee) erleichtert den Weg nach oben. Und wenn´s dann mit den ersten Schwüngen klappt, geht´s rüber an den Teller- und den Sessellift auf dem Gipfel des Heidegletschers. Besonders cool für Kids sind die dreitägigen Ferien-Skikurse für Kinder ab 4 Jahren. Aber auch außerhalb der Ferien gibt es Kurse für Skifahrer und Snowboarder. Praktisch ist, dass man hier sogar Skihose und Jacke leihen kann.
Schon die zweite Abfahrt fährt Paul alleine und ist kaum einzuholen. Vom Sessellift habe wir auch den perfekten Blick auf die Snowboarderpiste mit coolen Schanzen und Hindernissen. Nebenan rodelt gerade eine Gruppe auf kleinen Mini-Schlitten. Das könnten wir auch noch ausprobieren! Einige Abfahrten später, werden unserer Finger selbst in den Handschuhen klamm. Wir einigen uns auf eine gemütliche Hüttenpause im Warmen.
Wir sitzen wie im richtigen Skiurlaub auf einer Eckbank und freuen uns über Schnitzel, heißen Kakao und Jagertee. Das tut gut!
Nach der zweiten Runde Skifahren wollen wir erst einmal unsere Blockhütte im Resort beziehen und wir sind schon echt gespannt! Echt urig, wie die Hütten mit erleuchteten Fenstern in der Dämmerung stehen. Wir sind bei unserer Hütte – sie heißt “Sölden” – angekommen, treten in den stylishen und doch sehr gemütlichen Wohnraum, angrenzend gibt es zwei kuschlige Schlafzimmer. Die Wände aus groben, puren Baumstämmen und die schönen schlichten Möbel passen perfekt! Toll! Wir machen uns eine Tasse Kaffee und heizen erstmal das Feuer im Kamin an. Schön aufgewärmt gehen wir noch mal zum Rodeln zum Snow Dome rüber. Was für ein Spaß! Paul und ich haben einen größeren Schlitten und obwohl ich versuche zu bremsen, werden wir immer schneller und schanzen im hohen Bogen über die letzten zwei Hügel! “Noch mal!” Einige Abfahrten später, haben alle rote Wangen und da wir auch ein paarmal ein Bruchlandung im Schnee hingelegt haben, sind wir etwas nass. Also rein in die gute Stube zum Aufwärmen und Abendessen.
Dann geht´s nachhause in unser gemütliches Block-Häuschen. Lukas macht Feuer und heizt gleich ordentlich ein. Mein Mann schenkt uns Großen einen guten Rotwein ein und wir spielen mit den beiden Jungs “Mensch ärgere dich nicht”, das Feuer prasselt … Was kann es Schöneres geben nach so einem Tag im Schnee?
Skiurlaub in Bispingen? Können wir wärmstens empfehlen: zur Vorbereitung für den richtigen Skiurlaub, zum Rodeln für Winterfans, für Boarder um Jumps und Tricks zu üben, um einfach Spaß im Schnee zu haben! Oder vielleicht als Weihnachtsgeschenk? Am schönsten aber war das Aprés-Ski an unserem kuschligen Kaminfeuer.
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