Ciao Kroatien!
Unsere Autorin Yvonne Weiß war schon als kleines Mädchen mit ihren Eltern an der Ostküste Istriens im Urlaub. Jetzt war sie mit ihrer eigenen Familie vor Ort und staunte nicht schlecht, wie sich alles verändert hat. Hier wird eifrig an super Unterkünften für Familien gebaut und hervorragend essen kann man auch …
30 Jahre ist es nun her, dass meine kleine Schwester irgendwo hier in Istrien laufen lernte, weil die Kieselsteine beim Krabbeln ihre Knie piesackten. Ich trug Wassersandalen aus trendigem Gummi-Gold, mein Bruder fand das mädchenmäßig und ließ sich von Mama und Papa ins Meer hineintragen, dieser Prinz. Jeden Abend aßen wir Pommes mit Cevapcici, weil es in meiner Erinnerung in den Lokalen nichts anderes gab. Der Generator in unserer Ferienanlage viel regelmäßig aus, die Taschenlampen im Laden waren längst ausverkauft und die Sonnencreme roch seltsam. War natürlich dennoch ein super Urlaub, doch wenn ich das Jugoslawien von früher mit dem Kroatien von heute vergleiche, dann kann ich es einfach nicht fassen. Ich weiß genau, dass ich schon mal hier war, aber ich erkenne nichts wieder. Alles ist neu, alles modern, die Ferienanlagen und Hotels auf einem dermaßen hohen Niveau, dass sich Italien, der Nachbar im Westen, echt warm anziehen muss, will er nicht den Anschluss verpassen. Denn das köstliche Eis und die wunderschönen Altstädte gibt es hier aufgrund der venezianischen Vergangenheit genauso. Die Kinder lernen Italienisch in der Schule, viele Kindergärten sind bereits zweisprachig. Ciao Kroatien!
Eines dieser Vorzeigeobjekte für brandneue, gelungene Hotelanlagen ist das Valamar Girandella Resort in Rabac. Diesen Sommer wurde es eröffnet. Für Familien mit kleinen Kindern wie geschaffen, denn das Zimmer ist ziemlich groß, und eine Schiebetür trennt den Raum mit Doppelbett vom Bereich mit zwei Einzelbetten. Sind die Kleinen also im Bett, müssen die Eltern nicht flüsternd in der Dunkelheit umher irren. Die Fenster reichen bis auf den Boden; wer Meerblick gebucht hat, kann von seinem Bett aus direkt auf’s Meer schauen. Näher dran am Wasser schliefen wir selten.
Es gibt zwei beheizte Außenpools, einen sehr großen Spielplatz und natürlich einen Kinder-Club. Die Ausstattung 1A, so tolle Spielsachen würde ich mir gerne für unsere Kita daheim wünschen. Doch wie alle Ferien-Kinder-Clubs steht und fällt die Qualität mit den Betreuern. Pluspunkt für das Valamar Girandella Resort: Mario! Seine Arbeit mit den Kindern scheint ihm ernsthaft Spaß zu machen, mein Sohn war von der abendlichen Mini-Disco erst weg zu bekommen, wenn er glückselig vor Erschöpfung fast beim Tanzen einschlief. Da kann man auch darüber hinweg schauen, dass es im Club eine Play-Station und im Programm ausgewiesene TV-Cartoon-Zeiten gibt. Ich bin kein Freund von Computer-Spielen oder Fernsehgucken in Kinderbereichen, aber das mögen andere anders sehen. Vor allem Kinder. Denen gefiel natürlich auch die tägliche Eis-Party.
In punkto Essen geht ein großes Lob an Stefano! Der Koch kredenzte meiner einjährigen Tochter abends gerne eine extra Wurst in Form von Kartoffelbrei oder Nudeln mit ungewürzter Soße. Sogar die Trüffel, für die Istrien gerühmt wird, hat sie probiert. Adé Pommes mit Cevapcici.
Wer mal außerhalb des Resorts essen möchte, findet an Istriens Ostküste hervorragende Restaurants (Tipps siehe unten). Die Gegend bietet Gourmets einiges. Zum Beispiel das beste Olivenöl der Welt. Unbedingt besuchen sollte man die Art Gastro Gallery im Palazzo Negri, wo William Negri den Besuchern alles über die Produktion seines mehrfach ausgezeichneten Olivenöls erklärt. Während er über die 500 Jahre alte Tradition seiner Familie im Herstellen des flüssigen Goldes berichtet, fragt man sich die ganze Zeit, wie ein Mann mit 51 Jahren so jung aussehen kann. Seine Antwort liegt auf der Hand:
„Olivenöl! Eine bessere Hautpflege gibt es nicht!“
Der Palazzo Negri befindet sich in Labin, einem wunderschönen Bergstädtchen, nur 20 Minuten Fahrt (oder drei Stunden Wanderung) vom Valamar Resort entfernt. Im Sommer findet jeden Dienstag um 21.30 Uhr ein kostenloser Rundgang durch die Altstadt statt. Unbedingt hingehen, man erfährt sehr viel über die Geschichte des Örtchens, das seinen Status als „Geheimtipp“ gewiss bald ablegen muss.
Ausflugstipp: Insel Cres
Ein weiterer toller Ausflugstipp ist Cres. Vom Hafen in Rabac aus fahren verschiedene Schiffe (wir haben natürlich das Piratenboot genommen) zu dieser zauberhaften Insel. Mit etwas Glück sieht man Delfine in freier Wildbahn. In diesem Teil der Adria ist eine ihrer Durchzugsstraßen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, auf sie zu treffen.
Um zur Ablegestelle der Boote zu gelangen, geht man vom Hotel aus einfach die Promenade Richtung Ort entlang. Auf diesem Weg wirkt es so, als würde das Valamar Resort niemals enden. Man spaziert und spaziert, auf der einen Seite die Adria, auf der anderen ein Gebäudekomplex nach dem anderen. Noch ein Pool, noch eine Strandbar, noch mehr Rutschen. Was optisch wie eine Einheit wirkt, sind allerdings verschiedene Häuser. Alle aus dem gleichen Guss, der Valamar Riviera AG, aber mit unterschiedlichen Konzepten. Während unser Hotel auf Familien zugeschneidert ist, liegt daneben das Girandella Adults only mit Suiten nur für Erwachsene und daneben wiederum befinden sich luxuriöse Villen für Urlauber, die sich gerne alles vom Feinsten wünschen. Und als sei das noch nicht genug, wird weiter genaut. Knapp 70 Millionen Euro plant Valamar Riviera bis 2018 in die Destination Rabac zu investieren, um den Ort zu einem der führenden Urlaubsziele Kroatien zu machen. Hier entsteht die Zukunft. Kaum zu glauben, wenn man bei Sonnenuntergang ein paar Kiesel ins Meer wirft, außer drei Fischern niemanden sieht und vor lauter Ruhe fast einnickt. Doch die Idylle bleibt den Touristen vorbehalten, im Hintergrund geht es stetig voran.
Wir bedanken uns bei www.kinderhotels.com für die freundliche Unterstützung der Reise.