Meistens verhält es sich bei einer Ankunft im Hotel nach einer langen Anreise ja so: Alle sind müde, die Kinder nörgeln, der Rezeptionist fächert Formulare vor einem auf, man selbst sucht Kreditkarten und Pässe, und wo ist eigentlich die Toilette?
Hier war es so: „Guck mal, guck, voll cool!“ schreit mein Sohn (5), unsere Tochter (1) klatscht in die Hände, und weg sind sie. Voll ins Netz gegangen. Direkt in der Empfangshalle des im Sommer 2016 eröffneten Family Hotel Amarin wurde eine blaue Tobelandschaft gebaut mit Hügeln, Netzen und Pferden. Das Leben ist ein Ponyhof. Zumindest in diesen Ferien.
Was wir bereits für die auf der Internetseite angekündigte große Play-Area hielten, war aber nur der Beginn einer Reihe von Spielräumen – ich bin geneigt, sie Spielwelten zu nennen, so groß und verschieden kommen sie daher.
Im Kinderclub gibt es drei verschiedene Bereiche für die verschiedenen Altersklassen: Unsere Tochter konnte sich im Babyclub im Fühlen und Greifen üben und Türme aus Klötze bauen. Windeln in allen Größen lagen bereit; wenn jemand plötzlich Hunger verspürte (kommt ja nicht selten vor bei Kleinkindern), ging man an die Brei-Station. Unser Sohn spielte im Miniclub mit Lego und Magneten, bastelte mit den Animateuren, machte einen Fahrzeugführerschein, besuchte jeden Morgen die hauseigene Schwimmschule und tanzte abends in der Disco.
Außerdem gab es ein Kino und einen riesigen Raum mit Videospielen. Eigentlich gedacht für die Teenager, ich konnte dort allerdings auch häufig Väter entdecken. Apropos Eltern: Sie haben es hier genauso gut. Endlich mal ein Ort, an dem an alle gedacht wird, den Groß und Klein gleichermaßen schätzen. Das Design der 280 Zimmer zum Beispiel: sehr stylisch und chick, das Family Hotel könnte auch als Boutique-Resort durchgehen. Viel Weiß, viel Platz, Bademäntel in allen Größen (für die Kleinen in Blau oder Rosa).
Wer Schwimmen wollte, konnte sich vor lauter Auswahl kaum entscheiden, wo er eintauchen sollte. Direkt ins Meer, in einen der Außenpools, in den „Lazy River“ (eine Strömung), in den Innenpool mit Wasserfall oder in den mit Rutsche. Babybecken außen und innen verstehen sich von selbst.
Im Restaurant wurden die Kinder mit einem eigenen Buffett in ihrer Höhe und einem Eisstand glücklich, und sogar im Spa herrscht im Amarin Hotel Gleichberechtigung. Es werden nicht nur Anwendungen für Erwachsene angeboten, sondern zum Beispiel auch „A white Chocolate Dream“ oder „A yummy Strawberry“, eine Gesichtbehandlung mit Bio-Kosmetik für Kinder von 3 bis 12 Jahren. Wenn meine Tochter älter ist, muss ich wohl noch mal wieder kommen.
Ich würde auch gerne noch mal mit Sportlehrer Dom sein Intervall-Training durchziehen; selten so anständigen Muskelkater erlebt. Ich weiß nicht, ob ich es noch erwähnen muss, aber natürlich verfügen die Kinder über einen eigenen Fittnessraum. Jede deutsche Grundschule wäre froh über diese Ausstattung. Mein Sohn liebte vor allem den Fuhrpark: Kostenlos lieh er sich jeden Tag ein anderes Fahrzeuge aus, mit denen er dann durch den großzügigen Lavendel-Garten gurkte.