Bevor Walt Disney 1955 sein Disneyland in Kalifornien gründete, schickte er die Park-Verantwortlichen nach Europa. Sie sollten Ideen sammeln für Architektur, Design und Geschichte, die dann im Park umgesetzt werden sollten.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Disneys Leute auch in Efteling vorbeischauten. Der damalige Märchenwald eröffnete nämlich schon drei Jahre zuvor und feiert 2017 damit sein 65. Jubiläum.
Als wir an einem schönen Juni-Tag des Park besuchen, wird schon am Eingang klar: Der Park ist populär, die Menschen strömen schon kurz vor der Eröffnung um 10 Uhr zum großen Haupteingang. Gut, dass wir „nur“ mit unserem fünfjährigen Sohn Jesse unterwegs sind und somit die gewaltigen Achterbahnen als Attraktionen wegfallen, bei denen üblicherweise lange Wartezeiten anfallen.
Efteling ist heute der größte Freizeitpark der Niederlande und vereint Thrill-Rides moderner Parks mit beschaulicheren, historischen Attraktionen wie den Märchenwald. Der Park ist in vier Bereiche aufgeteilt, Marerijk (Märchenland), Reizenrijk (Reisenland), Ruigrijk (Sagenland) und Anderrijk (Andersland).
Der Einstieg – Fata Morgana
Gleich nach dem Eingang halten wir uns rechts und spazieren zur Attraktion „Fata Morgana“. Das ist ein sogenannter „Dark Ride“, eine gemütliche Bootsfahrt durch eine Fantasiewelt, in diesem Fall die Geschichten von 1001 Nacht. Das Ganze erinnert an Disneys „Pirates of the Caribbean“, nur das die animierten Figuren hier Schleiertänzerinnen, Basarhändler und Beduinen darstellen.
Jesse ist erst ängstlich, sein letzter Besuch eines solchen Rides mit Bootsfahrt endete damit, dass das Boot auf einer Rampe 30 Meter unter größtem Getöse nach unten rutschte und die Insassen nassspritze. Ein Horror für ihn. Als er merkt, dass hier alles gemütlich zugeht, entspannt er sich und genießt die Fahrt. Die Figuren und Handlungen sind kindgerecht, die Details der dargestellten Szenerien eindrucksvoll. Acht Minuten dauert die Fahrt.
Das Highlight – Märchenwald
Als der Park 1952 eröffnete gab es 10 Märchen, inzwischen sind es 29. Von Schneewittchen bis Rotkäppchen ist alles geboten. Cool ist die Einbettung der einzelnen Märchenhäuser in einen üppigen Wald, so kommt richtig Märchenstimmung auf.
Für Jesse sind die Attraktionen genau richtig. Er staunt über den Wolf im Bett der Großmutter von Rotkäppchen, ist fasziniert vom schlafenden Dornröschen und kann seine Augen gar nicht mehr von Pinocchio lassen, der gerade von einem Wal geschluckt wurde. Der Märchenwald im Märchenland (Marerijk) ist das absolute Highlight des Parks.
Ruigrijk – Ab geht die Fahrt
Natürlich gibt es einen Zug, der durch das ganze Gelände fährt. Was in Efteling toll ist: Es handelt sich wirklich noch um einen alten Dampfzug. Jesse würde stundenlang im Wagon sitzen bleiben, so groß ist seine Begeisterung, aber wir steigen im Sagenland (Ruigrijk) aus – Zeit für Fahrgeschäfte. „De Oude Tufferbaan“ bietet Fahrten in Oldtimer an, die sich auf Schienen bewegen, aber sich durch die Steuerbewegungen der Kleinen auch leicht drehen lassen. Auch hier: völlige Begeisterung bei Jesse. Gleich daneben: das Wellen Karussell „Polka Marina“, auch das ein Treffer für den Fünfjährigen.
Für mutige, ältere Kinder warten nebenan gleich zwei Mega-Achterbahnen: „Joris en de Draak“ ist eine gigantische Holzachterbahn. Der Clou: Zwei Züge rasen gleichzeitig parallel durch das Gewirr an Auf- und Abfahrten. Daneben: Die Wasserachterbahn „De Vliegende Hollander“. Der Mix aus Achterbahn und Dark Ride ist ganz im Stile des gruseligen Geisterschiffs „Der fliegende Holländer“ gehalten.
Futtern wie die Niederländer
Typisch Niederlande: An einigen Stellen des Parks gibt es Snackautomaten. Geld einwerfen und eine der vielen Glas-Klappen lässt sich öffnen. Wir sparen uns diese Art der Snack-Zufuhr, auch den Unox-Imbiss-Stand lassen wir links liegen. Dafür gibt’s klassische holländische, „friet met“, Pommes mit Mayonnaise. Für die leergefutterten Papiertüten hat der Park eine ganz besondere Attraktion parat: die hungrigen Mitglieder der Familie „Holle Bolle Gijs“. Das sind Figuren mit offenen Mündern, die für ihr Leben gern Papier essen. Im Park dienen sie als lustige Abfalleimer, die den Zuschauern zurufen „Papier hier“. 13 Stück gibt es davon im ganzen Park.
Park für Groß und Klein
Schnell merken wir: Ein Tag ist fast zu knapp, um allen Attraktionen gerecht zu werden. Und so müssen wir auf den Besuch von Spukschloss, 4-D-Film und vielen weiteren Rides heute verzichten. Dafür schaffen wir noch den Besuch der großen Aussichtsplattform, die sich durch einen gewaltigen Ausleger-Arm nach oben klappt und einen tollen Ausblick über den Park bietet – unter anderem auch auf die brandneue Attraktion Symbolica, eröffnet im Juli 2017.
Wir danken KLM Airlines und dem Mövenpick Hotel ’s-Hertogenbosch www.movenpick.com/de/europe/niederlande/hertogenbosch/hotel-hertogenbosch/uebersicht/ den Mövenpick Hotels & Resorts www.movenpick.com/de/ und primo PR www.primo-pr.com für die freundliche Unterstützung der Reise.