Windmühlen-Cruise
Wir sind zurück von unserer Hausboottour und ganz verliebt – in Windmühlen, bezaubernde Orte und wunderbare Menschen. Unzählige Brücken und Schleusen machen die Tour spannend. Unsere Route war ein Traum und unser schwimmendes Zuhause perfekt. Hier lest ihr alles über unsere Tour durchs Land der Windmühlen mit Locaboat.

Die Vorfreude ist riesig – endlich ist es so weit: Wir starten unseren Hausbooturlaub in Holland! Unser Plan: Im Frühjahr gemütlich durch die Wasserwege Nordhollands schippern.
Tag 1: Anreise und Einweisung in Loosdrecht
Die Anreise nach Loosdrecht ist entspannt, und der Hafen liegt idyllisch zwischen kleinen Inseln und Wasserarmen. Unser Boot – die Pénichette namens „Hilversum“ – erwartet uns bereits. Sie ist unser schwimmendes Zuhause für die nächsten acht Tage.
Nach dem Verstauen unserer Einkäufe (danke Albert Heijn und Bollerwagen!) und dem Einrichten an Bord bekommen wir eine ausführliche Einweisung. Mein Mann dreht eine Proberunde, und die Jungs sind ganz begeistert vom coolen Steuerstand mit Panorama-Sicht. Das Wetter ist leider richtig schlecht, deshalb entscheiden wir uns, die erste Nacht noch im Hafen zu verbringen. Wir kochen Penne Bolognese in unserer gut ausgestatteten Bordküche und machen es uns gemütlich. Unser Abenteuer beginnt morgen!

Tag 2: Los geht’s in Loosdrecht
Am nächsten Morgen klart es langsam auf – wir starten mit Schietwetter, aber voller Tatendrang! Unser erstes Ziel ist Weesp, und zunächst ist alles noch ein bisschen chaotisch: Das iPad mit dem Navigationssystem streikt, draußen ist kaum Sicht, und wir fühlen uns etwas orientierungslos. Zum Glück ist unser Sohn Paul ein „Natural Born Digital“ – er lädt fix die App aufs Handy, und schon finden wir den richtigen Kanal.
Langsam gleiten wir los – durch kleine Wasserwege, vorbei an Hausbooten und grünen Ufern. Die erste Schleuse ist spannend, wir sind etwas aufgeregt. Danach kommt sie endlich: unsere erste Windmühle! So schön, so typisch Holland. Und es bleibt spannend – Brückenwärter:innen öffnen die Zugbrücken für uns, Ampeln schalten auf grün. Wir lernen schnell: Wer das Hausboot fährt, braucht Geduld, Übersicht und Teamwork.
Tag 3: Weesp – zauberhaft und lecker
Unser erster Hafen ist ein kleiner Yachthafen in Weesp – richtig gemütlich. Zum Glück hatten wir den Hafenmeister telefonisch erreicht, der uns einen tollen Platz reserviert hat. Neben uns liegt ein stylisches schwimmendes Haus, und wir fühlen uns sofort wohl.
Wir schnappen uns die Fahrräder und erkunden das charmante Städtchen. Weesp überrascht uns: Kopfsteinpflastergassen, kleine Boutiquen, Grachten, Cafés – alles wie aus dem Bilderbuch. Das absolute Highlight: Die Brauerei in der alten Kirche. Unter pink beleuchteten Kirchenfenstern genießen wir hausgebrautes Bier, Burger und Spargel mit Lachs. Zurück an Bord stoßen wir auf den gelungenen ersten Abend an, während unsere Jungs spontan mit dem Rad (auf dem Landweg) nach Amsterdam fahren – nur 50 Minuten!
Tag 4: Amsterdam – mitten hinein
Der nächste Morgen beginnt mit Nervenkitzel: Auf dem breiten Strom steuern wir direkt auf Amsterdam zu. Rechts der Adam Tower, links der Hauptbahnhof – wir mittendrin mit unserem Hausboot! In Sichtweite liegt unser Ziel: der Yachthafen Sixhaven, perfekt gelegen mitten im Herzen der Stadt.
Der Hafenmeister winkt uns herein, und wir bekommen einen Logenplatz mit Blick auf die Stadt. Direkt nebenan hören wir schon die Schreie der Adrenalinjunkies von der Sky Swing am Adam Tower. Nach einem Päuschen setzen wir mit der kostenlosen Fähre über – und schwupps, sind wir mittendrin im Amsterdamer Trubel. Pommes, Blumenmarkt, Clogs, Grachten – das volle Programm. Abends gehen wir richtig lecker essen: authentisch chinesisch im „Miduo Chinese Cuisine“ – ein echter Geheimtipp.
Tag 5: Windmühlen-Glück – Zaanse Schans
Heute verlassen wir die Großstadt und fahren weiter nach Norden. Das Wetter ist grau, die Atmosphäre dafür umso eindrucksvoller. Vorbei an Industrie, interessanter Wohnbebauung, Hausbooten und spannenden Wasserwegen erreichen wir ein echtes Highlight: Zaanse Schans. Und plötzlich sind sie da – gleich fünf Windmühlen, majestätisch am Fluss Zaan aufgereiht. Es wirkt wie eine Zeitreise ins alte Holland.
Hier stehen Mühlen, die zum Teil noch aktiv sind: zum Sägen von Holz, zum Mahlen von Senf oder zum Pressen von Ölen. Einige kann man sogar besichtigen. Der Ort ist malerisch, die Atmosphäre friedlich. Wir fahren ganz nah vorbei und schießen dutzende Fotos – dieses Bild bleibt sicher noch lange in unseren Köpfen.

Tag 6: Käsehochburg Alkmaar
Weiter geht’s Richtung Norden! Unser Ziel heute: Alkmaar – die Stadt des Käses! Die Fahrt dorthin verläuft ruhig, vorbei an saftig grünen Wiesen, kleinen Gehöften und immer wieder süßen Minihäfen. Unterwegs entdecken wir erneut ein paar Windmühlen am Horizont. Für mich sind das inzwischen echte Glücksmomente – jedes Mal, wenn eine neue am Horizont auftaucht, hüpft mein Herz ein kleines bisschen.
Als wir Alkmaar erreichen, nieselt es leider. Wir machen in einem kleinen Stadthafen fest, der super gelegen ist – nur ein kurzer Spaziergang in die Innenstadt. Auch wenn der berühmte Käsemarkt heute nicht stattfindet, schlendern wir natürlich trotzdem über den Platz, wo sonst über 2.000 Laibe Gouda und Edamer von Käseträgern in Gildenuniform über das Pflaster getragen werden. Ich erinnere mich besonders gerne daran, wie ich im letzten Jahr die Käseglocke persönlich läuten durfte – eine große Ehre!
Wir kehren in der Pizzeria Beppe ein – ein echter Geheimtipp! Die Pizza kommt direkt aus dem Steinofen, hausgemacht und herrlich knusprig. Das Tiramisu zum Nachtisch ist das beste, das wir je gegessen haben – kein Scherz!
Auf dem Heimweg machen wir noch ein lustiges Kussfoto mit der bronzenen Antje-Statue auf dem Marktplatz – auch bekannt als „Kaasmiepje“. Ihre Nase glänzt schon vom vielen Berühren – denn wer sie küsst, soll Glück in der Liebe haben. Na dann!
Zurück an Bord lassen wir den Abend ganz gemütlich mit einer Runde SKYJO ausklingen – unser neues Lieblingsspiel an Bord.
Tag 7: Die 7 Brücken von Edam
Am nächsten Morgen heißt es: Kurs Richtung Edam! Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist einfach zauberhaft – endlose Wasserstraßen, viel Grün, malerische Höfe, Gänse am Ufer. In der Ferne winkt uns schon der Kirchturm von Edam entgegen. Doch vor uns liegt noch eine kleine Herausforderung: die berühmten sieben Brücken, die man passieren muss, um in den Stadthafen zu gelangen.
Wir machen uns rechts vor der ersten Brücke an einem Poller fest. Ich wähle die angegebene Telefonnummer, eine freundliche Dame meldet sich und sagt auf Niederländisch und dann auf Englisch: „Ich komme gleich!“ Zehn Minuten später taucht sie – in blauer Uniform und auf dem Rad – tatsächlich auf. Sie schließt die Schranken, zieht die Brücke hoch und winkt uns durch.
Wir bedanken uns freundlich – und dann geht’s direkt weiter zur nächsten Brücke. Und zur nächsten. Und zur nächsten … insgesamt sieben Mal! Die Brückenwärterin radelt jeweils voraus, öffnet für uns, radelt weiter – ein kleines Spektakel, dem einige Schaulustige in Edam gespannt zuschauen.
Im idyllischen Edamer Hafen angekommen, finden wir einen Platz direkt an der Mole mit Blick auf das Markermeer – traumhaft! Nur 100 Meter entfernt liegt das „Paviljoen Strandbad Edam“, ein wunderbares Restaurant mit Terrasse direkt am Wasser. Es gibt köstlichen Fisch, Burger, Salate – und vor allem: einen herrlichen Blick aufs Wasser. Für uns das perfekte Abendessen!
Später drehen wir noch eine kleine Radrunde durch Edam. Kopfsteinpflaster, süße Gassen, hübsche Häuschen mit Giebeln – wie aus einem Bilderbuch. Als wir zurück aufs Boot kommen, sinken wir glücklich und müde in unsere Kojen – was für ein Tag!
Tag 8: Zurück nach Loosdrecht & Baden im Sonnenuntergang
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen vom charmanten Edam – doch unsere Tour ist noch nicht ganz vorbei. Der letzte Fahrtabschnitt führt uns zurück nach Loosdrecht, wo unsere Reise begonnen hat. Und heute spielt endlich auch das Wetter mit: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und ein laues Lüftchen. Die perfekte Kulisse für unser großes Finale.
Wir passieren wieder die sieben Brücken – diesmal wissen wir ja, worauf wir uns einlassen. Die Brückenwärterin ist schon fast eine alte Bekannte, wir winken ihr freundlich zu und sie grüßt zurück. Danach gleiten wir wieder durch kleine Kanäle, vorbei an hübschen Gärten, charmanten Bootshäusern und kleinen Badestellen. Unser Boot zieht ruhig seine Bahn, das Wasser glitzert in der Sonne, und wir alle sind ein wenig melancholisch – denn es war einfach eine traumhafte Woche.
Als wir wieder auf dem großen Gewässer bei Loosdrecht sind, entdecken wir mehrere kleine Inseln. Manche wirken privat, aber eine scheint offen zu sein. Dort haben schon ein paar andere Boote angelegt – perfekt für einen spontanen Badestopp! Wir machen am Holzsteg fest, springen ins Wasser, das überraschend warm ist, und planschen wie Kinder. Lachen, Sonne, Wasser – so fühlt sich Freiheit an.
Am Abend kehren wir in den Hafen von Loosdrecht zurück. Diesmal wissen wir genau, wo wir hinmüssen, das Anlegen klappt reibungslos. Wir kochen noch einmal gemeinsam, zaubern Pasta mit allem, was der Kühlschrank noch hergibt, und setzen uns dann auf Deck, um den letzten Sonnenuntergang zu genießen.
Jeder von uns lässt die Woche noch einmal Revue passieren. Die Jungs erzählen von ihren nächtlichen Radtouren, wir schwelgen in Erinnerungen an Amsterdam, die Windmühlen, die lustige Schleusenfahrt mit den Schwänen, das romantische Alkmaar – und natürlich die sieben Brücken von Edam.

In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns bei Locaboat für die Unterstützung unserer Reise! Wir stellen nur Reisen und Regionen vor, die wir auch unseren Freunden empfehlen würden!










