Südsee-Ambiente in Oberbayern
Palmen, Wellenlagune, warmes Wasser – Besucher der Therme Erding können sich mit einer Mischung aus Spaß und Entspannung fallen lassen. Unter riesigen Glaskuppeln und im Freien warten die unterschiedlichsten Becken, Europas größte Rutschenwelt sowie 26 Themen-Saunen auf alle Wasserratten.
„Papa, gibt es hier wirklich Palmen?“, fragt Felicia, als wir im Parkhaus der Therme Erding aus dem Auto steigen. Beim Anblick der großen Plakate mit der Aufschrift „Willkommen im Paradies“ kann sie gar nicht glauben, dass uns tatsächlich Südsee-Ambiente erwartet. Umso mehr staunen sie und ihre Schwester Sophia nach dem Bezahlen, Umziehen und Duschen: Unter einer 22,5 Meter hohen und 56 Meter breiten Glaskuppel breitet sich ein großer Pool mit 34 Grad warmem Thermalwasser aus, in dem man überall stehen kann. Nicht nur Schwimmen und Tauchen macht den Mädchen hier jede Menge Spaß. In einer der Ausbuchtungen gilt es eine Grotte mit Wasserfall zu erkunden, auf der anderen blubbernde Sprudelliegen und einen Strömungskanal, im Außenbecken kräftige Massagedüsen. Nach einer halben Stunde siegt die Neugier auf mehr: Seit ihrer Eröffnung 1999 wurde die Therme Erding nämlich mehrfach auf mittlerweile 185.000 Quadratmeter Nutzfläche für Gäste erweitert.
Letzter Neuzugang ist im überdachten Innenhof des Hotel Victory eine Wellenlagune inmitten tropisch-grüner Pflanzenpracht. Jeweils 45 Minuten pro Stunde kann man sich hier in angenehm temperierten Wogen schaukeln lassen. Dabei tragen bunte Schaumstoffnudeln unter Armen und Beinen den Körper; besonders weit hoch und wieder runter geht das in den äußeren Ecken des großen Beckens. Anschließend lassen wir uns unter freiem Himmel von seitlichen Düsen beschleunigt im Crazy River treiben. Dabei verlieren wir uns kurzfristig aus den Augen – derart weitläufig ist der Außenpool, über dem in der kalten Jahreszeit weiße Nebelschwaden wabern. Nach so viel Action muss eine Stärkung sein: In Badekleidung bestellen wir an der Front-Cooking-Theke Ruff‘s Burger, Chicken Wings und knusprige Pommes, gegessen wird mit maritimem Flair unter dicken Holzbalken. Der Rest des Nachmittags beginnt zweigeteilt: Auf der Empore ergattern mein Mann und ich freie Liegen mit Blick auf die Wipfel von 300 Großpalmen für eine Siesta. Die Mädchen schwärmen derweil schon zum Austesten des benachbarten Galaxy aus – mit 26 Bahnen auf 12.900 Quadratmetern Europas größte Rutschenwelt mit drei Levels von „Family“ über „Action“ bis „X-Treme“.
Nach einem Nickerchen können auch wir nicht länger Nein sagen und machen uns mit ans Ausprobieren. Favorit von uns allen ist die Magic Eye, wo wir auf dicken Reifen durch eine 360 Meter lange Röhre nach unten kurven. Stockdunkle Abschnitte mit aufregenden Lichteffekten müssen wir bei Black Mamba absolvieren. Im Wild River werden wir vom Wasser herum gewirbelt und auf der zehn Meter breiten Silver Slide kopfüber gedreht, im Space Glider Stücke der Strecke mit Schwung bergauf gespült. Nur die harmlosen Varianten für Kleinkinder und die ganz heftigen für harte Kerle lassen wir aus. Denen gucken wir lieber nur beim Landen zu – im Fall von der High Fly nach freien Flug über mehrere Meter hinweg, bei der Kamikaze nach 60° Neigung. „Wow!“ kommentiert Sophia – und meint damit außer den Rutschen auch den Rest ihrer Besuchs-Premiere in der Therme Erding.
Von einer ganz anderen Seite erlebe ich diese in Begleitung meiner Tochter Clara. Weil sie über 16 ist, darf sie mit in die VitalTherme & Saunen. Insgesamt 26 unterschiedliche Themen-Saunen verteilen sich über einen separaten, textilfreien Bereich, wo Wellness und Entspannung groß geschrieben werden. Unser Einstieg ist die Geysirhöhle, in deren Mitte ein Wasserstrahl wie in Island steil nach oben schießt. Nach über 2000 Rosen duftet es in einem romantischen Pavillon. Der Alpenstadl wirkt mit rustikalem Holz an den Wänden und volkstümlicher Musik wie eine Berghütte. Beim Baden im Außenpool gönnen wir uns einen cremigen Virgin Colada-Cocktail mit Ananassaft, Sahne und Kokosmilch. Anschließend entdecken wir neben dem Meditationsbecken einen Raum mit weichen Wasserliegen. In Kombination mit gedimmtem Licht und leiser Musik haben sie eine derart beruhigende Wirkung, dass unsere kurze Verschnaufspause deutlich länger ausfällt als geplant. Erst nach einem Cappuccino im Café Veneziano sind wir wieder wach genug für die letzten Attraktionen an diesem Nachmittag: Stonehenge nennt sich ein runder Pavillon am See, den man über Holzstege erreicht. Im Nachbau der keltischen Kultstätte erklärt ein Film an der Decke der Firmament-Warte die Sternbilder der Jahreszeit. In der Kelten-Thron-Sauna sorgt ein doppelter Fahnen-Aufguss dafür, dass unser Schweiß in Strömen fließt. Nur gut, dass es um die Ecke Felsenduschen mit Sturzbächen von kühlem Wasser gibt – und danach hölzerne Schaukelliegen zum Ausruhen rund um eine Feuerstelle, neben der eine Harfenistin leise spielt.
Wir bedanken uns bei der Therme Erding für die freundliche Unterstützung.