Wir düsen von Miami Beach zu unsere nächsten Station in den Stadtteil Coral Gables und sind erst mal platt. Wir fahren an riesigen Villen, an Palmengesäumten Strassen und schnuckligen Cafés vorbei. Hier sieht es aus wie in Beverly Hills, dem “rich & famous”-Viertel in Los Angeles. Alles ist top gepflegt und sehr luxuriös. Und dann taucht auch schon der imposanten Bau auf und wir stehen vor dem “The Biltmore Hotel”. Ein wirklich besonderes Gebäude! Das Grandhotel sticht mit einem riesigen Turm – einer Nachbildung der Giralda, des Turms der Kathedrale von Sevilla – sofort ins Auge. Das 1926 eröffnete alte Gemäuer könnte bestimmt viele Geschichten erzählen, von berühmten Leuten wie Ginger Rogers, Bing Crosby oder Judy Garland …
Der Gangsterboss Al Capone stieg sehr gerne im Biltmore ab und auch einige der amerikanischen US-Präsidenten haben hier auch schon übernachtet. Die US-Badenixe Esther Williams zog hier schon ihre Bahnen und Johnny Weissmüller soll sogar als Bademeister hier gearbeitet haben, bevor er als Tarzan bekannt wurde. 1992 übernahm ein multinationales Konsortium das Haus und renovierte es umfangreich. Seit 1996 ist das The Biltmore eine „Nationale Historische Sehenswürdigkeit“, eine Auszeichnung, die nur drei Prozent aller historischen Gebäude in den USA erhalten.
Wir steuern die Auffahrt an, die Tür wird geöffnet, das Gepäck ausgeladen und wir zum check-in begleitet. Das ist ja ein Service hier… Die Lobby ist von innen genauso beeindruckend wie das Gebäude von außen. Ein riesiger Kronleuchter, ausladende Clubsessel und ein großer Vogelkäfig mit zwitschernden Insassen stechen gleich ins Auge. Und auch unser Zimmer, die Gardensuite ist der Knaller. “Mama, guck mal den Golfplatz. Der ist ja der Wahnsinn”, ruft Ben begeistert vom Balkon aus. Das kann ich nur bestätigen, denn soweit das Auge reicht ist hier Rasen- top gepflegt, mit einem schönen Restaurant und Terrasse davor. “Hast du schon den Pool gesehen. Der ist ja der absolute Hammer!”, schiebt er hinterher. Also nur kurz die Badesachen eingepackt und runter zum Pool. Und der macht tatsächlich seinem Ruf als “schönster und größter” der US-Ostküste alle Ehre. Das Wasser ist himmelblau, die Ausmasse gigantisch, es gibt auf der einen Seite eine überdachte Terrasse und auf der anderen sind die Liegen hübsch aufgereiht. Aus einem Turm ragt noch ein Sprungbrett, dass aber nicht mehr benutzt werden kann. Wir sind geflasht. So was haben wir wirklich noch nicht gesehen und hüpfen geich in den Pool. Die meisten anderen Gäste scheinen nicht ganz so ambitioniert auf’s schwimmen zu sein, denn das Becken ist total leer. Nur einige Kinder tummeln sich im Wasser. Anschließend wird uns an die Liege ein kleiner Lunch serviert und kühle Getränke. Das ist wirklich ein Luxusleben hier und wir genießen es in vollen Zügen.
Am späten Nachmittag starten die beiden Jungs dann auf die Driving-Range um ein paar Bälle abzuschlagen und auf dem Putting-Green das Einlochen zu üben. Der Golfplatz ist wirklich wunderbar angelegt. “Kann ich hier nicht mal einen Golfkurs machen?”, will Ben wissen. Leider sind wir dazu nicht lange genug hier… Aber selbst ich werde bei dem Anblick auf den Platz animiert mal den Schläger zu schwingen. Am Abend sitzen wir auf der Terrasse des Clubhauses mit Blick auf das Grün und lassen den Tag beim Sonnenuntergang entspannt ausklingen.
Das Frühstück am nächsten Morgen wird im Patio serviert. Der Innenhof ist eine Mischung aus italienischem Palazzo und spanischer Hacienda. Mit Springbrunnen, Säulengang und feinstem Porzellan. Der bekannte amerikanische Architekt Leonard Schulze ließ sich bei seinem Entwurf mit dem markanten Turm wohl von mediterranen Herrenhäusern inspirieren. Vor dem Projekt in Miami hatte er bereits andere, über die USA bekannte Bauwerke realisiert, darunter den New York City’s Grand Central Terminal. Hotelmagnat John McEntee Bowman stellte damals die spektakuläre Summe von 10 Millionen US-Dollar für das Projekt zur Verfügung – das Team um Schulze benötigte weniger als zwei Jahre, bis das Biltmore Hotel am 26. Januar 1926 seine Türen öffnete. Das Besondere des Biltmore ist aber nicht nur die Architektur und das Luxusambiente, es ist das Konzept, dass das Hotel heute noch ausmacht. Es ist mehr ein Resort, als ein Hotel. Die Gäste können hier nicht nur luxuriös nächtigen und speisen, sondern sich auch wunderbar die Zeit mit Sport vertreiben. So gibt es einen Country Club, Polo-Felder, Tennisplätze und den 18-Loch Golfplatz. Und natürlich den mit 2000 qm großen Hotelpool. Und die Gäste nehmen dass auch heute noch genau so an.
“Im Biltmore sind besonders während der Ferien Familien gern gesehene Gäste”, erzählt uns Philippe Parodi, Marketingchef des Hotels. Das ist ja bei einem Grandhotel nicht unbedingt so. “Mit dem Programm „Biltmore Buddies“ bietet wir ein Kinder-Camp, in dem der Nachwuchs neue Interessen entdecken und wertvolle Fähigkeiten entwickeln soll”, erklärt er. Spielerisch werden die Bereiche Kunst, Sport und Kultur behandelt, die sowohl Kreativität als auch Teamfähigkeit fördern. Mit einer Kochschule bietet das Hotel sogar unterschiedliche Kochkurse, wie den „Family Fun“ Kochkurs für Eltern und Kinder. “Und diese Angebote werden von unseren Gästen sehr gut angenommen”, ergänzt er. “In den Ferien wimmelt es nur so von Kindern hier…”, sagt er lachend. Leider sind wir nur zu kurz hier um all das auszuprobieren, aber unser Herz hat das Biltmore im Sturm erobert und es gehört zu den absoluten Highlights unserer Floridareise. “Hier würde ich gerne mal richtig Golfspielen lernen”, wünscht sich Ben bei der Abreise. Vielleicht klappt das ja beim nächsten Mal?
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim The Biltmore Hotel für die freundliche Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.