Wenn man in England oder Schottland Ferien macht, gehört natürlich ein klassischer „Afternoon-Tea“ bei vielen Besuchern zum Programm. Ganz speziell ist das in einem richtigen Grandhotel wie dem luxuriösen Balmoral. Schon aus der Ferne beeindruckt der große Turm, der mit seiner Uhr sehr an den Big Ben in London erinnert und das Stadtbild von Edinburgh prägt. Das Balmoral Hotel gehört zur Rocco Forte Gruppe und lässt wirklich keine Wünsche offen. Gleich wenn man durch die große Schwingtür schreitet, beeindruckt die ehrwürdige Eingangshalle. Und sofort spürt man diese besondere Atmosphäre, die Grandhotels ausstrahlen. Der Afternoon-Tea wird im „Palm Court“ serviert, und das ist wirklich mal ein spektakulärer Raum. Meterhohe Decken, zarte Pflanzentapete in schwarz-weiss, eine Kuppel mit Oberlicht, bequemen Sitzecken mit Sofas und Sesseln und natürlich Palmen. Ist das noch Großbritannien oder befinden wir uns inmitten der britischen Kronkolonie in Indien? Wir sind auf jedem Fall sehr beeindruckt…
Wir nehmen in einer gemütlichen Ecke Platz mit Blick in den ganzen Raum und können uns kaum auf die Bestellung konzentrieren, so schön ist das hier. Und es sind auch mehrere Familien mit Kindern hier. Natürlich wählen wir den klassischen, britischen Afternoon-Tea mit allem was dazu gehört. Der aufmerksame Kellner erklärt uns den genauen Ablauf und berät bei der Auswahl der Tees. Und dann kommt als erstes der Gruss aus der Küche mit einem kleinen Süppchen in Minitassen. Es folgt eine Etageré mit köstlichen Sandwiches fein belegt mit Gurke, Lachs, Schinken und Ei. Das Weißbrot ist selbstverständlich stilecht ohne Rand und in lauter gleiche Rechtecke geschnitten. Dann kommt auf der nächsten Etageré die süsse Auswahl an Köstlichkeiten mit den typischen Scones, clotted Cream und Erdbeermarmelade, plus winzige Törtchen aus Schokolade, Himbeeren und Zitronenbaiser. Und als absolutes Highlight – Creme bruleé mit Himbeeren – in einem ausgepusteten Hühnerei! Der Hammer. Es sieht nicht nur unglaublich schön aus, sondern schmeckt so lecker, dass wir tatsächlich alles aufessen und sogar noch mal Tee nachbestellen. Wir beobachten das illustre Publikum von Familien mit Kindern, mehreren größere Freundesgruppen und auch Freundinnen die sich hier zum Tee treffen. Und wir sind uns einig – die Teatime im Balmoral Hotel gehört zu den Highlights unseres Edinburgh-Trips. Also keine Scheu vor dem eleganten Hotel, Familien sind hier wirklich willkommen.
Eigentlich ist es ein ganz normales Café mitten in der City. Aber seit bekannt wurde das 1995 hier im Hinterzimmer J.K.Rowlings die „Harry Potter“ Bestseller schrieb, wird das Café von allen Potter-Fans aufgesucht. Also der ideale Platz um eine heisse Schokolade und einen leckeren Muffin zu essen. Aber aufgepasst, man muss vorher aussuchen, gleich bezahlen und der Tisch wird einem zugewiesen. Alles etwas umständlich, aber die Kids finden es toll in dem gleichen Café zu sitzen wie ihre Lieblings-Schriftstellerin damals. Und natürlich ist das Elephant House kein Insider-Tipp mehr, denn alle Harry Potter Fans wissen, das J.K. Rowlings hier gesessen und geschrieben hat und entsprechend groß ist der Andrang.
Das kleine Café Nero liegt genau gegenüber unseres Apartments am Haymarket, in einem großen Altbau-Eckhaus und ist eigentlich ein größerer Coffeeshop. Da wir schon früh wach sind, gönnen wir uns hier gleich morgens einen frischen Kaffee. Croissants, Muffins und natürlich Kuchen findet sich in der großen Theke, aber besonders die leckeren Sandwiches sind zu empfehlen. Alles wird auf Wunsch warm gemacht und am Tisch serviert. Alles nicht spektakulär, aber sehr nett und ein guter Einstieg in den Tag.
Eigentlich wollten wir ja einmal in einem richtigen, schottischen Pub zu Abend essen. Allerdings wurde daraus nichts, da wir sofort bei der Reservierung gefragt wurden, ob Personen unter 18 Jahren dabei sind. Denn Kinder dürfen nicht ins Pub, auch wenn sie da nur Essen würden. Da gibt es keine Ausnahme, sonst kann die Lizenz entzogen werden. Mist und was jetzt? Auf der Suche nach einem Restaurant sind wir dann tatsächlich auf der Royal Mile fündig geworden und hatten einen super netten und leckeren Abend im „Byron“. Das ist ein Burgerladen im Industriedesign-Look und rappelvoll. Trotzdem gab es nach ein bisschen Wartezeit einen tollen Platz und auch wunderbares Essen. Egal ob Burger oder Salat – alles war wirklich sehr lecker. Für die Kids gibt es eine eigene Karte und Stifte zum ausmalen während man wartet. Die Atmosphäre war locker und entspannt, die Preise moderat und es waren sehr viele Familien mit Kinder da.
Man schlendert vom Grassmarket einfach den Hügel hoch Richtung Royal Mile und findet auf der rechten Seite, ein kleines französisches Café – das Barantine Victoria. Wenn die Kinder quengeln und das Sightseeing doch mal anstrengend wird, ist das hier eine Oase für ein kleines Mittagessen, einem Milchcafé oder köstlichem Kuchen . Das Mini-Lokal hat nur eine kleine Karte mit Quiches, Salate und Sandwiches, aber die sind alle frisch und von hoher Qualität. Mit köstlichem Baguette, französischem Käse, Parmaschinken oder vegetarischem Aufstrich. Dann noch ein Himbeertörtchen, bunte Macrons oder eine zarte Lemontarte und man ist wieder gut gestärkt und glücklich, um Edinburgh weiter zu erkunden. Allerdings muss man wirklich Glück oder ein bisschen Geduld haben, um einen der wenigen Plätze zu ergattern. Es gibt aber auch alles „to go“ und das Angebot nehmen die Besucher gerne an.