Im Skifahrerhimmel
St. Anton gilt als die Wiege des Skisports und für uns steht die Region schon lange auf der Bucket-List für einen Besuch im Winter. Wir sind begeistert zurück vom Arlberg mit wunderbaren Eindrücken in die weiße Bergwelt auf dem RUN of FAME und Apres Ski beim Mooserwirt. Mehr geht nicht!
Bis jetzt kennen wir St. Anton im Sommer. Hier sind über blühende Bergwiesen gewandert und mit dem Biken durch wilde Täler geradelt. Einfach wunderbar!
Aber das schneesichere Bergdorf St. Anton ist vor allem weltberühmt als die Skidestination und ein Must do für Skifahrer wie uns, also wollen wir St. Anton endlich in Weiß erleben!
Fischer Ski für die Fischers
Wir starten unseren ersten Ski-Tag am Arlberg schon früh morgens. Beim Sportgeschäft Alber direkt neben der Galzigbahn bekommen wir die passende Skiausrüstung angepasst.
Und zwar Fischer Ski für die Fischers, wie passend!
St. Anton hat aktuell mit dem innovativen österreichischen Skihersteller Fischer eine Kooperation. So waren die Pisten bei St. Anton am Arlberg „Teststrecken“ für die Entwicklung der neuen Modellreihe „The Curv“ von Fischer. „Die Curv-Skiserie vereint die Performance eines Vollblut-Rennskis mit der Vielseitigkeit eines Allrounders,“ so der Skientwickler, also perfekt für ambitionierte SkifahrerInnen. Die Renn-Skiläufer der Fischer-Familie sind mein Mann und mein Sohn Paul (14). Ich suche für mich für einen entspannteren Ski aus der Curv Reihe aus.
Erster Skitag und Einkehrschwung
Wir fahren die Galzigbahn hoch, unser Einstieg in das größte zusammenhängende Skigebiet in Österreich mit mehr als 300 Kilometer Abfahrten, 87 Liften und Bahnen sowie 200 Kilometer Varianten im freien Gelände.
Leider ist der Himmel heute zugezogen, es schneit, als wir aus der Gondel aussteigen und die Sicht ist schlecht. Wir fahren erstmal den nächsten Sessellift und mehrere blaue Abfahrten rund um den Hausberg Galzig. Ich würde mich als Genuss-Skifahrer beschreiben, was bedeutet, dass ich meinen beiden Pistenraudis nicht immer hinterher komme und dann auch gerne auch mal eine Runde bei der passenden Hütte aussetze. Als der Schnee immer schwerer wird, stelle ich fest, dass ich doch auch noch Schönwetter-Skifahrer bin und biege zur Sennhütte ab. Ab 15.00 Uhr Live-Musik steht auf dem Schild beim Eingang. „Zur Not bleibe ich gleich da“, denk ich mir. Beim Glühwein habe ich nette Gespräche mit anderen Skifahrern, die auch für heute aufgegeben haben. Dann kommen meine Jungs und wir stärken uns mit leckeren Kaasnockerln, die im Pfännchen mit Salat serviert werden. Auch die Gulaschsuppe und der Kaiserschmarren und natürlich die Stimmung in der Hütte ist super! Der perfekte Einkehrschwung!
St. Anton – Wiege des Skisports
In der Sennhütte hängt auch ein Schwarzweiß-Bild von Hannes Schneider, dem berühmten Ski-Pioneer von St. Anton! Das Bergdorf am Arlberg wird oft als Wiege des alpinen Skisports bezeichnet, da es als einer der Geburtsorte des modernen Skifahrens gilt. Jener Hannes Schneider, der Sohn des Pfarrers, gründete 1921 die erste Skischule der Welt in St. Anton. Seine evolutionäre Skitechnik, die auf Schwüngen basierte, bildete die Grundlage des modernen Skifahrens. Hannes war auch Hauptakteur in den Spielfilmen von Dr. Arnold Fanck wie „Der weisse Rausch“. Diesen Rausch aus Geschwindigkeit und Adrenalin und Schnee können Amateure und Profis beim gleichnamigen Rennen im Frühjahr selbst erleben …
Der weiße Rausch im Original und in Mini-Version
Am 22. April 2023 um 17.00 Uhr fällt wieder der Startschuss für das Kultrennen „Der Weiße Rausch“, das jedes Jahr in St. Anton ausgetragen wird. Es gilt als eines der schwierigsten Skirennen der Welt und lockt jedes Jahr Tausende von Skifahrern und Zuschauern an. Das Rennen wurde erstmals im Jahr 1928 ausgetragen. Die Strecke ist eine 9 km lange Abfahrt von der Valluga, dem höchsten Berg der Region, bis ins Tal von St. Anton mit einem Höhenunterschied von fast 1.400 Metern. Die Rekordzeit über die Gesamtstrecke liegt seit 2017 bei sieben Minuten und 9 Sekunden. Seitdem gilt es, diese zu knacken. Elf bis 18 Minuten sind hingegen guter Durchschnitt.
Impressionen im Video Der weisse Rausch 2022. Dabei gilt bei diesem Skirennen: dabei sein ist alles und Hauptsache im Ziel ankommen! Manche schrill gekleideten Teilnehmer lassen sich beobachten, die erst nach einer halben Stunde gelassen eintrudeln. So bleibt hier der Spaß auch nicht auf der Strecke. Den „weiße Rausch“ gibt´s auch schon für den Nachwuchs in der Mini-Ausgabe: Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2007 bis 2012 dürfen auf einem Teil der Strecke ihr Können unter Beweis stellen. Gestartet wird an der Pistenfahrzeuggarage Habri um 16:30 Uhr.
Von St.Anton bis nach Lech und zurück: RUN of FAME
Unser zweiter Skitag startet mit strahlendem Sonnenschein. Wir sind extra früh aufgestanden, sogar unser Teenie hat richtig Bock, denn wir haben uns die Skiroute RUN of FAME vorgenommen. Auf den Spuren von SkiPionieren, und SkiStars wollen wir das Skigebiet Arlberg erkunden. Die 85 Kilometer lange 3-Pässe-Genussfahrt über den Arlberg-, Flexen- und Hochtannbergpass mit 18.000 Höhenmetern führt von St. Anton/Rendl über Stuben, Zürs, Lech und Schröcken bis nach Warth und zurück. Die Route ist in beide Richtungen – nur mit Bahnen/Liften, ohne Busfahrten – befahrbar. Sportliche Ski- und Snowboardfahrer schaffen den RUN of FAME an einem Tag, der Einstieg in die Skiroute kann von jedem Punkt im Skigebiet erfolgen, man muss nur den RUN of FAME Symbolen auf dem Pistenleitsystem folgen und mein Mann hat den zudem den passenden Plan. „Also ich weiß nicht, ob Mama das schafft!“ bespricht Paul fürsorglich mit meinem Mann. „Zur Not nehme ich eben den Bus von Lech zurück!“ werfe ich ein. Beim 6er Sessel Arlenmähderbahn müssen wir tatsächlich 10 Minuten anstehen. Scheinbar haben heute viele die gleiche Idee. Nach der Gondel Flexenbahn, der Verbindungsbahn, die seit 2016 die Verbindung nach Lech schließt, verläuft sich aber der Andrang. Wir haben einen herrlichen, spannenden und abwechslungsreichen Skitag.
Mittagspause beim Goldenen Berg Oberlech
Um die Mittagszeit landen wir wie geplant in Oberlech und zwar beim Alten Goldenen Berg, der schon seit 500 Jahren auf dem Sonnenplateau steht. Wir waren vor Jahren schon mehrmals im Sommer zu Gast im Hotel Goldener Berg nebenan und sind total happy, mal im Winter hier auf der Panorama-Terrasse zu sitzen, als Revival sozusagen. Einen besseren Ort hätten wir uns nicht aussuchen können. Bei Sonnenschein und Traumblick genießen wir österreichischen Schmankerl wie „Ziegenkäse Creme Brulee mit Wildkräutersalat“. Hier werden feine Gerichte aus regionalen, frischen Produkten gezaubert.
Unsere Erinnerung ist wieder da! Und drin in den urigen Stuben ist es übrigens auch sehr gemütlich! Langsam müssen wir uns aber auf den Rückweg machen, also den RUN of Fame in die andere Richtung – die Südroute. Meine Lieblingsstrecke ist ganz klar die Abfahrt von der Rüfikopf-Bergstation. Unglaublich spektakulär ist der Ausblicke auf die umliegenden Berge und Gletscher! Mit einer Gesamthöhe von 4.800 Metern ist der RUN of FAME eine Herausforderung für Skifahrer und eine tolle Möglichkeit die Schönheit der Arlberg-Region zu erleben.
It´s Kult since 1989: Apres Ski beim Mooserwirt
Und wir haben es wieder fast nachhause geschafft! RUN of FAME: We did it!
Rechtzeitig zum Apres Ski fahren wir den Hausberg Galzig runter. Ungefähr 200 Meter vor St. Anton biegen wir zum Mooserwirt ab und verabschieden noch Paul. Unser Teenie hat noch keine Lust auf Apres Ski und will lieber im Hotel chillen. Zum unserem Hotel Alte Post sind es von der Talstation ja auch nur noch 150 Meter. Und die peinlichen Eltern können in Ruhe feiern!
Hier beim Mooserwirt ist die Party schon voll im Gange. Bei Traumwetter lassen Skifahrer und Boarder bei Apres Ski Mucke, Drinks und herrlicher Aussicht auf die umliegende Bergwelt den Tag ausklingen. Der DJ macht Stimmung vom Balkon und die ersten stehen hier schon auf den Tischen. Wir staunen, wie die Kellner riesige Tabletts mit Getränken Bier und Aperol-Spritz durch die Menge tragen. Auch stark nachgefragt ist das Kultgetränk Flying Hirsch, ein Fläschchen Jägermeister, das im Glas mit Red Bull steht. Die Stimmung kocht- „mach mal lauuder…!“ grölt die Menge! Wir lernen nette Leute aus aller Welt kennen und feiern unseren herrlichen Skitag. Um kurz vor sieben schaffen wir doch noch rechtzeitig den Absprung. Die Berggipel leuchten golden in der Abendsonne. „Mit „Let it be…!“ im Ohr fahren wir, mit mindestens einem Getränk zu viel, die letzten Meter ab. Das 5 -Gänge-Menu und unser Sohn Paul warten auf uns in der Alten Post. Schee war´s!
Unser Tipp: New Orleans meets Snow
Wer noch mehr Lust auf Party und Sonnenskilauf hat, der sollte unbedingt zum „New Orleans meets Snow“ – Festival vom 30. März bis 2. April an den Arlberg kommen. Bei diesem außergewöhnlichen Event verwandelt sich St. Anton täglich ab 11 Uhr in eine pulsierende Mardi Gras-Party. Lebensfreude pur: Die Straßen sind gefüllt mit farbenfrohen Kostümen, Livemusik und guter Laune. Die Klänge von Jazz, Blues und Soul füllen die Luft und die Menschen tanzen und feiern auf den Straßen. Eine einzigartige Kombi: In St. Anton trifft der Charme von New Orleans auf den Zauber des Wintersports. Also tagsüber die Pisten des berühmten Skigebiets unsicher machen und am Abend in die ausgelassene Stimmung der New Orleans-Party eintauchen.
Initiator der Konzertreihe, die mit Sounds von Jazz über Rhythm and Blues bis Funk den Mississippi an die Rosanna verlegt, ist der österreichische Musiker und Kabarettist Markus Linder. Immer wieder groovt an diesem Wochenende die Marching Band durch die St. Antoner Fußgängerzone. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei!
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns beim Tourismusverband St. Anton für die Unterstützung und Planung unserer Reise. Werbung, da Pressereise. Wir empfehlen nur Regionen, Hotels und Unterkünfte, die wir für Familien geeignet halten.
Unser Hotel in St. Anton:
