Eine Familienpackung Berge
St. Anton ohne Schnee? Im Sommer? Wir haben es ausprobiert und sind begeistert von der Bergwelt und vielen schönen Aktivitäten. Hier kommen unsere 7 Tipps, ob Wandern über blühende Bergwiesen, Biken durch wilde Täler oder Baden mit Traumkulisse …
Nicht nur im Winter ist in St.Anton viel geboten. Das Feriendorf auf 1.300 m Seehöhe ist auch im Sommer Homebase für Bergsport und Erlebnisse aller Art. Ob Wandern, Biken, Klettern, die hochalpine Bergwelt bis auf über 3.000 Meter mit 300 km ausgeschilderten Wanderwegen lässt sich auf viele verschiedene Arten erleben.
1. Arlberg WellCom: Alle Wasserfans sind hier willkommen
Als wir nachmittags bei strahlendem Sonnenschein in St. Anton ankommen, ist ein Sprung ins Wasser einfach der perfekte Start! Passende Location ist das Arlberg WellCom, ein superschönes Schwimmbad in schöner Architektur mit wunderbarem Ausblick auf die grandiose Gipfelwelt des Arlberg. Wir ziehen unsere Bahnen im Sportbecken, lassen uns im Strömungsbecken rumwirbeln und genießen einfach die Sonne bei herrlichem Blick. Paul (10) macht mit Papa ein Wettrennen auf der Breitrutsche, das ist ein lustiger Spaß.
Für die keinen Kids gibt es nebenan ein Kinderbecken, und einen Spielbach zum Planschen. Bei schlechterem Wetter ist es indoor nicht weniger schön mit Schwimmpool, abwechslungsreicher Saunalandschaft, Sanarium und Sole-Dampfbad für Wellnessfans. Hier sind auch fachkundigen Massagen im Angebot. Außerdem steht ein bestens ausgestattetes Fitness-Studio mit verschiedenen Cardio- und Kraftgeräten zur Verfügung. Zum Lunch chillen wir an der trendigen Poolbar und bestellen Pommes, leckeren Salat und kühle Limo und Radler.
2. Familienwanderung: Wenn Alpenrösschen blühen
Ein Meer aus farbenprächtigen Alpenrosen und natürlich ein herrliches Panorama erwartet Wanderer auf dieser mittelschwierigen Tour in der Blütezeit zwischen Mai und Juli. Die Tagestour startet beim Parkplatz des Arlberg well.com in St. Anton. Es geht an der Talstation der Rendlbahn vorbei, hinein in den Wald. Kurz nach der Überquerung des Moosbachs führt der Weg aufwärts ins Moostal. Bei der Bergstation Rendlbahn beginnt der eigentliche Alpenrosenweg, der zunächst aufwärts, dann aber gleich beinahe eben in ungefähr 2.100 Metern Höhe oberhalb der Baumgrenze über dem Stanzer Tal verläuft. Immer wieder gibt es schöne Aussichtspunkte mit gemütlichen Holzliegen für eine kleine Rast. Cool finden wir, dass der Weg so abwechslungsreich ist und es über Stock und Stein geht. Das ist mit Kids viel spannender, als lange breite Ziehwege. Immer wieder führt der Weg hier durch Lawinenschutzbauten, die mit Schildern erklärt werden. Wir wandern über Wiesen, hüpfen über Bäche und finden sogar noch letzte Schneefelder für eine kleine Schneeballschlacht. Tolles Ziel der Wanderung ist die gemütliche Rendl-Alm (1.850 Meter) zum Einkehren! Hier haben wir uns zu viert zwei Kaiserschmarren geteilt, um frisch gestärkt den restlichen Weg nach St.Anton zu wandern…
E-Bike-Tour: Durchs Verwalltal zur Konstanzer Hütte
Also wenn ich an Radfahren in den Bergen denke, dann steht mir schon der Schweiß auf der Stirn und ich bin raus. Also warum nicht mal mit ein bisschen Support die Berge hoch? Also mal ein E-Bike ausprobieren? In St. Anton gibt es diese Möglichkeit im Rahmen des Sommerprogramms. Wir haben es ausprobiert und sind begeistert. Herrlich ist die Tour durchs Verwalltal, an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Diese Mountainbiketour ist eine gemütliche Nachmittags-Tour. Es ist natürlich echt cool, wenn man den Berg hoch einfach den Turbo zuschalten kann. Meine Jungs geben an, dass sie doch im Mountain-Bike-Modus, also mit weniger technischem Support treten, aber ich finde die Turbo-Funktion mega! Wir radeln auf der alten Arlbergstraße und hinein ins schöne Verwalltal. Nach der Überquerung des Arlenbaches erreicht man eine große Wiese und zweigt dort rechts zum Verwallsee ab. Dieser Stau-See ist wirklich wunderschön, tiefblau und ideal für eine schöne Pause, ob zum Baden, Spielen oder eine kleine gemütliche Vesperpause. Am Verwallsee wir man belohnt mit einem herrlichen Ausblick auf den Patteriol (3.056 m), einen alles überragenden Felsturm inmitten der Verwallgruppe. Der Piraten-Spielplatz direkt am See ist richtig cool und auch der interaktive Sagenweg der hier entlang geht ist sehr lehrreich und besonders gestaltet. An vier Stationen gibt es Einblick in die Mythen und Sagen der Region. Mit allen Sinnen lernen die Kinder über den „Der Schatz auf Arlen“ oder „Die Hexe von Stiegenegg“. Wer hier mit kleineren Kids und zu Fuß unterwegs ist findet hier auch eine spannende Wanderrunde.
Wir radeln weiter durch das herrliche Schönverwall-Tal zur Konstanzer Hütte. Die familienfreundliche Hütte ist ein tolles Ziel zum Einkehren. Wir teilen uns eine Brettljause und Kaiserschmarren, dann geht es zurück nach St. Anton.
4. Sonnengruß am Morgen: Yoga mit Bergkulisse
Im normalen Alltag schaffe ich es nicht, aber im Urlaub besuche ich gern mal eine Yogastunde. Im Rahmen des Sommerprogramms in St. Anton gibt es mehrmals pro Woche Yogastunden, die an besonderen Schauplätzen in der Natur und naturnahen Plätzen stattfinden. Ich melde mich für den nächsten Tag an und sogar mein ältester Sohn und mein Mann wollen trotz sportlicher Uhrzeit spontan mit. Wir treffen morgens um 8.00 Uhr unsere Yogalehrerin Sandy am Wellnesspark Pettneu. Nebenan auf einer Wiese unter hohen Tannen legen wir unsere Yogamatten in einen Kreis und lassen uns von Sandy in eine entspannte Yogaeinheit entführen. Egal ob Anfänger oder Geübter, hier kann jeder in seinem Modus mitmachen. „Macht es so, wie es euch gut tut;“ sagt unsere erfahrene und emphatische Sandy. Beim sanftem Hatha Flow Yoga stehen Genuss und das Erlebnis, sich selbst etwas Gutes zu tun, im Vordergrund und nicht irgendwelche Leistungen. Für meine Jungs sind doch manche Übungen etwas ungewohnt und ich muss ein bisschen in mich hinein lachen, wenn ich die beiden beobachte. Danach sind wir alle drei happy und entspannt, der Tag auf dem Berg kann kommen …
5. Bogenschießen für Anfänger: Einmal Robin Hood oder Arrow sein?
Im Rahmen des Sommerprogramms können Urlauber in St. Anton ersten Erfahrungen mit Pfeil und Bogen machen. Paul (10) ist da ganz heiß drauf. Treffpunkt ist das Sportcenter arl.rock. Hier bekommen wir eine professionellen detaillierte Einweisung und natürlich auch das passende Equipment. Paul zielt und trifft schon mal immerhin die Zielscheibe. Bei mir klappt es leider auf Anhieb nicht gleich gut, weil ich aber parallel auch immer versuche, gute Fotos von der Aktion zu schießen. Mein Mann und meine Söhne sind ganz begeistert. Papa trifft natürlich auch ganz stolz ins Schwarze. Dann zielen wir alle auf den kleinen Schaumstoff-Gamsbock. „Yeah, ich hab ihn in den Popo getroffen!“ ruft Paul. Es macht echt richtig Spaß und die 90 Minuten sind im Flug vorbei. Eine wirklich coole Sache für die ganze Family
6. Teddybärpflanze, Colastrauch & Co: Kräuter entdecken, Spielen und Schlemmen
Rund 1000 Pflanzen wachsen rund um die Sennhütte am Alpenblumen- und Kräuterweg. In den 15 verschiedenen, mit viel Liebe angelegten Gärten gibt es viel zu entdecken. Kräuterpädagogin Tanja Senn erklärt uns begeistert den Hexengarten, hier ist für jedes Zipperlein ein Kraut gewachsen. Ich bin mir erst nicht sicher, ob Paul (10 Jahre) Interesse zeigt, aber weit gefehlt. Gespannt hört er zu, zupft Kräuter, riecht schmeckt. In der Märchenwiese findet man sogar die Gummibärchenpflanze und den Colastrauch und kann die Teddybärpflanze streicheln! Wöchentlich werden im Rahmen des Sommerprogramms Führungen angeboten und anschließend erfolgt die Verarbeitung von Kräutern direkt zu Sirup, Smoothies, Tee oder Balsam. Sehr beliebt ist aber auch das „Kräuterbrot-Backen“!
Tanja Senn war früher Skirennläuferin, in den Kräutern hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt. Zu ihr kommen auch regelmäßig Sterneköche, die auf der Suche nach neuen Geschmacksvariationen sind. Apropos Geschmack: Unbedingt in die Sennhütte einkehren und den Kaiserschmarren mit Waldbeeren und Kräutern probieren.
Bei schönem Wetter ist es auf der Sonnenterrasse mit herrlichem Blick überhaupt sehr nett. Und während die Großen in der Sonne chillen, spielen die Kids auf dem Natur Spielplatz direkt vor der Hütte. Paul hat das Baumhaus und die WunderWasserstationen mit Wasserrad für sich entdeckt. Unbedingt erwähnt sei auch der EdelweißWeg mit dem größten Blumenedelweiß und den meisten Edelweißblüten der Welt. Fazit Ein Ausflug zur Sennhütte ist perfekt für die ganze Familie und Langeweile verboten!
7. Auf zum Gipfel: Valluga
Also zum Valluga muss man hoch. Zum Gipfel gelangt man über die architektonisch beeindruckende Galzigbahn mit ihren spektakulären Riesenrädern. Hier wurde 2006 eine Weltneuheit im Seilbahnbau eingesetzt. Die Kabinen werden, nachdem sie in die Talstation eingefahren sind, auf zwei „Riesenräder“ aufgesetzt und etwa 8m abgesenkt, dadurch können die Fahrgäste ebenerdig ein- und aussteigen.
Von der Bergstion Galzig auf 2.085m aus bieten sich eine schöne, 5 km lange Rundwanderroute „Mutspuren“ an. Hier wandern Familien auf den Spuren der Pioniere des Arlbergs: Interaktive Stationen zum Lernen, Wasserspiele beim Speicherteich sowie unglaubliche Ausblicke warten darauf erkundet zu werden!
Natürlich lässt es sich als Zwischenstopp auch super einkehren oder ob Tiroler Hausmannskost, asiatische Küche, typisch italienische Klassiker oder Gourmetküche im Hauben-Restaurant. Hier hat man die Qual der Wahl. Besonders schön ist die herrliche Terrasse mit Spielplatz.
Weiter geht es und wir pendeln vom Galzig mit den Bahnen Valluga I+II über Täler und Felsen hinweg zum Gipfel hoch.
Von der modernen komfortablen Riesenkabinen der Valluga I Bahn steigen wir in die Vallugabahn II mit winziger, nostalgischer, Kabine mit Führer um. Die zwei blauen Kabinen sind sozusagen hübsche Oldtimer und haben sich optisch seit 1955 kaum verändert. In wenigen Minuten erreichen wir mit der wackeligen 6er-Gondel die 161 Meter höher gelegene Bergstation mit ihrer markanten Radaranlage. Der Ausblick auf der Fahrt ist grandios und on Top ist das Panorama über den Wolken auf natürlich überwältigend. Wir steigen auf die Aussichtsplattform hoch und befinden uns exakt auf der Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol. Der Blick auf 2811 Meter ist grandios: Auf die Lechtaler und Allgäuer Alpen, die Verwallgruppe, die Ötztaler Alpen und sogar bis ins schweizerische Graubünden. Wow!
Zum Thema Transparenz: Wir bedanken uns beim Tourismusverband St. Anton am Arlberg für die Unterstützung unserer Reise. Wir waren im Rahmen einer Familienpressereise vor Ort (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels, Aktivitäten und Regionen vor, die wir für familienfreundlich halten und auch Freunden empfehlen würden.
Alle Infos zu St. Anton:
www.stantonamarlberg.com/de