Geheimtipp auf der Turracher Höhe
Romantikhotel und Kinderhotel in einem – eine Kombination, die für unsere Autorin Adrienne Friedlaender als vierfache Mutter nach einer wundervollen Illusion klingt. Dazu liegt das Hotel Jägerwirt, das dieses Paradies verspricht auf der Turracher Höhe, eines der schneesichersten Skigebiete Österreichs und mit einem Snowpark, der zum Hotspot der Freeestyle-Szene zählt. Ein Traum für Familien-Skiferien? Unbedingt.
„Das sieht aus wie im Märchen“ staunt Johann als wir bei strahlendem Sonnenschein das Plateau Turracher Höhe erreichen. Und wirklich erinnert die Szenerie an ein Naive-Kunst-Gemälde: Eingebettet zwischen tief verschneiten Zirbenwäldern liegt das Hotel Jägerwirt direkt am Bergsee. Davor lassen sich ein Dutzend Skiläufer von einem Kubota über den gefrorenen See zum Lift ziehen. Langläufer gleiten über die im Sonnenschein glitzernden Loipen und eine Handvoll Schlittschuhfahrer drehen ihre Runden.
Im Hotel Jägerwirt werden wir von der Rezeptionschefin Gabi begrüßt, als hätten sie den ganzen Tag nur auf uns gewartet. Wir fühlen uns sofort wohl und willkommen. Einen Rundgang durch das komfortable Vier-Sterne Superior-Berghotel verschieben wir auf später, denn die Jungs sind bei dem phantastischen Wetter nicht lange zu halten. Kaum haben wir unser gemütliches Familienzimmer bezogen, stehen sie schon wieder in Skiklamotten vor der Rezeption. „Die Skier bekommt ihr gleich drüben beim Onkel Peter“, erklärt Gabi uns an der Rezeption. Schnell lernen wir: Die Stimmung ist nicht nur im Hotel sondern überall auf der Turracher Höhe sehr familiär. Ob Restaurants, Almhütten, Skischule, Kutschbetriebe oder Skiverleih – hier kennt jeder jeden und die Wege sind kurz. So sitzen wir schon eine Stunde nach unserer Ankunft voll ausgerüstet im Lift.
Die Turracher Höhe bietet zwischen 1.400 bis 2.205 Metern über dem See 14 Seilbahnen, Lifte und 42 Kilometer Pisten. Die allerdings sind so perfekt, dass das Skigebiet als „Führendes Skigebiet bis 60 km Pisten“ gekürt wurde. Die Jungs sausen sofort Richtung Snowpark, während ich erst mal bei einem Cappuccino oben auf dem Berg die warmen Frühlingssonnenstrahlen und den wundervollen Ausblick im Liegestuhl genieße. Kurz danach treffe ich die Jungs am Lift. Die Überschaubarkeit des Gebietes ist liebenswert und extrem entspannt für Eltern, denn ganz aus den Augen verliert man hier niemanden.
Mich begeistert im Hotel neben dem schönen Außenpool vor allem das Wellness-Angebot. Gleich am ersten Nachmittag gönne ich mir eine Balinesische Massage – allein für dieses Erlebnis hätte sich die Reise gelohnt. Juri und Johann lassen sich dazu überreden bei einer Hot-Stone-Massage ihre im Funpark strapazierten Muskeln verwöhnen zu lassen. Danach ist Zeit für Spaß im Pool für die Jungs und Entspannung in der Sauna für mich.
Zufrieden und hungrig treffen wir uns später im Restaurant mit Blick auf den See. Die Jungs können wählen ob sie sich am Kinderbuffet bedienen möchten oder mit mir das 5-Gänge Gourmet-Menü genießen wollen. Kurz danach liegen wir in unseren Zirbenholzbetten. „Zirbenholz wirkt beruhigend und schlaffördernd“, hatte uns Christina Brandstätter beim Rundgang die mit ihrem Mann in fünfter Generation das Hotel führt erklärt. Ob es nun an den Zirben liegt oder am Sonnentag auf der Piste – kaum liegen wir in den Betten schlafen wir wie die Murmeltiere. Zum Glück denn am nächsten Morgen geht es früh raus. Early Morning Skiing steht auf dem Programm. Ein Dutzend Frühaufsteher bringt die Seilbahn um halb acht auf den Berg. Wenig später schwingen wir über die leeren frisch präparierten unberührten Pisten, während über den Bergen die Sonne aufgeht. Nur fliegen kann schöner sein. Als um neun Uhr die Lifte für alle Skifahrer geöffnet werden, sitzen wir schon beim Frühstücken am Kaminfeuer auf der Alm.
So überschaubar das Gebiet, so groß ist das Angebot: Schneeschuhwanderungen, Pferdeschlittenfahrt, Eislaufen und Eisstockschießen, Skitouren und Langlauf. Die Jungs sind natürlich vor allem begeistert, was mit Geschwindigkeit zu tun hat: Beim Nachtrodeln sausen wir mit dem Schlitten die Hänge hinunter, rasen im Stockdunkeln mit dem Skido zum Raclette-Essen am Abend auf die Alm. Johann kreischt vor Vergnügen als er in den Kurven fast aus dem Hänger hüpft. Eine gute Vorbereitung für den nächsten Tag. Das Highlight für die Highspeedfans: Die Fahrt mit dem Nocky Flitzer. 1, 6 Kilometer lang ist die Strecke der Alpen-Achterbahn. Von der Panorama-Bergstation auf 2.000 Meter flitzen Juri und Johann durch rasante Kurven bis zur Turracher Höhe der Alpen-Achterbahn.
Mir gefällt das Pisten-Butlerprogramm, das so einmalig in Österreich ist wie unser Romantik-Familienhotel. Zwei Pistenbutler sind auf der Turracher Höhe unterwegs und im Dienst. Während Gertraud mit ihrem Butlermobil durchs Skigebiet kurvt und Ski-Gäste kostenlos mit Sonnencreme und Taschentüchern versorgt oder mit Eis und Prosecco verwöhnt, bietet ihr Kollege Elmar verschiedene Touren an. Uns begleitet er auf eine Genuss-Safari mit Skiern von Hütte zu Hütte. Nach dem dritten Stopp mit steieisch-kärtnerischen Schmankerln geben sogar meine immer hungrigen Jungs auf.
Ebenso zuvorkommend wie der Pistenbutler sind die Mitarbeiter im Hotel. Ohne ein „Grüß Gott“ und „Pfiat Euch!“ und ein paar Fragen zum Skitag und unseren Erlebnissen kommt keiner an der Rezeption vorbei. Und es gibt kaum einen Wunsch, der uns nicht erfüllt wird. Geht nicht, gibt’s nicht. „Das geht sich schon aus“ – das kriegen wir schon hin, ist das Motto. Für den Kitz-Club wie der Kinder-Club Im Jägerwirt heißt, sind Juri und Johann schon zu groß . Auch um am Morgen mit Maskottchen vor dem Hotel zu tanzen, aber nicht um vom Flur im zweiten Stock zum Frühstück zu rutschen. Kindermenüs, professionelle Betreuung und viel Spass für kleine Gäste, Komfort, kulinarische Hochgenüsse und Wellness für Erwachsene. Im Jägerwirt kommt jeder auf seine Kosten. Romantik- und Familienhotel – die Vision der Familie Brandstätter im Traditionshotel beides zu vereinen ist voll aufgegangen finden wir. Bei der Abfahrt fragt uns die Hotelchefin: Und? Was könnten wir in euren Augen noch besser machen? Die Kinder lächeln nur und zucken mit den Schultern.
Wir bedanken uns beim Seehotel Jägerwirt für die freundliche Unterstützung.