Und Action…! Mamas Auszeit im Alpenmosaik Montafon
Unsere Autorin Nadine Sorgenfrei war mal ohne Kind und Kegel im wunderbaren Montafon unterwegs. Wo man auch hinschaut, sieht man spektakulär schöne Berge und großartige Natur. Das entspannt und macht happy! Warum? Das lest Ihr hier … Und Tipps für Familien mit Kids hat sie aber auch mitgebracht!
Dass die Natur uns gut tut, haben Wissenschaftler ja anhand vieler Studien bewiesen (#waldbaden). Ich wusste das schon lange und deswegen habe ich mich auch so sehr gefreut, als Montafon Tourismus aus Österreich mich einlud, diese schöne Gegend zu erkunden. Das Besondere am Montafon ist, dass die Region eigentlich sehr klein und damit alles schnell erreichbar ist: Das südlichste Tal Vorarlbergs ist nur 39 Kilometer lang und reicht von der Silvretta-Bielerhöhe bis Bludenz. Das Tal wird im Norden von der Verwallgruppe und im Süden vom Rätikon und der Silvretta eingerahmt. Soll heißen: Wo man auch hinschaut, sieht man spektakulär schöne Berge. Und wenn man keinen Kinderwagen vor sich herschieben muss, kann man auch mal richtig Gas geben …
Silvretta-Bielerhöhe
Zur Begrüßung schickt der Himmel graue Wolken über das Montafon, während wir die malerischen Serpentinen zur Silvretta-Bielerhöhe hinauffahren. Ab und zu kommt uns ein schmucker, glänzender Oldtimer entgegen, denn es finden grade die Silvretta Classic Ralley Montafon statt, bei der über drei Tage kleine, alte Kostbarkeiten ziemlich James-Bond-like durch’s Montafon düsen.
Die Mutigen und Höhenfesten von uns sind zum Klettern angemeldet. Bergführer Hanno begrüßt sie mit Gurten und Helmen und nimmt sie mit auf den 320 Meter hohen Anstieg außen an der Mauer des Stausees hinauf. Das geht ziemlich steil und als Stütze sind kleine Steine in die Wand gelassen, ähnlich wie in einer Boulderhalle. Ich lass‘ die Kollegen steil gehen und erkunde den Silvrettasee auf einer rund sechs Kilometer langen Wanderung mit Brücken über reißende Bäche, Blick auf den Gletscher und höre sogar schrille Murmeltier-Pfiffe. Der Himmel schiebt die Wolken über den Himmel und der See wechselt die Farben von hell-Türkis über Grün und Dunkelblau. Bei dem Farbspektakel kann sogar ich auf strahlenden Sonnenschein verzichten.
E-Mountainbike-Tour im Europaschutzgebiet Verwall
Wie cool! Neongelbe E-Mountainbikes mit richtig fetten Reifen sind bei Intersport in Schruns für uns reserviert (ab ca. 36 €/Tag). Wenn mein Sohn Jasper mich darauf sehen würde, würde ich auf seiner Coolness-Skala so richtig punkten. Unser Guide Michael weist uns geduldig ein, denn ein wenig Respekt habe ich schon auf diesem Fahrrad mit Turbo-Gang. Unser Anstieg bzw Anfahrt ins Europaschutzgebiet Verwall schlängelt sich über 20 km über 1100 Höhenmeter hinauf. Ich bekomme langsam ein gutes Gefühl für mein E-Mountainbike und feiere den Turbo-Gang so richtig. Zuhause kenne ich ja nur Gegen- oder Rückenwind, hier gibt’s den Letzteren quasi auf Knopfdruck. Unser Weg geht aus Schruns hinaus immer am Bach entlang erst durch einen wahren Märchenwald. Weiter oben werden die Bäume lichter, dafür radeln wir durch diese typischen zauberhaften österreichischen Kräuterwiesen. Als wäre die Idylle nicht schon perfekt, stehen immer mal wieder zuckersüße Esel oder Ponys am Wegesrand – die Tierliebhaber unter uns (also ich) haben die Hände mehr an der Handykamera als am Lenker.
Nach rund drei Stunden lassen wir die Räder stehen und gehen zu Fuß weiter zum Langsee. Und – endlich – ist Jausenzeit! Mit Blick auf den See und Aussicht auf den mächtigen Tiroler Berg Patteriol rüber fühlen wir uns, wie in einem Bilderbuch ausgesetzt. Tief durchatmen, alles aufsaugen und einfach nur genießen … Das Leben kann echt schön sein, vor allem im Montafon.
Sorgenfrei-Tipp: Spart euch falschen Ehrgeiz! Ein E-Bike ist Gold wert. Radfahren in den Bergen ist nämlich nicht zu unterschätzen – spätestens beim vierten steilen Anstieg bekommt man ja sonst schnell schlechte Laune, oder? Beim E-Bike drückt man dann ein Knöpfchen und schon geht’s weiter. So schafft man mehr Strecke mit besserer Laune, erspart sich Muskelkater und der Appetit auf Käsespätzle kommt sowieso.
Wandern im Gauertal
Mit der Golmerbahn geht’s hinauf von Latschau bis zur Bergstation Golmerbahn. Etwa vier Stunden reine Gehzeit liegen vor uns, wir bummeln aber so, dass wir insgesamt fast sechs Stunden lang den Weg genießen. Hinauf geht es über’s Grüneck, Obere Latschätzalpe und Obere Sporaalpe, immer mit fantastischem Weitblick auf die Berge.
Das macht die Wanderung so besonders: die Gauertaler AlpkulTour. An insgesamt 13 Standorten begegnen uns ausgefallene Objekte des Montafoner Künstlers Roland Haas. Dabei ist jedes Kunstwerk ist einem Bereich der montafoner Kulturlandschaft gewidmet und schmiegt sich mit seinen natürlichen Materialien harmonisch in die Landschaft ein.
Zum Mittag kehren wir in die Lindauer Hütte ein. Spinatknödel mit Bergkäse und zerlassener Butter … Mehr muss ich eigentlich nicht schreiben, oder? Na gut, tue ich trotzdem, denn auf der Lindauer Hütte kann man auch wunderbar übernachten. Vom Matratzenlager bis zum Doppelzimmer ist für jeden, der eine längere Tour plant, etwas dabei (lindauerhuette.com/) Tipp: Übernachtungen möglichst früh buchen, die Lindauer Hütte ist – zu Recht – sehr beliebt.
Wer nur ein kleines Nickerchen machen möchte (so wie Franzi und ich), macht es sich einfach auf der Kräuterwiese gemütlich und genießt die Aussicht, bevor die Augen zu fallen.
Während der Aufstieg von der Bergstation der Golmerbahn nur 100 Höhenmeter beträgt, läuft man auf dem Rückweg etwa 1000 Meter bergab. Beim Abstieg über die Untere Sporaalpe, Untere Latschätzalpe und Gauen ändert sich die Landschaft noch mal deutlich: Wir spazieren durch mehr Wald, an und über Bächen und weiter unten stehen dann die Maisäß – Hütten auf halber Berghöhe, wo im Mai bereits Gras für das Vieh wächst. Hier verweilen die Hirten, bevor es dann etwas später ganz hoch auf die Alm geht. Heutzutage sind die Maisäß vor allem als Ferienhütten sehr beliebt.
Langweilig wird’s nicht: Auf dem ganzen Weg begleiten uns Holzskulpturen des heimischen Künstlers Roland Haas sowie „Mundart“-Tafeln, bei denen wir unser Verständnis für den Montafoner Dialekt schulen.
Sorgenfrei-Tipp: Montafon Tourismus bietet seinen Gästen täglich geführte, kostenlose Wanderungen an. Infos zu Anmeldung, Startzeit- und -ort gibt’s in allen Montafoner Tourismusinformationen und auf www.montafon.at.
Montafonerhausweg
Die charmante und muntere Imelda Dönz wohnt schon ihr ganzes Leben in St. Gallenkirch und kennt dort die Häuser, Traditionen, Geschichten und Leute wie keine andere. Munter spaziert sie mit uns durch den Ort und zeigt die typischen Bauweisen der Häuser, erklärt die Unterschiede zwischen Vorder- und Nebeneingang und plaudert sowohl mit Einheimischen als auch mit Zugezogenen. Imelda liegt ihr Dorf am Herzen, das spürt man und diese Warmherzigkeit schwappt direkt auf uns über.
Etwas außerhalb spazieren wir auf dem Wiesen- ein Dialektweg, eine landschaftlich sehr reizvolle Runde durch Wiese und Wald, die man (auch mit Muskelkater vom Vortag) gut spazieren kann.
Gut zu wissen:
Im Montafon sagen alle „Du“. In den Bergen gibt es oberhalb von 1.000 Metern kein „Sie“ mehr. Das Montafon einen Schritt weiter und senkt die „Du-Grenze“ bis ins Tal – kein Wunder bei der Herzlichkeit der Gastgeber.
Und wenn die Familie unbedingt mit möchte…?
Kein Problem, denn im Montafon geht’s auch absolut familienfreundlich zu. Hier meine 5 Top-Tipps:
Alpine-Coaster-Golm: Perfekte Action für die ganze Familie! Mit bis zu 40 km/h saust man von Latschau über 2.600 m nach Vandans. Mit 44 Jumps, einem 360°-Kreisel und 15 wilden 180°-Kehren. Die Fahrt dauert ca. acht Minuten, die Geschwindigkeit kann jeder Fahrer selbst bestimmen. Kinder dürfen ab 3 Jahren mitfahren, ab 8 Jahren oder 1,40 m Körpergröße) alleine fahren und ab 14 Jahren jemanden mitnehmen. Kinder 9,50 €, Erwachsene 13 €.(www.golm.at/de/Aktiv/Alpine-Coaster-Golm)
Kletterstieg Silvrettasee: Größere (und schwindelfreie) Kinder ab 8 Jahren und 1,40 Metern können auch mit auf den Klettersteig am Silvrettasee. 320 Meter, ca. 2,5 Stunden mit Pausen. Reine Kletterzeit: ca. 45 Minuten. 40 € (Erwachsene), 25 € (Kinder), 20 % Ermäßigung mit der Montafoner Gästekarte und kostenlos für Gäste aus BergePLUS Partnerbetrieben. (www.silvretta-bielerhoehe.at/de/Aktiv/Kletterpark/Klettersteig-Silvrettasee_e_77130)
Wanderung für kleine und große Schatzsucher: Kleine und große Kinder. Auf dieser Abenteuerwanderung mit Monti Lux und seinen Freunden, den Steinmännchen sollen Rätsel gelöst werden. Auch Geschick und Mut sind gefragt. Auffahrt mit der Garfrescha Bahn in St. Gallenkirch, Start und Ziel beim Brunellawirt. Gesamtdauer: ca. 1 Stunde, 3,0€/pro Person. Die Schatzsuche ist auch mit dem Kinderwagen möglich.
wwww.silvretta-montafon.at/de/sommer/abenteuer-am-berg/bergerlebnisse/Schatzsuche-Garfrescha_erlebnis_345
Waldrutschenpark-Golm: So macht Wandern allen Spaß! Wer seine (kurzen) Beine auf dem drei Kilometer langem Wanderweg ausruhen muss, der nimmt einfach eine der sieben unterschiedliche Rutschen und saust von Matschwitz ins Tal nach Latschau. Die Edelstahlrutschen sind geschlossen und auch somit auch für leichtes Regenwetter geeignet. Eltern können den Wanderweg neben den Rutschen nutzen. Für Kinder ab 4 Jahren, nicht für Kinderwagen geeignet.
(www.golm.at/de/Aktiv/Waldrutschenpark-Golm)
BergePlus Kinderprogramm: Ob ein Besuch auf dem Ponyhof, Lamatrekking oder Kletterspaß – das Montafon lässt sich für seine kleinen Gäste immer etwas Tolles einfallen. Der Veranstaltungskalender gibt es hier:
www.montafon.at/de/Veranstaltungskalender/BergePLUS
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim Montafon-Tourismus für die Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels und Regionen vor, die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.