Duschgel, Bodylotion und Schlappen darf man aus jedem Hotel mitnehmen. Auch den Bademantel kann man vielerorts gegen Bezahlung bekommen. Beim FerienWohnen Haidl-Madl im niederbayerischen Örtchen Marchhäuser darf’s noch deutlich mehr sein. Im hauseigenen Lädchen warten weiche Wolldecken neben duftenden Tees und Avantgarde-Schmuck. Außerdem steht vom Accessoire über Möbel bis zum Induktionsherd bis auf Familienerbstücke die komplette Ausstattung der drei Appartements zum Verkauf. Gastgeber Lothar betreut nämlich bundesweit Küchenstudios und hat wie seine Frau Ingrid beste Kontakte zur Einrichtungsbranche. Jeder Gegenstand ihres liebevoll restaurierten Bauernhauses inmitten von Natur pur wurde deshalb mit Bedacht ausgewählt und hat wie in einem Showroom auch repräsentative Funktion.
Besonders gelungen ist der Stil-Spagat zwischen Vergangenheit und Moderne in den ebenerdigen, erst kürzlich fertig gestellten Zimmern der „Alten Liebe“. Auf 56 Quadratmetern sind geseifte Holzböden, ein grüner Kachelofen und stellenweise freigelegte Putz-Schichten auf den dicken Mauern eine Hommage an die lange Geschichte des Hofes aus dem 18. Jahrhundert. Für zeitgenössische Kontraste sorgen Designer-Sessel und -Sofa, ein unkonventionelle Kombination aus Esstisch und Fensterbrett oder das puristische Bad, das durch halboffene Glasscheiben vom Schlafbereich getrennt ist. „Hermann Lenz“ im ersten Stock erinnert mit behaglichen Original-Möbeln, die von weißen Wänden, hellen Stoffen und grauem Filz umgeben sind, an den Literaten, der wiederholt im Nachbardorf urlaubte. „Das Nest“ lädt auf zwei heimeligen Ebenen zum Kuscheln und Schmökern ein. Maximal zwei Handvoll Gäste finden hier so ganz nach Gusto ihr Zuhause auf Zeit.
Verbindendes Element ist für sie der riesige Garten rund ums Haus, in dem jeder sein Lieblingsplätzchen mit Blick auf weite Wiesen, weidende Isländer-Pferde und die dunkelgrünen Höhen des bayerischen Waldes findet. Welche Ausflüge sich in der Umgebung vom Besuch des Freilichtmuseums in Freyung über Führungen durch den Nationalpark oder einen Spaziergang auf dem Baumwipfelpfad bei Neuschönau bis zu Wanderungen über die tschechische Grenze nur einen Katzensprung entfernt lohnen, erfährt man beim gemeinsamen Abendessen. Denn Ingrid Haidl-Madl verwöhnt ihre Gäste nicht nur nachmittags mit selbstgebackenen Kuchen.
Sondern serviert ihnen an einer langen Tafel im eigenen Wohnzimmer mehrmals pro Woche, was sie aus überwiegend regionalen Zutaten in ihrer Küche gezaubert hat. Spinatknödel zu Beispiel. Oder fangfrischen Saibling. Als Dreingabe erzählt sie von ihren Eltern, die neben ihrer Landwirtschaft seit den 60er Jahren Fremde beherbergten. Nachdem sie das Anwesen erbte, führt sie diese Familientradition fort. Einen Raum nach dem anderen baute sie seit 2006 mit viel Liebe zum Detail, Qualitätsbewusstsein und sicherem Gespür für harmonische Materialien, Farben und Formen um und aus. Lohn sind begeisterte Kommentare im Gästebuch, die von einer „Oase für Ästheten“ schwärmen, wo man umgeben von Stilempfinden und Stille neue Kraft tanken könne – frei nach der Devise „Ankommen, auspacken, aufatmen“.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns bei den Haidl-Mail Ferienwohnungen für die freundliche Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels und Ferienwohnungen vor, die wir selbst getestet haben und auch Freunden empfehlen würden.