Einmal Entschleunigung, bitte!
Diese Hallig ist wie gemacht für Familien mit Kindern. Radeln, Boot fahren, Wattwandern, Schäfchen zählen, Dämme bauen, spielen, entspannen …
Die Jüngste, die Größte, die Längste – das ist die Hallig Langeneß. So entspannt das Eiland mitten im nordfriesischen Meer ist, bietet es auf neun Quadratkilometern Fläche, seinen 18 Warften, über 100 Einwohnern und Naturlandschaften, zwischen Ebbe und Flut, bewegende Erlebnisse. Wer hier vor die Tür tritt, steht praktisch schon im Wattenmeer. Das ist seit 2009 auch Unesco-Weltkulturerbe. Hier steht das erste 4-Sterne Hotel „Anker’s Hörn“, das Gäste jetzt auch zum Übernachten einlädt.
Die Nachbarschaft ist ziemlich ruhig und besteht hauptsächlich aus Schafen. Also einfach Entschleunigung. Für Radanfänger und Kinder eignet sich das Halligland besonders: Das Radwegenetz entlang der Halligkante ist bestens ausgebaut. Da es hier kaum Gegenverkehr gibt, ist das Radeln für Groß und Klein entspannt. Hier können Kleinkinder super Fahrradfahren lernen. Natürlich lässt es sich auch herrlich im Watt wandern und in den Prielen matschen. Am Nachmittag trinkt man Tee und schlemmt frischen Apfelkuchen, den Hotelbesitzerin Virginia Karau selbst backt, in der friesischen Stube im Anker’s Hörn. Geschlafen wird in gemütlichen Zimmern in warmen Farben, kuschligen Kissen und Blick auf’s Meer. Einsamkeit plus Natur. Einfach himmlisch!
Ja, der Blick aufs Wasser: Rund 20-mal pro Jahr ist die Hallig Langeneß komplett überspült. Dann heißt es „Land unter“ und für 24 Stunden schauen nur noch die aufgeschütteten Hügel („Warften“) mit den Häusern aus der Nordsee heraus. „Das ist dann ein ganz besonderes Gefühl für unsere Gäste“, erzählt Hotelbesitzer Malte Karau schmunzelnd. Der dann auch mal ängstliche Gäste beruhigen muss, dass hier wirklich alles sicher ist. Hungern muss im „Anker’s Hörn“ natürlich auch keiner, denn der gelernte Koch Malte brutzelt abends hier köstliche Bratkartoffeln, Steaks und kross gebratene Knurrhahn-Filets. Animation ist auch nicht nötig, denn die Schafe grasen auf den Salzwiesen, während die Sonne so kitschig im Meer versinkt. Man sitzt in der Sauna mit Panoramafenster und findet den Ausblick so schön, dass man ihn am liebsten als Postkarte verschicken möchte.