Abenteuer mit Huckleberry-Finn-Feeling
Zu Wasser oder zu Land: An der Seenplatte rund um die Müritz und den Woblitzsee gibt es viel zu erleben: Von der lustigen Floßfahrt über Klettern im Hochseilgarten bis zum Kinderangeln. Hier kommen unsere 5 Tipps!
Eine Floßfahrt, die ist lustig …
Heute erkunden wir die Mecklenburgische Seenplatte auf eine ganz besondere Art und Weise: Vom Ferienpark Havelberge geht es auf rustikalen Flößen zum Labusee. Herrlich gemütlich tuckern wir auf idyllischen Wasserwegen die Havel entlang. Ab und zu kommt uns eine Entenfamilie, ein Hausboot oder ein Kanu entgegen. Wunderbar, so eine Floßfahrt. Die Jungs baumeln mit den Füßen im Wasser: „Dürfen wir auch mal ins Wasser springen?“ Mitten auf dem Labusee macht unser Skipper den Motor aus und wir machen eine Badepause. Die Kids hüpfen immer wieder ins Wasser und klettern dann die Badeleiter wieder hoch – sie können gar nicht genug bekommen. Und wir Mamas machen coole Fotos! Vom Baden ganz hungrig stürzen sich dann alle auf das leckerer Picknick – Pizza für die Kids und frisch geräucherten Fisch für die Großen. Nach einer langen Pause auf dem See geht´s weiter mit der gemütlichen Fahrt. Wir ankern beim Borchards Rookhus, einem Familienhotel. Dort gibt es für die Kids auch eine Menge Abenteuer zu erleben.
Und wir überlegen uns, ob wir nicht mal so ein ganzes Wochenende als Familie auf so einem Floß verbringen wollen. Hier auf dem Wasser lässt es sich gut und entspannt leben. Es ist so ein Gefühl von Freiheit – Huckleberry Finn Feeling eben.
Im Kletterwald von Baum zu Baum …
Der Waldseilgarten Havelberge am Woblitzsee liegt mitten im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte auf dem Gelände des Camping- und Ferienparks Havelberge. Sechs in den Kiefernwald integrierte Hochseilparcours und für die Lütten auch drei Kleinkind-Parcous warten auf abenteuerlustige Familien. „Also, ich mach auf jeden Fall, die Tour ganz oben!“ sagt Paul übermütig und zeigt auf das Fahrrad, das da in den Baumkronen auf einem Balken zwischen zwei Stationen hängt. Radfahren in acht Meter Höhe? Mir graut ein bisschen, weil ich meinen neunjährigen Wipfelsportler ja dann begleiten muss. Gleich am Anfang bekommen wir eine ausführliche Einweisung durch das Trainerteam. Beim Durchlaufen des Waldseilgartens ist jeder Teilnehmer mit einem Klettergurt und einem Klettersteigset gesichert So kann jeder den Waldseilgarten eigenständig begehen. Ein Trainer ist übrigens ständig anwesend und steht in schwierigen Situationen mit Rat und Tat zur Seite. Das beruhigt mich schon mal…
Tatsächlich macht es riesigen Spaß, vor allem manche Hindernisse, wie zum Beispiel eine Schaukel oder ein Topf, mit dem man von Baum zu Baum fährt … Bei manchen Hindernissen muss ich mich etwas überwinden, bin dann aber auch sehr stolz, wenn ich es geschafft habe. Paul war übrigens auch sehr stolz auf mich und meinen etwas lustigen Abgang beim roten Parcour und fand es okay, dass wir den Hochseil-Parcour „Schwarz plus“ (das wäre der mit dem Fahrrad gewesen) für unseren nächsten Besuch aufgehoben haben…
Der Waldseilgarten ist wirklich tolles Erlebnis!
Mit dem Kanu durch wilde Natur …
Schon morgens ist Treffpunkt direkt an der Kanustation am Ferienpark Mirow. Nach einer kleinen Einweisung rudern wir mit dem Canadier los. Wir fahren an den hübschen bunten Bootshäusern direkt am Wasser vorbei, lassen den Dampfersteg mit den Hausbooten rechts liegen und staunen über die einzigartige Wasserlandschaft, die sich dann vor uns ausbreitet. Nach ungefähr 20 Paddelminuten erreichen wir das absolute Highlight, das Seerosenparadies. Um uns ein Teppich aus Blüten, so schön! Tausende von Seerosen machen den Granzower See im Sommer zum echten Hingucker. Außerdem treffen wir noch einen Fischer, der mit seinem traditionellen alten Fischerboot, gerade seine Netzte und Reussen einholt. Irgendwie hat man das Gefühl, man ist in eine Zeitmaschine gestiegen. Die Natur ist so wild und ursprünglich. Sind wir wirklich noch in Mecklenburg-Vorpommern? Wie wir so übers Wasser gleiten und weit und breit kein Mensch, das ist eher wie Kanada-Feeling pur…
Diese Tour dauert ca. zwei Stunden und ist perfekt für Familien. Wer mag kann auch eine größere Runde drehen und bis zum Leppinsee, Bolter Kanal, dem Verlauf der Seenkette folgen und dort eine Verpflegungspause einlegen (ca. fünf Stunden).
Ausgrabungen für Mini-Archäologen …
Im Borchard´s Rookhus gibt es etwas Neues! Hier können sich Kinder im „Happys ForscherWäldchen“ auf mysteriöse Spurensuche inklusive großer Ausgrabung begeben. Aber der Reihe nach. Im Wald neben dem Hotel türmen sich so merkwürdige, grasbewachsene Hügel. Das sind Gräber aus der Bronzezeit, erklärt uns Archäologe Andy Henning. Er hat in der Gegend schon ganz viel geforscht und ist gelernter Grabungstechniker und Projektmitarbeiter im Amt für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern. Die Idee in einem kleinen Waldstück auf dem Hotelgelände Kinder für dieses archäologische Thema zu sensibilisieren, fand Alexander Borchard, Gastgeber des Familienhotel Borchard’s Rookhus, sehr spannend. Entstanden ist eine wirklich beeindruckende kleine Ausgrabungsstätte für Mini-Forscher. Mit Schaufeln, Spachteln und Pinseln im Gepäck erklärt Andy den Kids, wie man hier ganz vorsichtig Schätze ausgräbt. So wird zum Beispiel ein Brunnen vorsichtig freigelegt und alles wird professionell aufgezeichnet, fotografiert und dokumentiert. Paul gräbt offensichtlich an einem Hügelgrab. Zum Vorschein kommen Vasen, Münzen und sogar Schmuck, wie ein Armreif und eine Gewandspange. „Vielleicht war es ein König?“, vermutet Paul. Dann darf er auch noch mit dem Metalldetektoren über die Grube gehen. An einer Stelle schlägt der Detektor besonders an. Paul gräbt und kann sein Glück kaum fassen: „Ein Schwert, ein echtes Schwert!“ Erst muss es natürlich dokumentiert werden und er darf es leider nicht nachhause nehmen. Andy erklärt ihm, dass es ein historischen Gut ist, das untersucht wird und in eventuell in ein Museen kommt, damit die Menschheit Nutzen davon hat. Als besonderes Erinnerungsstück darf Paul aber ein paar Münzen nachhause nehmen. Er will jetzt eventuell Archäologe werden. Wie die Fundstücke dort wirklich hingekommen sind, hat Andy übrigens offen gelassen. Aber auf Nachfrage hat er mir erzählt, dass alle Fundstücke so in der Gegend gefunden wurden. Es sind Repliken von echten archäologischen Funden aus der Bronzezeit. Wirklich toll, wie Kinder hier Einblick in die Arbeit von Archäologen bekommen! Ein wunderbares pädagogisches Projekt!
„Petri Heil!“ Kinderangeln wie die Profis
Wir treffen direkt am Angelsteg im Ferienpark Mirow René und Mario. Die beiden sind echte Profis und weisen die Kids in die spannende Welt des Angelns ein. Von Grund auf wird alles verständlich erklärt, sogar die Angeln werden nach Anleitung von den Kids selbst zusammengebaut. „Schau mal, Mama, ich habe schon die Made dran!“ ruft Paul und schaut gespannt auf das Wasser. Richtig toll und unkompliziert ist, dass die komplette Ausrüstung samt Angel, Köder und Angelkarte gestellt wird und die kindgerechten Experten-Tipps vom Profi sind natürlich unbezahlbar. Ich befürchte aber, dass es langweilig werden könnte, dass wir nun ewig auf einen Fang warten müssen, aber weit gefehlt! „Ich hab einen!“ ruft Paul völlig außer sich. Mario eilt herbei und hilft den Fang einzuholen. Es ist tatsächlich ein kleiner Barsch. Er ist noch zu klein und muss deswegen wieder ins Wasser zurück, erklärt Mario und zeigt, wie man den Fisch für ein Foto anfassen darf. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Natur und Tieren wird hier ganz spielerisch vermittelt. Und meine Sorge war unbegründet, Fische gibt es in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte viele, neben Barsch, werden auch Rotfeder und der Plötz häufig gefangen, mit Glück ist auch mal ein Hecht oder ein Aal dabei. Paul angelt tatsächlich 10 Fische, aber leider müssen alle zurück ins Wasser, für den Grill ist keiner dabei, aber es hat riesigen Spaß gemacht. Paul erzählt zuhause allen von seinem Anglerglück.
Danke an den Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. für die Unterstützung unserer Reise! (Werbung, da Pressereise)