Fünf Tipps für Amsterdam mit Kindern

Amsterdam mit Kindern

Amsterdam ist die ideale Stadt für einen City-Trip mit der Familie. Alles ist klein und schnell zu erreichen und es gibt viele Aktivitäten, die auch den Kindern Spaß machen. Wie wär es mit einer Radtour durch die engen Gassen, eine gemächliche Grachtenfahrt oder tollen Museen mit spannenden Führungen und interaktiven Ausstellungen? Hier kommen unsere 5 Tipps für Familien mit Kindern in Amsterdam.

1. Das Anne Frank Haus

Das junge jüdische Mädchen namens Anne Frank gehört zu den berühmtesten ehemaligen Bewohnern von Amsterdam. Im Anne Frank Huis an der Prinsengracht 263 lebte und versteckte sich das junge Mädchen während des Zweiten Weltkrieges zwei Jahre lang zusammen mit ihrer Familie. Im Anne Frank Haus gibt es eine sehr nachdenklich und traurig stimmende Ausstellung zur Judenverfolgung während des Krieges und zur Judendiskriminierung im Allgemeinen.
Der Eingang zum Nebengebäude befand sich gut versteckt hinter einem speziell für das Versteck konstruierten drehbaren Bücherschrank. Am 4. August 1944 wurde das Versteck verraten, und die Menschen, die sich hier verborgen hatten, wurden in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Otto Frank überlebte als einziges Familienmitglied den Krieg. Das Tagebuch von Anne Frank über jene Zeit wurde später als Buch veröffentlicht und zu einem weltweiten Bestseller. Die Räume im Anne Frank Huis sind heute zwar leer, die beklemmende, Angst erfüllte Atmosphäre der Zeit des Versteckens kann man jedoch bis heute überall spüren. Historische Dokumente, Fotos, Bilder, Filmausschnitte und Gegenstände der Menschen, die sich hier versteckt haben, und ihrer Helfer erwecken die Vergangenheit zum Leben. Originalausschnitte aus Annes Tagebuch sowie weitere Notizbücher werden ebenfalls gezeigt.

Das Museum wird von ungefähr einer Million Menschen pro Jahr besucht, deshalb können sich lange Warteschlangen vor dem Eingang bilden. Von Mitte März bis Mitte September hat das Museum bis 22.00 Uhr geöffnet, abends sind die Besucherschlangen meistens etwas weniger lang.

Infos: Anne Frank Huis, Prinsengracht 267, 1016 GV AMSTERDAM; www.annefrank.org

2. Das Rijksmuseum

Das Rijksmuseum wurde im Jahre 1876 nach einem Entwurf des niederländischen Architekten P. J. H. Cuypers gebaut. Zur Sammlung dieses größten Museums der Niederlande gehören neben weltberühmten Werken wie Rembrandts ‚Die Nachtwache‘ und Gemälden von Johannes Vermeer und Frans Hals auch Delfter Blau (Delfter Keramik), Skulpturen, asiatische Kunst, Bilder und andere wichtige Kunstobjekte.
Die Sammlung des Rijksmuseums hat noch weit mehr zu bieten als die Werke holländischer Meister. Anhand verschiedenster Objekte wird die reiche Kulturgeschichte der Niederlande im Rijksmuseum sehr lebendig vermittelt. Unter anderem sind Schiffsmodelle, Skulpturen, archäologische Funde, Kleidungsstücke, Waffen, Bilder, Fotos und noch vieles mehr zu sehen. Anhand Tausender historischer Objekte entsteht so ein eindrucksvolles Zeitbild der niederländischen Vergangenheit im globalen Kontext. Auch die 800-jährige Geschichte der Stadt Amsterdam vom Mittelalter bis in die Moderne wird dargestellt.“Die Nachtwache“ von Rembrandt kehrt wieder in den ursprünglichen Saal zurück, in dem sie vor der Renovierung hing. Es würde mehrere Tage dauern, wenn man alle 80 Säle des Rijksmuseums mit ihren insgesamt 8.000 historischen und künstlerischen Objekten besichtigen wollte! Wir haben eine kleine Tour auf deutsch mit Kopfhörern gemacht, in der die 10 wichtigsten Bilder erklärt werden. Ausserdem gibt es zu jedem bekannteren Werk eine Art Setkarte auf der die Details erklärt werden. Täglich finden auch eigene Führungen für Kinder statt! Vorherige Anmeldung erforderlich!

Infos: Riksmuseum; Museumstraat 1, 1071 XX AMSTERDAM, www.rijksmusem.nl; tolles Restaurant für eine kleine Pause im riesigen Foyer unter der Glaskuppel! Vor dem Museum lässt es sich wunderbar picknicken oder ein Eis essen!

3. NEMO – Wissenschaftszentrum

Anfassen ist nicht nur gestattet, sondern ausdrücklich erwünscht! In der Nähe des Hauptbahnhofs von Amsterdam befindet sich eines der eindrucksvollsten Gebäude der Modernen Architektur in Amsterdam: NEMO, das größte Wissenschaftszentrum der Niederlande, das in einem imposanten grünen Bau des berühmten italienischen Architekten Renzo Piano untergebracht ist.
Auf spielerische und abwechslungsreiche Art und Weise lernen Jung und Alt im NEMO die faszinierende Welt der Wissenschaft und Technologie kennen. Auf fünf Stockwerken werden Ausstellungen gezeigt, finden Theater- und Filmvorstellungen statt, werden Workshops veranstaltet und Vorführungen gegeben. Riechen, fühlen und sehen, wie die Welt funktioniert.
Besonders gut hat uns im Nemo die „Alterungsmaschine“ gefallen, in der gezeigt wird, wie man in 30 Jahren aussehen wird. Experimentieren Sie mit schwankenden Wolkenkratzern bei Amazing Constructions oder erfahren Sie bei Teen Faxts, was bei einem Kuss so alles passiert. Ziehen Sie sich einen weißen Laborkittel über und führen Sie im NEMO’s Wonder Lab Experimente durch. Und zur Entspannung und Stärkung können Sie sich in eines der Cafés im NEMO oder auf die Dachterrasse setzen. Die Ausflugsterrasse auf dem Dach des NEMO, auch ‚Piano als Piazza‘ genannt, bietet Besuchern einen atemberaubend schönen Blick über die Stadt und im Sommer auch einen herrlichen Beachclub mit Liegestühlen, Strandbar und jede Menge Sand.

Infos: NEMO, Oosterdok 2, 1011 VX AMSTERDAM; www.e-nemo.nl

4. Grachtenfahrt

Die Geschichte von Amsterdam ist eng mit dem Wasser verbunden. Die 165 Kanäle (Grachten) der Stadt wurden über Jahrhunderte hinweg angelegt. Als Transportwege dienten Sie der Förderung des Handels, und gleichzeitig ermöglichten Sie die Erweiterung der Stadt, da mit ihnen auch Land gewonnen werden konnte. Die Grachten bestimmen das Stadtbild in wesentlichem Maße, und im Jahr 2010 wurde der Grachtengürtel von Amsterdam zum UNESCO Welterbe benannt. Am besten lässt sich Amsterdam vom Wasser aus entdecken, denn hier sehen Sie die historischen Kaufmannshäuser mit ihren reich verzierten Fassaden an, während Sie sich übers Wasser fahren lassen. Obwohl es wirklich die Touristenattraktion schlechthin in Amsterdam ist, hat uns die Grachtenfahrt wirklich gut gefallen und man kann ein bisschen Pause machen und sich einfach treiben lassen. Ein sehr entspanntes Erlebnis! Tipp: Vorher Verpflegung und Getränke besorgen. An Bord gibt es nichts zu kaufen.

Infos: Abfahrt von diversen Anbietern direkt hinter dem Rijksmuseum, ca. 18 Euro p.P. mit der Amsterdam City Card kostenlos. www.canal.nl oder www.lovers.nl

5. Fahrrad ausleihen in Amsterdam

Holland ist ein Fahrradland. In kaum einer anderen Stadt der Welt wird so viel Fahrrad gefahren wie in Amsterdam. Um die vierzig Prozent aller Fortbewegung in Amsterdam findet per Fahrrad statt! Mit kaum keinem anderen Transportmittel bewegt man sich so einfach und schnell durch die Stadt wie mit dem Rad.
Ausländische Besucher sind von den vielen Fahrrädern in Amsterdam meistens überrascht. Das Fahrrad ist für die Bewohner der Stadt das nahe liegendste Transportmittel, um sich schnell und flexibel fortzubewegen. Die Altstadt aus dem 17. Jahrhundert ist mit ihren schmalen Straßen und den unzähligen Wasserkanälen wie geschaffen für Fußgänger und Fahrradfahrer, während Autos hier etwas schwerfälliger vorankommen. Radfahrer können sich in Amsterdam auf Radwegen mit einer Gesamtlänge von 400 Kilometern bewegen – Amsterdam ist eine echte Fahrradstadt.
Fahrräder kann man sich überall in der Stadt leihen. Besonders viele Fahrradverleihe findet man am Hauptbahnhof, am Leidseplein und auf dem Dam. Ein Fahrrad kann man ab 3 Stunden mieten. Der durchschnittliche Tagespreis für ein Fahrrad in Amsterdam beträgt 8 Euro. Neben den gängigen Stadtfahrrädern kann man auch zahlreiche sportliche Fahrräder, Tandems, Kinderräder, Transportfahrräder oder einen Tretroller mieten. Eine Helmpflicht kennt man hier nicht! Wir haben niemand – auch kein Kind – mit einem Helm gesehen!

Infos: z.B. Fahrradverleih Amstel Fietspoint, Julianaplein 1; 1097 DN AMSTERDAM; www.amstelfietspoint.nl