Alpin- und Langlauf-Skiausrüstung, Schlittschuhe, Schwimmsachen, dicke Kleidung und Schuhe fürs Snowtubing und Schlittenfahren – die Packliste für unsern Winterurlaub in Inzell ist lang, obwohl wir nur ein Wochenende in dem oberbayerischen Ort im Chiemgau bleiben. Mit der Inzell Card plus hat der nämlich eine Fülle an Inklusivleistungen zu bieten, von denen wir so viele wie möglich ausprobieren wollen. Netterweise können wir den Inhalt unseres vollbeladenen Autos nach der Ankunft auf dem Stachl-Hof erst einmal in Ruhe auseinander sortieren. Christa Holzner, die in ihrem liebevoll renovierten Elternhauses im Ortsteil Unterau zwei hübsche Ferienwohnungen vermietet, überlässt uns den Schlüssel zu unserer Unterkunft nämlich netterweise schon vor Mittag.
Während wir nach dem Auspacken Butterbrezn und eine Frittatensuppe als Stärkung vorbereiten, druckt sie uns fünf Karten für zwei Erwachsene und drei Kinder aus. So können wir anschließend auch getrennter Wegen gehen. Nachmittags wollen mein Mann und die große Tochter nämlich zwei Stunden Skating-Unterricht nehmen – die einzige Unternehmung, die wir extra zahlen.
Währenddessen vergnüge ich mich mit den kleineren Mädchen beim Snowtubing: Zwei Kilometer außerhalb von Inzell ist dafür neben den Kessel-Liften eine Bahn gespurt, die wir auf dicken Reifen mit wachsender Begeisterung herunter fahren. Nebenan üben Kinder unter der Anleitung geduldiger Lehrer das Pflugfahren und erste Bögen; ihre Eltern genießen auf der Terrasse der Alm die Sonne, Windbeutel-Torte und heiße Oma – warme Milch mit Eierlikör und Sahne. Anschließend steuern wir drei die Max Aicher Arena an. Auf einer blank polierten 400 Meter-Bahn sausen junge Eisschnellläufer aus dem In- und Ausland beim Frillensee Cup so schnell um die Wette, dass uns ganz schwindelig wird. Kein Wunder, dass wir uns wie Schnecken fühlen, während wir auf dem Eishockeyfeld in der Mitte der Halle unter dem imposanten Wellendach vorsichtig unsere Runden drehen. Nach so viel Action mit Schnee und Eis freuen sich alle auf einen entspannenden Besuch im Schwimmbad, das am Samstagabend stimmungsvoll mit Kerzen beleuchtet ist. Wir Großen aalen uns im warmen Außenbecken, aus dem es in den Nachthimmel dampft. Die Kleinen sind immer noch energiegeladen und wollen lieber tauchen oder die Rutsche ausprobieren.
Dafür schwächeln sie am nächsten Morgen ein bisschen und sind erst nach zehn Uhr zum Skifahren zu bewegen. Während sie mit dem Papa an den Kessel-Liften „pisteln“, schnalle ich bei herrlichem Sonnenschein die Langlauf-Ski unter. Die Filzenloipe führt mich durch eine flache Moorlandschaft mit Birken und Nadelbäumen, auf denen der Raureif glitzert. Schweißtreibender hügelauf, hügelab geht es auf der Außerlandloipe mit Panoramablick auf die Voralpengipfel der Umgebung vorbei an allein gelegenen Bauernhöfen. Aus dem Schwitzen kommen ich auch danach nicht heraus: Beim Publikumslauf am Sonntagnachmittag ist die 400 Meter-Bahn in der Max Aicher Arena nicht nur für Leistungssportler, sondern auch für Laien geöffnet – eine Gelegenheit, die wir uns als Familie nicht entgehen lassen wollen. Direkt danach fahren wir zum Forsthaus Adlgaß. Neben dem plätschernden Brunnen warten hölzerne Leih-Rodelschlitten; drei davon ziehen wir durch den dichten Wald bergan in Richtung Frillensee. Richtung Tal geht es danach mehr als einen halben Kilometer so schnell, dass uns die Augen tränen. Zum Aufwärmen danach bestellen wir in der urigen Gaststube heißen Birnensaft mit Zimt, Kakao und zwei große Portionen puderzuckerbestäubten Kaiserschmarren – ein kulinarisches Tüpfelchen auf dem i als krönender Abschluss.