Mutter und Tochter Wochenende
Schon die Deutsche Fussballnationalmannschaft fühlte sich hier im Passeier Tal pudelwohl. Der Quellenhof ist auch ein wirklich besonderes Wellnesshotel mit einer sensationellen Wasser- und Saunawelt, einem großen Spa und dazu noch einem Golfplatz und einem Reitstall. Also der perfekte Ort für ein Mutter-Tochter-Wochenende!
Die meisten Teenager liegen am liebsten bis mittags in den Federn. Am ersten Morgen im Quellenhof verlässt meine Tochter trotzdem um 7.30 Uhr freiwillig ihr bequemes Bett. Eine halbe Stunde später steht nämlich ein Ausritt an. Für ihn warten im Stall des Fünf-Sterne-Hotels drei hübsche Haflinger geputzt, gezäumt und gesattelt. Hinter unserem Reitlehrer auf seiner temperamentvollen Stute geht es erst im Schritt, dann im Trab und Galopp auf einem Weg die Passer entlang, die als Wildfluss über Felsbrocken hinweg Richtung Meran rauscht. Vögel zwitschern über Apfelbäumen in Obstgärten am Wegesrand; auf beiden Seiten des Passeier Tals steigen steile Hänge mit Almwiesen, Wäldern und allein liegenden Höfen zu Gipfeln empor, die 3.000 Meter und mehr erreichen. An ihrem Fuß ruht der Quellenhof mit den Ausmaßen eines Dorfs, wie wir bei unserer Rückkehr aus der Distanz erkennen können: Die Passer säumt ein eigener Golfplatz. An ihn schließt der Reitstall mit Außenplatz und Halle an. Auf dessen Dach wurden vier von insgesamt sechs Tennisplätzen sowie ein Fußballfeld angelegt. Dahinter gruppiert sich ein weitläufiger, allmählich ansteigender Komplex aus mehrstöckigen Gebäuden mit unterirdischen Verbindungen, die gepflegte Gärten und Liegewiesen mit mehreren Außenpools umgeben. Hinter einem Waldstück weiter oben am Berg versteckt sich das Alpenschlössel, dessen Gäste dort separat wohnen, aber alle Einrichtungen des Quellenhofs nutzen können.
Um die Größe und Bandbreite der gesamten Anlage zu entdecken, braucht es Zeit und einen Plan. Beim Frühstück im Panoramarestaurant, bei dem uns besonders die frisch gepressten Säfte, knusprige Croissants und Bircher-Müsli mit Mango-, Melonen-, Papaya-Stückchen und Beeren schmecken, einigen meine Tochter und ich uns auf einen Wechsel zwischen Sport und Entspannung. Zunächst spielen wir deshalb noch eine Partie Tennis mit Schlägern und Bällen, die sich an der Rezeption gratis ausleihen lassen; auch die Platz-Benutzung ist kostenlos. Dann ziehen wir unsere Bikinis und weiße Bademäntel an, in denen wir bis abends bleiben. Denn mit dem Ausprobieren unterschiedlichster Becken, Whirlpools, Saunen, Ruheräume und Terrassen sind wir stundenlang beschäftigt. Rasant geht es dabei zum Beispiel durch die 102 Meter lange Reifenrutsche im Aqua Family Park, während sich Lichteffekte, dunkle Stücke und enge Kurven abwechseln.
Anschließend lassen wir uns im Lazy-River-Strömungskanal treiben. In ruhigeren Indoor-Pool der Parkresidenz machen wir bei einer Wassergymnastik-Stunde mit. An ihn grenzt der Fitnessraum mit Steppern, Laufbändern, Ergometern, Geräten und Gewichten, in dem wir auch trainieren wollen. Genussmomente gönnen wir uns im Wellnessbereich der Vitalresidenz. Weil Clara über 14 ist, darf sie mit in die See-Event-Sauna mit ihren ausgefallenen Aufgüssen und einem Natur-Badeteich zum Abkühlen. Auch im 25 Meter lange Sport-Infinity Pool können wir gemeinsam schwimmen. Highlight im Anschluss ist für uns die Sonnenterrasse über dem Bistro Atmosphera, wo wir unter einem Baldachin mit weißen Vorhängen relaxen und über Palmen auf Alpengipfel schauen. Als die Sonne hinter der Bergspitze verschwindet, statten wir noch der natureSauna des Alpenschlössels und ihrem im stimmigen Hygge-Stil eingerichteten Ruheraum darüber einen Besuch ab.
Während Clara den verpassten Schlaf vom Morgen nachholt, lese ich ein Buch über die Geschichte des Quellenhofs, die wie ein Märchen klingt: 1922 kauften die Großeltern der heutigen Besitzer einen heruntergekommen Gasthof. Wegen seiner leckeren Forellen-Gerichte avancierte der zu einem beliebten Ausflugsziel für Kurgäste aus Meran. Unter der nächsten Generation wurden Lokal und Gästezimmer weiter ausgebaut, wobei Luise Dorfer nach dem frühen Tod ihres Mannes ab 1970 allein die Leitung übernahm. Durch den Zukauf eines benachbarten Hofs und zehn Hektar Grund legte sie die Basis für das, was ihr Sohn mit seinen Schwestern und seiner Frau bis heute innovations- und investitionsfreudig weiter wachsen lässt. Nur im Januar und Februar hat das Resort geschlossen. Während dieser Zeit wird stets im großen Stil um-, aus- und angebaut; am spektakulärsten bislang war die Verlegung der vorüber führenden Strasse in einen Tunnel. 80 Prozent der Gäste, zu denen Prominente wie Matthias Schweighöfer und Philipp Lahm gehören, haben auch deshalb allen Grund zum Wiederkommen: Egal ob Kulinarik, Weinkeller, Wellness-, Spa-, Sport- und Aktivitäten-Angebot oder Ausstattung der Zimmer, Suiten und Chalets: Im Quellenhof wird nicht an Superlativen gespart.
Kein Wunder, dass wir während unseres Aufenthalts wunschlos glücklich sind. Und dass wir uns bei der Abreise so fühlen, als würden wir aus dem Paradies vertrieben. Dabei haben wir bei weitem nicht alles ausprobiert: Bowling, Biken, SPA-Behandlung, Indoorklettern, Quad-Fahren, Schnupper-Golfen, Canyoing– für all das blieb nicht genug Zeit. Falls wir zu Wiederholern werden, wird unsere To-Do-Liste beim nächsten Besuch noch länger sein. „Wir waren schon zwölf mal hier“, erzählt eine Familie der Lobby, während sie von Direktor Heinrich Dorfer verabschiedet wird. „Jedes Mal hatte sich etwas verändert, war wieder Neues dazu gekommen.“
Wir bedanken uns beim Quellenhof für die freundliche Unterstützung dieser Reise.