On Top of Innsbruck
Unsere Autorin Antoinette Schmelter-Kaiser war mit ihrer Familie in Innsbruck. Diese sechs Tipps hat sie ausprobiert, um die Hauptstadt Tirols besser kennenzulernen. Sie reichen von Wunderkammern in den Swarovski-Kristallwelten über einen Besuch im Alpenzoo bis zur Fahrt auf die Gipfel der Nordkette mit spektakulären Ausblicken in Natur pur.
1.) Swarovski-Kristallwelten:
Egal ob als Armband, Ohrring, Anhänger, Skulptur oder Glitzer-Detail an Kleidungsstücken: Swarovski-Kristalle sind legendär. In Wattens, wo sie aus Glas hergestellt und kunstvoll geschliffen werden, hat das Unternehmen zu seinem 100. Jubiläum 1995 die Kristallwelten eröffnet. Weit mehr als ein Showroom, verstehen sie sich als ein „Ort der Fantasie“, den André Heller entworfen hat. Im Inneren des „Riesen“ reihen sich 17 Wunderkammern aneinander, die verschiedene Künstler gestaltet haben: Im „Kristalldom“ geben 595 Spiegel Besuchern das Gefühl, im Inneren eines Kristalls zu sein. Entlang der „Eisgasse“ werden ihre Schritte mit interaktiven Projektionen auf dem Boden nachgezeichnet. Knallbunte Liebesbotschaften in indischen Bollywood-Stil lässt der indische Designer Manish Arora in „Ready to Love“ leuchten. In Dauerschleife läuft ein Video der Kult-Sopranistin Jessye Norman, die mit einem kristallbesetzten Diadem eine Arie aus der Oper „Dido und Aeneas“ singt. Ewiger Winter herrscht in der Installation „Silent Light“ von Tord Boontje, wo Kunst-Schnee auf einen Kristallbaum rieselt.
Der Weg nach draußen führt mit dem gesamten Produktsortiment durch einen der weltweit größten Swarovski Stores, bevor es weiter in eine Parklandschaft von 7,5 Hektar geht. Dort überspannt unter anderem eine Kristallwolke mit 800.000 funkelnden Steinchen schwarzes Spiegelwasser, während aus Lautsprechern eine sphärische Komposition erklingt.
Infos unter: www.kristallwelten.swarovski.com
2.) Stadtturm:
Der Aufstieg über eine spiralförmige Metall-Wendeltreppe mit 133 Stufen lohnt sich: Von der 31 Meter hohen Aussichtsplattform des Stadtturms, der einen gotischen Teil von 1450 und darüber einen Renaissance-Zwiebelhaube aus dem Jahr 1560 hat, bietet sich ein prachtvoller Rundum-Blick auf Innsbruck: In direkter Nähe lassen sich die schmalen Gassen der Altstadt und die sie säumenden, mittelalterlichen Häuser gut erkennen. An sie schließen sich ringförmig die später entstandenen Stadtteile an. Auf der anderen Seite des Inns reihen sich am Ufer die bunten Fassaden historische Bauten fotogen dicht aneinander. Dahinter ragen die Gipfel der Nordkette empor und machen klar, dass Innsbruck in eine hochalpine Bergwelt eingebettet ist. Nach dem Abstieg wartet schräg gegenüber das berühmteste Wahrzeichen Innsbrucks: das Goldene Dachl. Mit 2.657 Kupferschindeln besetzt, diente der Prunkerker dem Kaiser Maximilian I. Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts dazu, standesgemäß Turniere und Festivitäten auf dem Platz zu seinen Füßen beobachten zu können. Unter seinem Prachtbalkon erinnern an der Fassade Fresken sowie Reliefs wie ein Bilderbuch an die Regentschaft des „letzten Ritters“.
3.) Sightseer:
Innsbruck ist mit rund 131.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Tirols und die fünftgrößte Österreichs. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die sich über das Stadtgebiet verteilen, lassen sich bei einer Fahrt mit dem „Sightseer“-Bus bequem im eigenen Rhythmus abklappern. Denn auf der 18 Kilometer langen Hop-on Hop-off Tour kann man an 18 Haltestellen beliebig aus- und wieder zusteigen und sich unterwegs von einem mehrsprachigen Audioguide, den es auch speziell für Kinder gibt, das Wichtigste erklären lassen. Nach und nach bekommt man so einen Einblick in die Stadtgeschichte und -Entwicklung – egal ob romantische Altstadt, kaiserliche Pracht rund um den Hofgarten, nobles Villenviertel Saggen, Wilten mit dem gleichnamigen Stift oder Schloss Ambras. Wer nicht vergebens warten will, sollte auf die Abfahrtszeiten achten: Der Sightseer fährt alle 80 Minuten und wird alle 40 Minuten „kurzfristig verstärkt“, wenn viel Andrang herrscht. Beim Start am Marktplatz empfiehlt sich ein Abstecher in die Markthalle. In ihrem traditionellen Teil gibt es vormittags einen Bauernmarkt mit leckeren regionalen Produkten, im modernen bis abends weitere Stände für Obst, Gemüse, Gewürze, Blumen oder Brot sowie Lokale mit Außenterrassen in Richtung Inn.
Infos unter: www.sightseer.at
4.) Nordkettenbahn:
Architektur-Fans kommen beim ersten Teil der Nordkettenbahnen auf ihre Kosten: Alle vier Stationen der modernen Hungerburgbahn hat die irakisch-britische Star-Architektin Zaha Hadid gebaut und sich dabei durch die Form und Farbe von Gletschern inspirieren lassen. Auf 860 Metern Höhe folgt der Umstieg in erste Seilbahn zur Seegrube und dort dann zu einer zweiten zum Hafelekar, das nicht umsonst „Top of Innsbruck“ genannt wird. Noch spektakulärer als der Ausblick von der Bergstation auf 2.256 Meter ist der wenige Schritte weiter in Richtung Karwendel, dessen Gipfel und Abgründe schroff und wild zerklüftet zum größten Naturpark Österreichs gehören. Bis auf 2.334 Meter führt ein 15 Minuten langer, ungefährlicher Weg zur Hafelekarspitze mit ihrem 360°-Panorama. Wer keine Innsbruck Card hat, die die Fahrt mit der Nordkettenbahn inkludiert, fährt ab 15 Uhr zu vergünstigsten Happy Hour-Tarif.
Infos unter: www.nordkette.com
5.) Alpenzoo:
Beim Wandern in den Bergen bekommt man sie nur mit viel Glück zu sehen: Gämse, Steinböcke, Bartgeier, Steinadler, Luchse, Murmeltiere oder Wölfe. Im Alpenzoo hat man – bis auf die Phasen von Winterruhe oder -schlaf – seit 1962 eine Garantie, ihnen zu begegnen: Auf einem großzügigen, naturnahen Gelände, das mit Blick auf Innsbruck am Hang liegt und mit der Hungerburgbahn oder einem 20-minütigen Fußmarsch vom Zentrum aus zu erreichen ist, leben 20 der Säugetier-, 60 der ca. 200 Vogel-, 11 der 15 Reptilien-, 6 der 21 Amphibien- und fast alle Fischarten der Alpen – insgesamt rund 2.000 Individuen. Einigen von ihnen kann man ganz nah kommen, weil einzelne Gehege begehbar sind oder nur Glasscheiben Besucher von umher schwimmenden Fischen in einem raumhohen Aquarium oder der Schlafhöhle possierlicher Frettchen und Fischotter trennen.
Infos unter: www.alpenzoo.at
6.) Bergisel:
Wer schon mit dem Auto über den Brenner gefahren ist, kennt die weithin sichtbare Bergisel Schanze. Futuristisch und silbern glänzend ragt sie seit 2001/2002 über dem gleichnamigen Stadion für 28.000 Zuschauer empor; auch sie hat – wie die Hungerburgbahn – die renommierte Architektin Zaha Hadid entworfen. Die imposanten Ausmaße realisiert man aber erst richtig, wenn man nach der Fahrt mit dem Aufzug auf dem 50 Meter hohen Turm steht und sich den Wind um die Nase wehen lässt; im Restaurant mit dem sprechenden Namen „SKY“ ermöglichen bodentiefe Fenster zum Frühstück oder Kaffee & Kuchen einen Breitwand-Blick auf Innsbruck und die Berge. Im hinteren Teil kann man direkt hinter der steil abfallen Rampe stehen, von wo aus Skispringer auf einem 100 Meter langen Anlauf beschleunigen, bevor sie talwärts schweben und dabei Weiten bis zu 138 Metern erreichen. Bei passender Witterung gibt es täglich zwischen 10 und 12 sowie 13 bis 15 Uhr ein Showspringen, wenn Teams oder die Bergisel Skijumpers trainieren.
Infos unter : www.bergisel.info
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich bei Innsbruck Tourismus für die freundliche Unterstützung (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels und Destinationen vor die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.