Paul zeigt auf den rechten der beiden Türme. „Welchen findest denn du schöner? Ich mag den da, der wird oben breiter.“ Wir stehen bewundernd vor den beiden Solitären von Stararchitekt Matteo Thun. Die Form und die routenförmige Holzfassade sollen an Tannenzapfen erinnern. Wir wohnen nebenan im Hotel Cristallo, von dem wir immer wieder durch Glasfronten die beiden extrovertierten Apartmenttürme sehen.
Die sogenannten Edelweiss Residences sind durch einen Pergola-Tunnel mit dem Hotel Cristallo verbunden. So können Familien, die lieber privater in einem Designer-Apartment wohnen, doch die Hotelstruktur, wie Schwimmbad und Wellness-Resort nutzen oder sogar Frühstück und Halbpension dazu buchen. Die Apartments werden vom Cristallo vermietet und wer noch auf der Suche nach einem Design-Apartment in den Bergen ist: drei stehen noch laut Hotelmanager Herr Katschnik zum Verkauf. Die Ausstattung ist superschön und der Blick ins Tal atemberaubend!
Und weil aller guter Dinge drei sind: Es gibt noch ein weiteres Falkensteiner Hotel 800m weiter auf der anderen Ortsseite: Der Falkensteiner Club Funimation. Er ist vor allem für aktive Familien mit sportivem Programm und Clubcharakter für alle Altersgruppen geeignet. Am Katschberg ist eben für jeden was dabei. So findet jede Familie hier am Katschi eine individuelle Möglichkeit Urlaub zu machen- von privat über familiär bis aktiv.
Unser Familienzimmer im Cristallo ist sehr geschmackvoll eingerichtet, der richtige Grad von Design, Holzoberflächen und praktischen Details. Paul ist begeistert, dass man den Fernseher in der Holztrennwand um seine eigen Achse drehen kann, einmal Richtung Wohnbereich und einmal zu unserem gemütlichen Doppelbett-Alkoven. Und seine größte Entdeckung: Vom oberen Etagenbett im Kinderzimmer gibt es ein kleines Fenster zum Hotel-Flur, von wo aus man gucken kann, wer vorbei geht. Ich schau dann doch lieber nach draußen in die weiße Bergwelt. Herrlich!
Hungrig von unserer Anreise machen wir uns fein und gehen zum Essen. Paul ist begeistert vom Kinderbuffet: Frittaten-Suppe, Pommes, Schnitzel! Schon beim zweiten Gang geht er allein los und bedient sich selbst. Ich genieße das leckere Menü, das ich am Tisch serviert bekomme. Nur leider ist Paul schon mit Nachtisch fertig, als mein Hauptgang kommt. Ich kann ihn überreden mir noch ein bisschen Gesellschaft zu leisten, obwohl er doch lieber ins Foyer und zum Kicker gehen würde.
Die große Sitzlandschaft an der Feuerstelle zwischen Foyer und Hotelbar ist aber auch mein Lieblingsplatz. Hier treffen sich alle um den Abend ausklingen zu lassen. Während die Erwachsenen plaudern oder lesen, finden sich die Kinder beim Tischfußball und spielen in der Hotelhalle. Paul hat gleich zwei Jungs mit denen er loszieht. Die Atmosphäre ist lässig entspannt. Völlig überrascht bin ich, als sich herausstellt, dass ein Junge aus Slowenien und der andere aus England ist. Aber die Kids haben keine Kommunikationsprobleme …
Direkt vor der Hoteltür liegt die Skipiste samt Treffpunkt für die Skischule. Unser erster Skitag startet mit einem Skirennen. Ja richtig gelesen. Es ist Donnerstag und die anderen Kids haben schon 4 Tage Skikurs hinter sich. Ich bringe Paul zu seiner Skigruppe und bin mir unsicher, ob er so wirklich einen guten Anfang hat. Aber kein Problem für Paul. Er hat schon die Startnummer umgebunden. Zum Glück stand er schon vor ein paar Wochen auf den Skiern. Stolz erwarte ich ihn im Ziel. Und während dort erstmal alle Kids warmen Kakao bekommen, mach ich mich auf zu meiner Skigruppe. Eigentlich fahre ich schon seit meiner Kindheit Ski, aber ein Skikurs zum Auffrischen kann nie schaden. 1. Lektion: „Alpines Fahrverhalten“ bedeutet nicht Verkehrsregeln auf der Piste, wie ich vermutet hätte, sondern die beste Fahrtechnik, an der ich dann doch noch zu Feilen habe. Raffael, unser Skiguide, erklärt wie ein Carving-Ski dreht und hat dann doch einiges bei mir zu korrigieren. „Optimale Körperhaltung am Hang, in die Knie, Oberkörper zum Tal öffnen, Gewicht verlagern … „ Wir lernen große elegante Kurven zu fahren und flotte, kraftvolle, kurze Schwünge im tiefen Schnee. Es bringt mir großen Spaß. Beim Liften erzählt mir Raffael alles über Schnee- bzw. Schneekristalle, künstliche wie natürliche. Am Katschberg liegt aktuell sogar 80 Prozent Kunstschnee. Wobei 100 Prozent dank der super modernen Beschneiungsanlagen möglich sind – also Schnee satt.
Am Nachmittag hol ich meinen kleinen Skifahrer Paul ab, der unbedingt noch drei Abfahrten mit mir zusammen fahren will. Anschließend tauchen wir in der Poolwelt des Cristallo ab und lassen den Abend bei Karaoke in der Bar ausklingen.
Am nächsten Tag schneit es ohne Ende echte Schneekristalle vom Himmel. Die unberührten Pisten sind ein Traum! Als ich nach meinem Skikurs Paul abholen will, ist der schon längst im Falkyland. Die Kleinsten hatten wegen drohendem Schneesturm schon aufgegeben. Aber Paul findet diese Alternative super. Im Falky-Club werden die Kids von 10.00-20.00 Uhr an 7 Tagen wunderbar betreut. „Mama, komm später wieder!“ hör ich, denn Paul hat hier schon Tamina kennen gelernt und ich bin abgemeldet.
Später kann ich ihn dann doch weglocken: Er hat einen Termin zur Kinder-Massage! Nach einem Tag im Schnee, ob Skischule oder Skikindergarten freuen sich schon die Kleinsten auf die bunte Wasserrutsche und aufs „Aufwärmen“ im extra gestalteten Alpen-Kinder-Spa im Hotel Cristallo. Sauna, Dampfbad und Duschen gibt es hier im Mini-Format und an den Wänden tummeln sich bunte Fischchen, die von einer Künstlerin gemalt wurden. Entspannungsangebote wie zum Beispiel Kinder-Beauty oder Teenagermassage sind ein spielerischer Einstieg ins Wellnesserlebnis für Kids. Im Falkys SPA gibt es eine ganze Palette an liebevoll ausgewählten Anwendungen. Massagen helfen Kindern beim Entspannen und kleine Verspannungen zu lösen – Streicheleinheiten auch für kleine Gäste. Sabine, unsere Spa-Therapeutin fragt mich nach dem Charakter von Paul. Ist er eher aufgeweckt, lebhaft? neugierig? Anhand des Wellness-Dreiecks wird festgestellt welcher Wellness-Typ Paul ist und dann wird die Massage darauf abgestimmt. Genussvoll liegt Paul wie hingegossen und lässt sich durchkneten. Nach seiner Massage hat er einen neuen Berufswunsch: „Ich werde Massage-Mann!“ Und unter Anleitung von Sabine, massiert nun er mich. Paul hat tatsächlich Talent!
An unserem letzten Tag ist ein Highlight angesagt: Ein Pferdeschlitten holt uns direkt am Hotel ab. Los geht´s durchs verschneite Naturschutzgebiet Gontal. Paul und ich sitzen mit Decken warm eingepackt auf dem Schlitten, lauschen den beiden schnaubenden Pferden und den Pferdeglöckchen und bewegen uns gemächlich bergauf durch einen verschneiten Märchenwald. Bei einem kleinen Zwischenstopp bekomme ich ein „Schnapserl“ vom Kutscher, der für die innere Wärme sorgt und Niko der lustige, kleine Hund des Kutschers, darf zu uns auf den Schoß. „So jetzt wird´s noch kuschliger Mami!“, sagt Paul. Immer wieder kommen uns Wanderer entgegen, die uns winken, grüßen oder gleich samt Gefährt fotografieren, wobei die Pferdeschlitten hier gar keine Seltenheit sind. Dann werden die Bäume lichter und wir haben einen wunderschönen Panoramablick auf die weiße Bergwelt. Und da ist sie: Endstation Pritzhütte. Tief eingeschneit liegt sie da, die urige Hütte …
Paul streichelt noch Laura und Leni, die Kutschen-Pferde und rein geht´s in die gute Stube. Wir wärmen uns an Kakao und bestellen uns ein Pfannerl Kaiserschmarren, der übrigens zur den fluffigsten und leckersten gehört, die ich je gegessen habe und ganz neben bei: Ich bin Expertin für dieses österreichische Nationalgericht. Während Paul sich mit der Gruppe am Nachbartisch unterhält, sitze ich mit Hüttenwirt Andi Neuschnitzer auf der Eckbank. Bei einem Becher Glühwein erzählt Andi mir von gemütlichen Musikabenden, an denen er seine Quetschkommode auspackt und ordentlich Gaudi ist. Im Sommer ist hier oben aber auch etwas los. Wanderer machen hier Zwischenstopp und für die Jüngsten gibt´s Ponyreiten. Frisch gestärkt, gehen wir wieder raus in den Winter. Nach einer kleinen Schneeballschlacht fahren wir wieder mit Leni, Laura und Niko mit dem Schlitten zurück …
Im Hotel Cristallo angekommen, verabschiedet sich Paul von seinen neuen tierischen Freunden, aber er ist nur kurz wehmütig: „Jetzt gehen wir wieder ins Draussenschwimmbad und dann zur Wasserrutsche …!“ Nach einem Tag im Schnee ist Baden echt das Schönste …
Am nächsten Morgen reißt der Himmel auf, die Sonne scheint, der Schnee glitzert … nur wir fahren leider wieder nachhause. Wir machen noch einen Spaziergang ums Haus, spielen im Schnee. Paul blickt zu den Apartment-Türmen: „Auf Wiedersehen!“.
Nächstes Mal nehmen wir die ganze Familie mit und mieten uns dann vielleicht mal eine Design-Wohnung im Tannenzapfenturm!