Verführerisch für die Wahl dieses Clubs war für uns aber nicht nur die phantastische Lage direkt am Meer und Garantie für jede Menge Sommerspaß, sondern vor allem auch die kurze familienfreundliche Anreise. Heute morgen fegte in Hamburg noch der Herbststurm ums Haus jetzt vergnügen sich meine Söhne Jonah, Juri und Johann bei strahlendem Sonnenschein und 28 Grad im Pool. Die Clubanlage liegt zwischen den bekannten Ferienorten Hammamet und Naoul an der tunesischen Mittelmeerküste. Von Deutschland aus sind die Flughäfen Tunis oder Enfidha in weniger als drei Stunden zu erreichen.
Die Gebäude des Clubs sind im maurischen Stil erbaut und liegen weitläufig verstreut in großen Palmen-Parkanlagen. Zur 100.000 Quadratmeter großen Club-Anlage gehören: Rezeption, Buffet-Restaurant, Strand-, und á la carte-Restaurant, das obligatorische Theater für die Abendshow, die Diskothek „Blue Dolphin”, Boutiquen in der Ladengalerie, drei Außen-Swimming-Pools, davon einer beheizt, ein Indoor-Pool für kühlere Tage im Wellnesscenter, Poolbar, Beachbar, Sportbar, Atelier und Maurisches Café. Die 321 Zimmer verteilen sich auf das Haupthaus, einige Nebengebäude und verschiedene Bungalows. Alle Zimmer sind mit Klimaanlage, Telefon, Fernseher, Safe, und Minikühlschrank ausgestattet, immer mit Balkon oder Terrasse. Die Bäder verfügen über Waschtisch, Kosmetikspiegel, Fön und sind mit Duschbad und/oder Badewanne ausgestattet. Nach der Wasserschlacht mit den kleinen Brüdern verschwindet der 17jährige Jonah zum Beachvolleyball, Johann übt Schnell-Schwimmen für die angekündigte Pool-Olympiade und Juri erkundet mit zwei Jungs das Gelände, um sich auf die Club-Rallye vorzubereiten. „Weiß du Mami“, ruft Juri bevor er mit seinen neuen Freunden davon galoppiert, „das Tollste ist, dass wir hier ganz frei sind und jeder machen kann, was er will.“
Wohl wahr! Denn die Wünsche und Bedürfnisse mehrerer Kinder unterschiedlichen Alters im Urlaub unter einen Hut zu bringen war für mich in den vergangenen Jahren oft eine Schweiß treibende Angelegenheit. Ich trinke einen Latte- Macchiato, strecke mich auf meiner Liege aus und freue mich über glückliche Kinder und einen entspannten Lesenachmittag. Das Geheimnis der Club-Glücks ist die Balance zwischen gemeinsamer Zeit und individueller Aktivitäten. Und dafür ist hier bestens gesorgt. Das Angebot für Sportfans ist vielfältig: Beachvolleyball und Bogenschießen, Golf, Tennis, Fußball oder Fitnesskurs, Krafttraining und Mountainbike. Für alle, die es hinaus aufs Meer zieht, liegen Surfboards und Katamarane am Strand bereit. Dazu ein Motorboot für Wasserski, Banane und Spaßreifen. Und für Golf-Fans eine Übungsanlage mit Meerblick.
„Ich gehe nicht in die Kinderbetreuung. Das ist nur für Babys“, hatte Johann heute morgen noch verkündet. Jetzt tobt er mit Niklas und den 7-10 jährigen Dolphins des Flipperclubs im Kinderpool. Juri hat sich den 11- bis 13jährigen Youngsters angeschlossen und Jonah chillt mit einer Handvoll gleichaltrigen im Teenie Planet, der Treffpunkt für die 14 bis 17jährigen. Als ich Johann beim Mittagessen auf seinen Sinneswandel anspreche, antwortet er empört: „Das ist doch keine Kinderbetreuung. Das ist Animation“. Und die ist im Aldiana kreativ und vielfältig: Der Flipperclub bietet täglich, speziell abgestimmt auf die verschiedenen Altersgruppen, spannende Unterhaltung. Heute basteln die 2-3jährigen Delfinis mit Betreuerin Orfa Indianerschmuck, die 4-6jährigen Flippers planschen mit Anna-Lena und Karla im Pool. Ob Clubrallye oder Kinderdisko, Piratentag, Detektivspiele, Zirkus, Sandburgen-Wettbewerb, Bananenfahrt, Schatzsuche, Kindershow, Lagerfeuer, Löwenjagd – Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf.
Und endlich ist es soweit: Heute steht die von Johann so heiß ersehnte Pool-Olympiade auf dem Kinderprogramm. Die Teilnehmer werden für die verschiedenen Wasserdisziplinen in drei Gruppen aufgeteilt. Ich sehe mit Sorge, dass Johann, obwohl er einer der Kleinsten und Jüngsten in seiner Gruppe ist, sich ausgerechnet für das Staffelschwimmen meldet. Und wie befürchtet verlassen ihn in der Mitte des Pools die Kräfte. Aber Daniel springt sofort ins Wasser greift Johann, muntert den ermüdeten Schwimmer auf und schiebt ihn unter den anfeuernden Rufen der Gruppe zum Beckenrand. Die Situation ist gerettet. Die Flipperclub-Animateure spielen, tanzen und toben nicht nur unermüdlich und ausgelassen mit den Kids. Sie haben ihre Schützlinge mit ihren Wünschen und Sorgen auch immer im Auge. Ein gutes Gefühl!
„Wer bei uns arbeitet, tut das aus Leidenschaft“, erzählt Clubchef Tom Ries. Und diese Leidenschaft ist vor allem im Kinderteam spürbar. Auch der 42jährige Tom Ries aus Deutschland ist seit zwanzig Jahren mit Leidenschaft im Aldiana-Team. Damals kam er als Gast nach Tunesien und war so begeistert von dem Konzept, dass er noch im gleichen Jahr als Animateur im Club anheuerte. „Aldiana ist eine Urlaubsphilosophie …“. Und zwar eine sehr erholsame. Wir toben uns beim Sport aus, Schwimmen im Meer, Faulenzen am Strand und am Pool. Ich versuche mich beim Surfen und Juri lernt Wasserskilaufen. Wir treffen uns jeden Abend zur Show, Tanzen auf der Beach-Party am Strand und lassen uns dreimal täglich im Restaurant verwöhnen: Juri und Johann sind süchtig nach den Crepes am Morgen, Jonah lässt sich jeden Tag andere Omelett-Variationen kreieren und ich liebe die Fitness-Ecke. Am Abend schwelgen wir in Köstlichkeiten aus 1001 Nacht, probieren spanische Spezialitäten und tunesische Traditionsküche – Das Buffet-Restaurant bietet jeden Tag unter einem anderen Motto Internationale Leckereien an Live-Cooking-Stationen, Kalorien sind kleine Tierchen, die über Nacht die Kleidung enger nähen’ steht auf einer Tafel im Restaurant. Ich fürchte die Gefahr, mit diesen Tierchen Bekanntschaft zu machen, ist sehr groß.
Die Jungs allerdings schlürfen auch zwischen den Mahlzeiten literweise Milchshakes und Fruchtcocktails und vertilgen Dutzende Eiskugeln. Wie viel Nahrung passt in einen Kinderbauch? Gibt es da einen doppelten Boden? „ Wir sind Männer und machen Sport. Und wer sich bewegt muss eben Essen “, erklärt Juri seinen immensen Club-Appetit.“ Na meinetwegen, so lange ich dafür nicht in der Küche stehen muss … Nach der Mittagssiesta treffen wir uns an der Poolbar zum Tagesrätsel – ein lieb gewonnenes Familien-Clubritual. Wie benehme ich mich beim Essen? Was sind die beliebtesten Musicals? Wer ist in der Kinderbetreuung für die Kleinsten zuständig? Unter den richtigen Antworten werden die begehrenswerten Clubpunkte verlost. Gemeinsam rätseln, recherchieren und raten wir und nehmen täglich an der Verlosung teil.
Nach vier Tagen im Club reizt mich dann aber doch ein Ausflug ins Umland. Das Ausflugs-Angebot „Land und Leute“ bietet eine spannende Auswahl. Aber ob Besuch im Friguia Safaripark, zweitägige Sahara-Exkursionen, Besuch von Berberdörfern, Ausflüge zu den Spuren der Römer in Karthago, nach Sidi Bou Said oder in die Moschee Sidi Ogba in Kariouan – die Kinder weigern sich, den Club zu verlassen. Nur mit viel Überredungskunst gelingt es mir, die Jungs in ein Taxi zu verfrachten, um sie jedenfalls für ein paar Stunden in die orientalische Welt zu entführen. Und die liegt nur wenige Minuten vom Aldiana entfernt in Hammamet. Wir bummeln durch die romantische Altstadt und streichen durch die engen Gassen der Medina. Mit staunenden Augen beobachten die Kinder die wild gestikulierenden Händler, die leidenschaftlich Keramik, Körbe und Kunst, Gewürze, Wasserpfeifen und Plüschkamele anbieten, den Kindern über die blonden Haare streichen und uns zum Pfefferminztee einladen. Ein Ausflug in die orientalische Wunderwelt – bis Johann anfängt zu drängen: „Die Dolphins treffen sich gleich zur Wasserschlacht …“ „Und Niklas will mit uns am Nachmittag Banane fahren fügt Juri hinzu. Ich verstehe die Botschaft, winke ein Taxi, dass uns zurück in den Club bringt. Bis zum letzten Tag gehören wir nicht zu den glücklichen Siegern des Tagesrätsel, aber dennoch fühlen wir uns als Gewinner. Wir haben viel Zeit gewonnen in den letzten sieben Tagen. Zeit für uns, Zeit für gemeinsame Erlebnisse!
In Sachen Transparenz: Herzlichen Dank beim Club Aldiana Tunesien für die freundliche Unterstützung dieser Reise (Werbung, da Pressereise). Wir stellen nur Hotels vor die wir selbst getestet haben und die wir auch Freunden empfehlen würden.