Die Sonne scheint, als wir beim Mentebauer in Kärnten ankommen und zur Begrüßung gibt es frisch gebackenen Kuchen. Paul (6 Jahre) hat aber keine Zeit für Kaffeekränzchen: „Mami, ich will zu den Tieren!“ Nach dem wir unser hübsches Zimmer mit Balkon und Blick zum Ententeich und dem Hasengehege bezogen haben, müssen wir gleich los, um den Hof zu inspizieren. Zuerst besuchen wir natürlich die Enten und Hasen, die wir schon vom Balkon aus entdeckt haben. Dann zeigt uns Frau Mößler den Stall. Dort stehen zwei Kälbchen, drei Ponys, aber nur ganz wenige Kühe. „Die Milchkühe holen wir später alle zusammen!“, erzählt Fabian (9) ganz aufgeregt, er hat die Kühe nämlich schon heute morgen um halb acht mit dem Bauer auf die Weide gebracht. Wir schauen noch bei Ziege Heidi und Schaf Maya vorbei und dann geht Paul gleich zum Spielplatz, um mit seinen neuen Freunden Trampolin zu hüpfen.
Endlich ist es Zeit zum „Kühe holen“! Die Kids ziehen mit Bauer Sepp los, die Eltern spazieren hinterher. Nach einem Fußmarsch von 15 Minuten sind wir auf der Weide angekommen. „Haben die jetzt genug Gras gefressen?“ fragt Paul und staunt über die dicken Euter. Zurück geht´s zum Hof, die Kühe voraus. Die Jungs haben sich am Wegesrand Stöcke gesucht und tätscheln den Kühen auch etwas auf den Po, um sie zum gehen zu bewegen. Aber „Achtung, Kuh-Alaaarm!“ Plötzlich machte es einen riesen Platsch und die Kids können sich gerade noch vor dem Kuhfladen retten … Sehr lustig!
Im Stall angekommen werden die Kühe festgebunden und Paul ist schon ganz aufgeregt. Der Bauer putzt die Euter ab und befestigt die Saugnäpfe an den Zitzen. Paul staunt, denn man sieht wie die Milch in einer Leitung direkt von der Kuh zu einem Raum im Stall führt. Dort gucken alle Kids beeindruckt auf einen Glasbehälter mit der weißen Ausbeute: „Kann man die Milch trinken?“ Ja, die gibt´s morgen zum Frühstück. Paul schaut noch mal auf den dicken Bauch der Kuh: „Und wie wird jetzt genau da drin aus Gras Milch?“ Schwierige Frage, die Kuh hat gleich ganz viele Mägen, um das Gras zu verdauen … Wir schauen noch zu, wie der Bauer Sepp den Stall ausmistet. Dann geht´s raus aus dem Gummistiefeln und ab in die Dusche. Wir machen uns fein fürs Abendessen. Paul ist glücklich über seine Leibspeise „Kinderschnitzel mit Pommes“. Er vertilgt sogar noch eine zweite Portion. Landluft macht hungrig! Wir Großen dagegen werden mit einem sehr leckeren Essen verwöhnt. Menüfolge: Bouillon mit Frittaten, Goldbrasse gebraten auf Risotto und zum guten Schluss: Kürbiskernparfait- jetzt versteh ich, warum es „Gourmethof“ heisst. Josef Mößler war jahrelang selbst in der Luxus-Hotellerie tätig, zuletzt in St. Christoph im Arlberg Hospiz, er weiß wie´s funktioniert: Nur beste Zutaten aus eigener Herstellung und aus der Region kommen hier auf den Tisch. Im Familienbetrieb kochen Schwester Albeine und Mutter Gretl unterstützt von seiner Frau Verena. Ganz nebenbei gesagt ist er selbst Somelier und hat auch noch die passenden Weine parat. So High End kann also Essen auf dem Bauernhof sein!
Am nächsten Morgen ist Paul flugs aus dem Bett „Mami, ich muss zu den Hasen …“
Nach dem leckeren Frühstück mit der frischen Milch steht ein Ausflug zur Alm auf dem Hofprogramm. Wir fahren mit dem Traktor. Paul ist begeistert, dass er beim Bauer Mößler vorne mitfahren darf, während die restlichen Bauernhof-Gäste alle auf Holzbänken im Heuwagen Platz nehmen. Oben am Berg angekommen, heißt es raus aus dem Heuwagen, wir machen eine kleine Wanderung. Entspannt spazieren wir auf einem Waldweg und über bunte Wiesen mit Kühen. Unser Ziel ist die Frido-Kordon Hütte. Idylle pur! Wir genießen den herrlichen Blick und dazu zünftige Brotzeit und fluffigen Kaiserschmarren. Nach dem Mittagessen spielt Melanie, die Kinderbetreuerin vom Hof, heute mal hier oben mit den Kids. Kinderspaß heute mal auf dem Berg. Und Ziegen und Hasen gibt´s hier auch. Wir Eltern haben Auszeit und chillen in der Sonne, ein kühles Radler neben uns, einfach herrlich …
Zurück am Hof hüpfen alle Kids gleich mal in den Pool. „Mami, der hat sogar ein Dach, wenn´s regnet. Cool!“ Zum Glück ist das Wetter aber perfekt! Dann startet pünktlich um vier Uhr wie gewohnt Pony reiten und im Anschluss bleibt Paul bei Melanie und mit den anderen Kids Tischtennis zu spielen. Beim Mentebauer kann man eigentlich den ganzen Tag verbringen, es gibt immer was zu tun … Die Ponys müssen gestriegelt werden. Die Kälber, Schweine, Hasen, Zwergziegen und Enten benötigen auch tägliche Streicheleinheiten. Aber zwei Ausflüge, die wir gemacht haben, möchten wir doch wärmstens empfehlen: Einmal der Wasserspielepark im Maltatal. Er liegt unter Kärntens höchstem Wasserfall, dem Fallbach. Entlang des Baches gibt es phantasievolle Spielstationen, Wackelbrücken, Wasserräder und Flösse zum Bespielen. Eine Wanderung zum Wasserfall oberhalb ist natürlich auch ein Muß!
Richtig beeindruckt waren auch vom „Pankratium – dem Haus des Staunens“ in Gmünd. Hier dreht sich alles darum Klänge erlebbar und sichtbar zu machen. Wir haben mit unserer Stimme Formen an die Wand gezaubert und Wasser in Klangschalen zum Brodeln gebracht. Eine wunderbare Erfahrung, die sich eigentlich gar nicht erzählen lässt. Unbedingt selbst ausprobieren!
Paul ist traurig, dass wir schon wieder abreisen. „Mama, versprich mir, dass wir wieder Bauernhofurlaub machen.“ Dann macht er noch seine eine letzte Runde am Hof und verabschiedet sich von seinen Freunden und den Tieren. Er steigt ein letztes Mal zu den Hasen ins Gehege, bringt Ihnen Löwenzahn …