Fürstlich Urlauben mit Oma und Opa
Kennt Ihr eigentlich das Fürstentum Liechtenstein? Falls nicht, wird es höchste Zeit diesen Geheimtipp zu besuchen. Unsere Autorin Aline hat im Familotel Gorfion ein Plätzchen gefunden, das tolle Wandermöglichkeiten für Familien bietet, mit viel Herz geführt wird und kulinarisch Genuss pur bietet …
Das Besondere an diesem Urlaub: Dieses Mal waren wir mit Oma und Opa unterwegs und darauf haben wir uns alle fünf – Oma, Opa, ich und die Jungs – sehr gefreut. 380 km trennen uns normalerweise. Und mit zwei weiteren Spielpartnern, Vorlesern, Einschlafbegleitern, Spaßmachern und vieles mehr stehen die Chancen gut, sich im Urlaub auch tatsächlich zu erholen.
Liechtenstein empfing uns von seiner besten Seite. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und glasklare Sicht auf die umliegenden Berggipfel, und dass obwohl der Wetterbericht noch vor wenigen Tagen Schnee prognostiziert hatte. So kamen wir gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus, während wir die Serpentinenstraße Richtung Malbun hinauffuhren. „Schaut mal die Berge!“, „…und diese schönen Holzhäuser!“, „…ich wusste gar nicht, dass Liechtenstein so schön ist“. Und dann erreichten wir auf 1600 m Höhe Malbun. Der überschaubar gebliebene Ort liegt idyllisch eingerahmt von imposanten Gipfeln wie dem Sareiserjoch, Augustenberg und Naafkopf. Und mitten drin findet man das Gorfion Familotel.
Gorfions Happy-Club: Auf Mission mit der Paw Patrol und andere Abenteuer
Wir reisten an einem Donnerstag an. Warum ich das schreibe? Weil jeder Donnerstag im Kinder Club des Gorfion Familotels unter dem Motto „Paw Patrol“ steht. Vor allem der Vierjährige hatte sich deshalb schon die ganze Autofahrt über auf die Paw-Patrol-Mission gefreut. So war es wenig verwunderlich, dass unser erster Gang uns direkt zum Kinder-Club geführt hat. Dort wurden die Kinder mit offenen Armen empfangen und los ging der Spaß. Gorfions Happy-Club ist ein riesiges Spielzimmer mit einer Bühne für die regelmäßig stattfindende Kinderdisco, bietet eine Kletterwand, ein großes Holzspielhaus mit Rutsche, eine Küche auf Kinderhöhe, Mal- und Basteltische und unzähligen Spiele (die man sich ausleihen kann, also macht nicht den gleichen Fehler wie ich und packt welche ein!). Von 9 bis 20.30 Uhr werden die Kinder hier mit ganz viel Herz betreut. Oder ihr macht es wie wir und pickt euch nur die Highlights heraus, wie die Paw Patrol Mission, den Bastelnachmittag oder das Apfelstrudel backen. Gut gefallen hat mir, dass es auch abends immer noch einen Programmpunkt für die Kinder gibt, wie den Paw-Patrol-Kinoabend mit Popcorn, die Kinderdisko und mehr. Dann müssen die Kinder nicht unnötig lange am Tisch sitzen und Eltern (und Großeltern) können in Ruhe zu Ende essen.
Klein, fein und mit viel Design
Mit nur 50 Familienzimmern und -Suiten für bis zu sechs Personen, im gemütlich-schicken Chalet-Design mit viel hellem Holz, ist das Gorfion Familotel überschaubar und bietet eine sehr familiäre Atmosphäre. Einfach wie zuhause fühlen kann man sich vor allem im kuscheligen Kaminzimmer mit den großen Sesseln und Sofas. Und unsere Suite war einfach genial. „So schön und groß haben wir noch nie gewohnt“, war das erste, was meiner Mama dazu einfiel. Die ganz frisch renovierte Naturholz-Suite war wirklich perfekt für einen Urlaub mit Oma und Opa. Es gibt zwei Bäder, eins mit Dusche und eines mit Badewanne, zwei Schlafzimmer mit Boxspringbett und ein Kinderzimmer mit Hochbett. Während ich ein paar Fotos machte, jauchzte der 6-Jährige begeistert, dass wir ja sogar vier Balkone hätten. Der Opa hatte währenddessen die Kaffee-Maschine aufgespürt und ich freute mich, dass eine Edelstahl-Brotbox bereitstand (auch hier hätte ich mir also Gepäck sparen können). Dann entdeckten wir die Bademäntel. Für jeden Erwachsenen lag ein besonders kuschliges Exemplar bereit, ebenso für die Kinder. Außerdem gab es für die Kids ganz süße Badeschlappen, die unser Jüngster während des gesamten Urlaubs ausschließlich tragen wollte. Die 3-Raum-Familiensuite im Gorfion Familotel ist mit ganz viel Liebe und Köpfchen gestaltet worden und es fehlt an nichts.
Wasserwelt und Wellness
Da wir sehr früh angereist waren, hatten wir noch Zeit für einen ersten Blick in den beheizten Schwimmbereich. Auch hier sieht man, dass alles neu gestaltet wurde. Das Schwimmerbecken ist nicht riesig, aber vollkommen ausreichend. Die Kinder hatten ihren Spaß und waren kaum aus dem Wasser zu bekommen – das sagt doch wohl alles. Für die Kleinsten gibt es eine schöne separate Ecke mit zwei Becken und einer Rutsche. Da sind die Jungs schon rausgewachsen, aber es ist perfekt für den ersten Urlaub mit Baby. Eine große Kiste mit allerlei Wasserspielzeug, von kleinen Bechern, Spritzpistolen bis hin zu Poolnudeln, steht parat. Was wir erst bei unserem zweiten Besuch am nächsten Tag entdeckten: Neben den Massagedüsen und einem Wasserfall gibt es im Schwimmerbecken eine Gegenstromanlage. Das funktioniert ähnlich wie im Strömungskanal. Und vermutlich ist es grundsätzlich dafür gedacht als Erwachsener ein Schwimmtraining absolvieren zu können. Aber für die Kinder war es das Allertollste am Anfang des starken Wasserstroms zu starten und bis fast ans andere Ende des Beckens getragen zu werden.
Während sich in diesem Wasserbereich ein Eltern- oder Großelternteil mit den Kindern vergnügt, können sich die übrigen Erwachsenen (bei uns meist der Opa) gleich um die Ecke in den Wellnessbereich zurückziehen. Hier stehen gemütliche Holzliegen bereit, es gibt eine Theke mit allerlei Tee-Sorten, Obst und feinem Sirup. Und es gibt eine finnische Sauna und ein Dampfbad. So ist ganz unkompliziert eine kurze Auszeit möglich, bevor es wieder zurück ins wilde Wassergetümmel geht.
Genuss pur für große und kleine Feinschmecker
Hungrig von dem ereignisreichen Tag freuten wir uns nun auf das Abendessen. Hier gibt es nicht einen großen Essenbereich, sondern drei einzelne Esszimmer. Das fanden wir sehr angenehm, weil sich so der Lärmpegel, der in einem Familotel entstehen kann, sehr in Grenzen hält.
In der Vergangenheit fand ich es am Buffet oft etwas stressig, wenn die Kinder noch zu klein sind um sich selbst zu bedienen und man so mehrere Teller auf einmal jonglieren muss. Im Hotel Gorfion ist es so, dass es abends nur für die Kinder ein Buffet gibt, die Erwachsenen werden mit einem 5-Gänge-Menü verwöhnt. So konnten wir ganz in Ruhe mit den Kindern das Essen auswählen. Am Buffet findet jeder etwas. Mir hat besonders gut gefallen, dass so viel Obst und Gemüse in perfekten mundgroßen Häppchen bereitstand. Das macht auch den Kindern richtig Lust zuzugreifen. Es gibt verschiedene Hauptgerichte zur Auswahl, diverse Brote und Brötchen, eine Käsetheke und nicht zu vergessen: das hausgemachte Eis.
Wir Erwachsenen konnten uns zurücklehnen und genießen. Das Essen ist wirklich vom feinsten und obendrein auch ein Fest für die Augen. Morgens beim Frühstück kann man für das abendliche Menü zwischen Fisch, Fleisch und Vegetarisch wählen. Immer am Samstag gibt es ein Dessertbuffet – ein unglaubliches. Um alles probieren zu können, haben wir uns einen Teller geteilt. Jedes mit viel Liebe angerichtete Törtchen und Gläschen schmeckte sensationell. Und die Kinder waren kaum mehr zu bremsen am Schoko-Brunnen. Mehr Genuss kann ich mir kaum vorstellen.
Unterwegs mit Lamas und als Forscher die Berge erleben
Da der Ort Malbun der Talschluss ist, gibt es ringsum nur Berge und Natur. Ich empfehle morgens einmal kurz auf den Balkon zu gehen, tief durchzuatmen und den Blick auf die umliegenden Gipfel zu genießen. Nur beim Anschauen ist es natürlich nicht geblieben. Schließlich lieben wir das Wandern. Gleich am zweiten Tag sind wir losmarschiert. Direkt hinter dem Hotel zieht sich ein schmaler Weg zwischen herbstliche gefärbten Lärchen in die Höhe. Solche Routen machen uns allen am meisten Spaß. Es gibt aber auch einige breite, kinderwagentaugliche Wege.
Neben anspruchsvollen Touren für Erwachsene und ältere Kinder gibt es auch genügend beschriebene Wandermöglichkeiten für Jüngere. Getestet haben wir den Forscherweg. Für diese Tour bekommen die Kids einen speziellen Forscherrucksack an der Touristeninfo gefüllt mit einem Rätselbuch, Stift und einem Wasserrad. Auf dem gut ausgeschilderten Rundweg können die Kinder viel entdecken und erforschen, immer wieder bieten Bänke eine gute Gelegenheit für eine Pause. Dieser Weg ist nicht für Kinderwägen geeignet und erfordert Wanderschuhe und etwas Trittsicherheit. Dafür bietet er unglaublich viel Spaß und die Kinder haben die Strecke in unglaublichem Tempo bewältigt.
Unser absolutes Highlight war aber das Lama- und Alpaka-Trekking im nahen Ort Triesenberg. Die Tour konnten wir bequem an der Rezeption buchen. Vor Ort erwartete uns Marc mit seinen Alpakas und Lamas. Je ein Erwachsener und ein Kind durften zusammen mit einem der flauschigen, friedlichen, gefräßigen Tiere losziehen. Die Lamas Othello und Gypsy waren unsere Begleiter. Obwohl wir nur einmal eine kurze Rast einlegten, musste ich die Kinder mit keinem Wort motivieren. Beide waren Feuer und Flamme. Unser 6-Jähriger platze fast vor Stolz, als er Gypsy nach der Hälfte des Weges allein führen durfte. Und bevor wir uns nach zwei Stunden über Felder und durch den Wald wieder verabschiedeten, musste ich noch zahlreiche Erinnerungs-Fotos schießen. Dieses Erlebnis kann ich, ab etwa Kindergartenalter, nur jedem empfehlen.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hotel Gorfion Familotel für die Einladung zur dieser Reise und bei MK Salzburg für die Organisation (Werbung, da Pressereise). Wir empfehlen nur Hotels, die wir selbst besucht haben und die wir für Familien geeignet halten.