Im tief verschneiten finnischen Lappland unter funkelndem Sternenhimmel liegt ein Eispalast verwunschen im Schnee- das “Arctic Snowhotel”. Am Himmel leuchten grüne und violette Polarlichter und dicker Schnee liegt auf dem Riesen-Iglu, gebaut aus purem Eis, der in der dämmrigen Winterlandschaft scheinbar verschwindet. Außen ganz unscheinbar, aber im Inneren ein Kunstwerk aus Eis ganz in blaues LED-Licht getaucht. Die glitzernden Schneewände sind reich verziert mit Blumen und Ornamenten wie kleinen Fischlein und in den Nischen stehen Eis-Skulpturen. Es gibt sogar einen Eis-Thron, auf dem mein Sohn gleich mal Probe sitzt. Alles wie im Märchen! Auch die fensterlosen Suiten sind aus Eis designed: Das Bett besteht aus einem riesigen Eisquader auf dem ein Holzrahmen liegt und statt einer Matratze wärmt ein dicker Stapel Rentierfelle. Vor der Tür hat es bestimmt Minus 25 Grad, da ist es im Schlafraum mit null Grad schon fast wohlig warm.
Duschen, Umkleiden und Frühstücksraum mit angenehmen Temperaturen finden die Gäste des Eispalastes aber nebenan in einem Blockhaus. Hier sind auch die Rezeption und ein Shop indem man Rentierfelle und andere Erinnerungen an die eiskalte Nacht erwerben kann.
Aber nicht nur die Nacht ist im Eishotel spektakulär, auch tagsüber gibt es viele Abenteuer im eisigen Schnee zu erleben: Schneeschuhwanderung durch den Winter-Wald, Eisangeln oder Besuch der Eissauna. Die ist tatsächlich auch eine Höhle aus Eis und Schnee! Man sitzt auf Holzauflagen, dass der Popo nicht festfriert und sobald Wasser über den heíssen Ofen gegossen wird, macht sich dichter Nebel breit und es regnet von der Decke.
Warm oder kalt? Zum Essen haben wir die Qual der Wahl: Entweder bei null Grad im Eisrestaurant im Inneren des Schneehotels zum Beispiel lecker Rentiergulasch essen oder in der Hütte am See sitzen und Lachs frisch gegrillt vom offenen Feuer genießen. Wir entscheiden uns für letzteres und zum Nachtisch lecker Apple-Crumble.
Einen Schlummertrunk vor dem zu Bett gehn in den eisigen Gemächern nimmt man natürlich an der Eisbar. Stilecht: blauer Likör aus Eisgläsern! Dann begeben sich alle Palastbewohner auf ihr eisiges Nachtlager und schlüpfen in die Thermo-Schlafsäcke. Ganz ruhig ist es in unserer Eishöhle, die dicken Eisquader schlucken jedes Geräusch, die Luft ist klar und ab und zu rieselt ein Eiskristall nieder und kitzelt uns an der Nase. Wir rücken eng zusammen. Schlafen wie Kay und die Schneekönigin! Nur, dass mein Sohn freiwillig zu diesem Abenteuer im Eis mitgekommen ist!
Das Arctic Snow Hotel ist ein Wintertraum, der leider im Frühjahr wie im Märchen einfach verschwindet. Ende April fließt das Eisschloss samt Inventar einfach davon. Aber im nächsten Winter treffen sich wieder Künstler und Kunst-Studenten in Sinetta nahe Rovaniemi, pressen Wasser zu Eisblocks und bauen das Eisschloss wieder auf. Dann heißt es wieder: Ganz oben am Polarkreis steht unter funkelndem Sternenhimmel ein Eispalast verwunschen im Schnee …