Sommer in Klagenfurt
Rund um den sonnigen Wörthersee gibt es für Familien viel zu erleben. Ob ein Stadtrundgang in Klagenfurt mit tollen Geschichten für Kids, eine Schifffahrt über den See, Rutschen vom höchsten Holzaussichtsturm der Welt oder eine Radtour mit nettem Zwischstopp. Paul (8) hat alles getestet. Wir haben sieben tolle Tipps rund um die südlichste Landeshauptstadt Österreichs …
An unserem ersten Tag am Wörthersee scheint die Sonne und eine Schifffahrt steht auf dem Programm. An Bord geht´s an der schönen Strandpromenade und Paul (8) möchte natürlich gleich auf´s Oberdeck. Das Schiffshorn tönt laut, Dampf steigt aus den Kaminen und wir schippern über den See. Herrlich! Besonders nett ist natürlich neben dem schönen Blick auf den See, dass das Deck bewirtet wird. So freu ich mich über einen Capuccino und Paul ist mit seinem Eisbecher völlig im Glück. Paul inspiziert das Schiff und findet es auch richtig cool, mal in den Maschinenraum zu gucken: „Mama, das ist ja ein echtes Dampfschiff!“ Auf der anderen Seite des Sees gehen wir in Reifnitz wieder von Bord. Von dort fahren wir mit dem Postbus zum Pyramidenkogel. Beeindruckend ragt der weltweit höchsten Holzaussichtsturm mit seinen 920 Metern in den Himmel. Mit einem Fahrstuhl erreicht man die drei frei begehbaren Aussichtsplattform. Best View auf Kärnten! Die Aussicht auf den Wörthersee ist atemberaubend. Noch eben auf dem See, ist es beeindruckend jetzt von oben auf den karibisch-blauen Wörthersee zu gucken. Paul meint auch das Schiff zu entdecken, mit dem wir gerade noch unterwegs waren. Ich möchte noch ein paar schöne Fotos schießen vor dieser atemberaubenden Kulisse. Dafür hat Paul hat keine Zeit, denn das eigentliche Highlight wartet. Von hier oben rutscht Paul mit der höchsten überdachten Rutsche der Welt nach unten. Ich sehe noch, wie er in der Röhre verschwindet. „Das war so cool, Mama!“ begrüßt er mich unten begeistert und weil wir nicht alle Tage hier sind, darf Paul noch mal rutschen … In 22,83 Sekunden ist er wieder unten. Das Beweisfoto müssen wir natürlich kaufen !
Vom Petersdom in Rom über die Freiheitsstaue in New York bis zur Oper von Sydney: Hier kann man tatsächlich einmal um die ganze Welt Reisen und das ist locker in zwei Stunden zu schaffen. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten stehen hier im Massstab 1: 25. Das Herzstück von Minimundus sind die Modelle, die detailgetreu und großteils mit Originalmaterialien wie Sandstein, Lavabasalt oder Marmor in der Minimundus-Modellbauwerkstätte hergestellt werden. Wir spazieren durch die schöne Parkanlage und staunen über 156 Bauwerke aus 40 Ländern im Mini-Format. „Da war ich doch schon Mama!“ ruft Paul, als wir die Sagrada Familia entdecken. Klar machen wir da noch ein Foto! Außerdem sind wir natürlich auch sehr happy, als wir unseren Hamburger Michel entdecken! Nicht weniger spannend ist auch der neue Indoor-Bereich. Hier gibt es auf zwei Stockwerken Wissenswertes und Kurioses. Die interaktiven Abenteuerstationen laden zur fantasievollen Reise um die Welt ein. Den 4D-Film müsst ihr euch unbedingt anschauen. Was für eine spannende Fahrt auf der Chinesischen Mauer! Paul musste ihn gleich zwei mal anschauen. In der Ausstellung gibt es Globen für Groß und Klein und bei Trickfilm-Station kann man den eigenen Trickfilm gestalten. Sehr witzig ist auch die Selfie-Fotostation: Hier machen wir ein cooles Foto mit angreifenden Ufos und schicken uns die besten Bilder per e-Mail nachhause.
Gleich nebenan dem Minimundus liegt eine weitere Attraktion: Im Reptilienzoo gibt es zirka 1.000 Tieren auf 4.000 m² zu bestaunen. Im Tropenhaus sehen wir Stumpfkrokodile mit ihren Nachzuchten und 60 verschiedene Schlangenarten wie Mambas, Kobras, Klapperschlangen. “Schau mal die ist ja riesig, das ist eine schwarze Mamba, die ist richtig gefährlich, Mama!“ sagt Paul mit weit aufgerissenen Augen. Süßer finden wir da vor allem die Baby-Schildkröten nebenan. Pauls drückt sich die Nase platt am Piranhas – Aquarium und spannend ist auch das Freilandanlagen mit Leguanen und verschiedenen Echsen. Es kommt eine Durchsage, dass es im Sauriergarten jetzt die Möglichkeit gibt, eine Schlange zu streicheln. Wir sind die einzigen die dort am Gehege warten. Vorsichtig berührt Paul die Würgeschlange auf dem Arm der Tierpflegerin. Dann ist er richtig mutig. Die Wärterin legt ihm die Schlange um den Hals. Wow! Was für ein Abenteuer. Wer kann schon von sich behaupte, dass er eine echte Würgeschlange um den Hals hatte? Wir sind sehr stolz auf unsren kleinen Schlangenbändiger Paul!
Gleich neben dem Reptilienhaus gibt es noch ein Highlight in Klagenfurt. Nach den kleinen Echsen im Reptilienhaus steht dort heute um 17.00 Uhr riesige Urzeit-Echsen auf dem Spielplan: „Dinosaurier – Die Abenteuer des Fliegens“. Für 45 Minuten reisen wir in die Vergangenheit und entdecken die Erde zur Zeit der Pterosaurier. Wir erleben auf der Kuppel-Leinwand die Abenteuer von Lucy und Ihrem Vater, wie sie durch atemberaubende Schluchten, tropische Wälder, über stürmende Ozeane und riesige Eisklippen fliegen. Eine spannende Geschichte, die viel Wissen über die Saurier und das Fliegen vermittelt. Als die Vorstellung zu Ende ist, gibt des die Möglichkeit Fragen zu stellen. Paul fragt: „Gibt es auch Filme mit Sternen?“ Natürlich gibt es die! Wir schauen auf den Spielplan und hätten auch gerne noch „To Space and Back“, einen Film über Weltraumforschung für kleine Nachwuchsastronomen gesehen, aber den gibt´s dann erst am nächsten Tag.
Stadtführung mit Kids? Langweilig? Nein! Weit gefehlt. Wir treffen City-Guide Elke Bitzan gleich auf dem großen Neuen Platz mitten in Klagenfurt. Unsere erste Station ist ein Brunnen mit der Statue des Stadtgründers Bernhard von Spanheim und gleichzeitig der Beginn eines coolen Spiels für Paul. Frau Bitzan hat ihm ein Blatt mitgebracht, auf dem 16 Symbole, Statuen, Wappen und ähnliches sind, die Paul auf unserer Tour durch Klagenfurt finden soll. Gleich beim Brunnen ruft Paul: „Da hab ich ihn!“ Ja, der Wasserspeier sieht aus wie auf seinem Blatt. Toll ist natürlich auch, welche super spannenden Geschichten Frau Bitzan dazu erzählt. Eine müssen wir euch hier schon verraten. Klagenfurt war früher Sumpfgebiet und wurde von einem riesigen Ungeheuer, dem Lindwurm bewacht, vor dem alle Angst hatten. Also legten die Klagenfurter einen Köder aus und zwar einen ausgewachsenen Stier an einem riesigen Haken. Das Ungeheuer hing am Haken und wurde besiegt. Paul staunt. Heute steht noch ein riesiger Lindwurm als Bronze-Statue auf dem Neuen Platz im Zentrum von Klagenfurt. Aber auch auf dem Boden entdeckt Paul in der Altstadt das Ungeheuer im Wappen und an Häuserfassaden Löwenköpfe und eine goldene Gans und unsere Stadtführerin hat immer eine spannende Geschichte dazu. Absolutes Highlight ist aber der Wappensaal im Regierungsgebäude von Kärnten. Ein beeindruckend schöner Raum und Paul staunt über die vielen Wappen an den Wänden. Gleich daneben dürfen wir auch in den Sitzungssaal. „Und hier sitzen dann die Chefs?“ fragt Paul. „Ja, hier treffen sich die Chefs von Kärnten“, bestätigt Frau Bitzan. Dort, wo normal der Oberchef sitzt, nimmt Paul am Rednerpultplatz Platz und schaut wichtig in den Saal. Sehr cool!
Direkt in Klagenfurt am Neuen Platz könnt ihr bei der Touristen-Information und an 19 weiteren Verleihstellen Räder leihen. Es gibt rundum den Wörthersee ein wirklich gutes Fahrradwegenetz. Wir sind einfach erst ein bisschen durch Klagenfurt-City und dann entlang des Lendkanals mit seinen Jugendstil-Villen Richtung Wörthersee gecruist. Es ist sehr idyllisch entlang des von Bäumen gesäumten Wasserlaufes. Rechtzeitig, als Paul gerade ankündigte, dass er jetzt aber „dringend Hunger“ hat, entdeckten wir auf der anderen Kanalseite einen roten nostalgischen Straßenbahnwaggon mit gemütlichen Bänken in der Sonne. Mit den Rädern kommt man über eine Holzbrücke auf die andere Kanaseite. Das Angebot hier im Tramway-Kiosk passt perfekt: Burger, Pommes und Hotdogs. Wir setzen uns gemütlich direkt vor den Wagen. Hier ist ein kleines Stück Klagenfurter Straßenbahngeschichte erhalten geblieben. Hier gibt es übrigens auch an drei Tage im Sommer die Möglichkeiten mit einer Nostalgie-Tram auf einer 0,7 km langen Strecke ins Landschaftsschutzgebiet Lendspitz zu fahren und sich zurück in die Zeit der „guten alten Straßenbahn“ zurückversetzen zu lassen. Infos: www.nostalgiebahn.at
Im Sommer wollen alle vor allem ans Wasser. Türkisgrün spiegelt sich der bis zu 28 Grad warme Wörthersee im Sonnenlicht. Am Ufer der Klagenfurter Sonnenbucht und auf dem See kann man sich den ganzen Tag aufhalten. Es gibt drei über die Grenzen hinaus bekannten Strandbädern – Strandbad Klagenfurt, Strandbad Maria Loretto, Strandbad Maiernigg. Der Renner im großen Strandbad von Klagenfurt ist vor allem die 100 Meter lange Rutsche. Das macht den Kids richtig Spaß! Immer wieder erstaunlich, wie oft und in welcher Geschwindigkeit Kinder Treppen hinauflaufen können, einfach zwecks der Gaudi. Wer genug gerutscht ist, wechselt gern einmal zum Sprungturm oder zum neuen Piratenschiff-Spielplatz. Mir gefallen die bezaubernden kleinen Umkleidehäuschen. Sie sehen neben ihrem praktischen Nutzen einfach nach Urlaub aus. Hier kann man den ganzen Tag auf den gepflegte Liegewiesen unter großen schattenspendenden Bäumen chillen. Was sonst noch im Strandbad Klagenfurt wartet: Beachvolleyballplätze, Tretbootfahrten, Standup-Paddeln – und Massagen für die Eltern.
Etwas ruhiger geht es im Strandbad Maria Loretto zu, deswegen ist es für Familien mit kleineren Kindern in der Hauptsaison übersichtlicher und entspannter.