Klein & fein
Familienfreundliche Skipisten
Die Olympiaregion Seefeld in Tirol ist vor allem als Eldorado für Langläufer bekannt. Warum das Skigebiet Rosshütte aber auch ein Geheimtipp für Familien ist, verrät unsere Autorin Aline Scheuböck in ihrem Reisebericht. Sie hat vier Tage lang mit ihrem Mann und ihren beiden Jungs (5 und 7 Jahre) sämtliche Pisten getestet.
Anreise nach Österreich ohne Autobahnvignette
Mit dem Auto haben wir von München aus eine kurze Anreise. Für die rund 130 Kilometer brauchen wir gut anderthalb Stunden, was nicht nur die Kinder happy macht. Wir Erwachsene freuen uns, dass wir keine Autobahnvignette benötigen, denn die Route über Garmisch-Partenkirchen führt über eine Landstraße ins österreichische Seefeld. Mit der Bahn dauert es mindestens eine Stunde länger. Dagegen ist der Flixbus deutlich schneller und günstiger. Er benötigt von München keine 2 Stunden und kostet 7 Euro pro Person.
Skigebiet Rosshütte: Ideal für Kinder und Einsteiger
Die Olympiaregion Seefeld ist für die zahlreichen Langlaufloipen mit über 245 Kilometern bekannt. Die beiden Skigebiete Rosshütte und Gschwandtkopf sind dagegen eher als Geheimtipps zu sehen, zumindest für Kinder und Einsteiger. Wir waren mit unseren beiden Jungs vier Tage im Skigebiet Rosshütte mit gut 18 Pistenkilometern. Der Großteil der Abfahrten (zwei Drittel) sind blaue Pisten und damit perfekt für unsere beiden fortgeschrittenen Anfänger geeignet. Die flacheren Passagen vermitteln Sicherheit und laden zum etwas schnelleren Fahren und zum Ausprobieren ein. Daneben fordern ein paar wenige steilere Hügel mehr Mut und Konzentration, gerade am frühen Morgen, wenn der Schnee noch etwas eisiger ist. Aber alle leichten Pisten sind für Neulinge gut machbar. Die übrigen Pisten sind der mittleren Kategorie rot zugeordnet (rund ein Drittel), nur zwei Abfahrten sind schwarz. Damit können Eltern ein paar anspruchsvollerer Abfahrten genießen, während die Kids im Skikurs sind. Für absolute Neulinge gibt es natürlich mehrere Anfängerhügel, die mit 3 Zauberteppichen und einem Tellerlift richtig üppig ausgestattet sind.
Lifte, Wartezeit & Besonderheit der Talstation
Insgesamt gibt es 13 Lifte, darunter drei normale Schlepplifte und drei Sessellifte. Zum Bergrestaurant Rosshütte fährt die Standseilbahn (siehe Foto) alle 15 Minuten, was bei unserem Aufenthalt die längste Wartezeit war. Unser Skiurlaub fand in der ersten Januarwoche statt, die traditionell zur besucherstärksten Zeit der Saison zählt. Dennoch konnten wir bei den meisten Liften ohne Wartezeiten fahren. Lediglich am beliebten Brandllift an der Talstation mussten wir zur Stoßzeit gelegentlich 5 bis 10 Minuten warten. Die meisten Fahrten waren aber auch hier ohne Wartezeit möglich. Ein großer Vorteil der Talstation: Im Vergleich zu anderen Skigebieten muss man hier nicht erst mit einer Gondel auf den Berg fahren. In Seefeld konnten wir an der Talstation die Skier anschnallen und direkt losfahren. Neben dem Anfängerhügel starten hier die Standseilbahn, ein Schlepplift sowie ein Sessellift.
Lage und Parkmöglichkeiten
Das Skigebiet Rosshütte liegt zwischen 1200 und 2064 Metern und kann komplett von Schneekanonen beschneit werden. Es befindet sich am Ortsrand von Seefeld direkt an der Bundesstraße 177. Vom Ortszentrum aus ist das Skigebiet am besten mit dem Auto oder dem Skibus zu erreichen. An der Talstation gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze in Liftnähe, entweder im Parkhaus oder für Autos mit über 2,20 Metern Höhe – wie in unserem Fall – auf der großen Parkfläche davor. Nicht nur die Kids waren froh, dass sie mit den unhandlichen Skiern keinen längeren Fußmarsch machen mussten.
Skifahren mit Kindern: kleiner ist oftmals feiner
Wie oben beschrieben haben wir dieses Mal bewusst nach einem kleinen Skigebiet für unseren Familienurlaub gesucht. Wir waren zum ersten Mal an die Schulferien gebunden und wollten zur Hochsaison keine überfüllten Pisten. Denn damit steigt auch die Gefahr von Unfällen, vor allem, wenn andere Skifahrer ihr Können überschätzen. Diese Erfahrung mussten wir andernorts leider bereits machen. Natürlich gibt es in jedem Skigebiet Unfälle, dennoch ist die Gefahr bei einem kleineren Skigebiet mit weniger Skifahrern niedriger. Außerdem wollten wir nicht an überfüllten Sesselliften warten. Und: Gerade Kindern macht es mehr Spaß auf leeren Pisten zu fahren, was bei unserem Aufenthalt zur Hochsaison erstaunlich häufig der Fall war. Kritikpunkte konnten wir bei unserem Urlaub nicht wirklich finden.
In Sachen Transparenz: Wir bedanken uns ganz herzlich beim Tourismusverband Seefeld für die Einladung zu dieser Reise und die Rechercheunterstützung. Wir empfehlen nur Skigebiete, die wir selbst besucht haben und die wir für Familien geeignet halten.