Save the Sea! Wear a Net!
Ob Armbändchen, Schlüsselanhänger oder Maskenbändchen: Bracenet ist Recycling-Schmuck aus alten Fischernetzen – dabei geht es hier aber um viel mehr als hübsche Accessoires. Es geht um die die Rettung der Meere und einen bewussteren Umgang mit der Natur! Die Idee kam dem Gründerpaar auf einer Reise in Ostafrika …
„Es war erschreckend, als wir 2015 während unseres Urlaubs in Ostafrika die vielen, häufig kilometerlangen Fischernetze im Meer herumtreiben und an den Stränden liegen sahen.“ Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke, das Gründerpaar von BRACENET, waren bestürzt und sprachlos zugleich, als sie die Problematik und das Ausmaß der sogenannten Geisternetze erkannten. Denn neben etlichem herumtreibenden Verpackungsmüll ziehen sich kilometerlange, verloren gegangene Fischernetze durch die Weltmeere und verschmutzen die Wasserwelt und Strände immens. Das zusätzliche Leid: Die Netze gehen auch als Abfallprodukt im Meer noch immer ihrer ursprünglichen Aufgabe nach – sie fischen weiter und kosten dadurch viele Lebewesen das Leben.
Gefesselt von diesen Beobachtungen und Erkenntnissen, fingen die künftigen Gründer noch im selben Urlaub an, die dortigen Netze einzusammeln und parallel bereits das globaleAusmaß und mögliche Lösungsansätze zu recherchieren. Noch in Gedanken vertieft, was man mit den vermeintlich unbrauchbaren Netzen machen könnte, legten sie sich recht unbewusst eines der Netze über ihr Handgelenk – die Geburtsstunde von BRACENET.
„Konkurrenz gibt es für uns nicht. Wir möchten so viele Menschen wie möglich mit unserer Idee und Mission anstecken und freuen uns über jeden Einzelnen, der unserem unkonventionellen Team beitreten oder auf eigene Faust unseren Blauen Planeten ein Stück weit gesünder machen möchte. Wir sind gut und gerne weltweit vernetzt.“
Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke, das Gründerpaar von BRACENET
Die MISSION: Schmuck tragen und die Meere retten …
Idee: die Weltmeere und damit das marine Leben von den herumtreibenden Fischernetzen befreien, unter umweltfreundlichen Bedingungen die Rohstoffe aufarbeiten, daraus neue, upgecycelte Produkte herstellen und mit einem Teil der Erlöse Partnerorganisationen unterstützen können und somit den Kreislauf weiter vorantreiben. Das Grundkonzept wurde schnell umgesetzt: in sorgfältiger Handarbeit wurden Armbänder aus den Netzen hergestellt. Doch das Unternehmer-Duo aus Hamburg wollte nicht nur Produkte verkaufen, vielmehr haben sie eine weitreichendere Mission. Sie möchten möglichst viele Menschen auf diese immense Umweltverschmutzung und die Massen an herumtreibenden Netzen aufmerksam machen und für einen bewussteren Umgang mit der Natur sensibilisieren.
Inzwischen gelten sie als Expertenteam und werden als Gründer-Duo vielfach angefragt, Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeitstransformation zu unterstützen und neue Präventionsansätze zu erarbeiten, wie ein Schritt in einen nachhaltigeren und bewussteren Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen gelingen kann.
Zahlen, Daten, Fakten, die aufrütteln …
Das Thema „plastikfrei“ wird heiß diskutiert, und viele versuchen, Kunststoff in ihrem Alltag zu reduzieren. Wer einen Blick auf folgende Zahlen wirft, dem dürfte der Verzicht in Zukunft
deutlich leichter fallen. Neuesten Studien zufolge machen Geisternetze bis zu 50 Prozent des Plastikmülls in den Weltmeeren aus. Im Nordpazifik nördlich von Hawaii schwimmt beispielsweise das „Great Pacific Garbage Patch“, ein riesiger Müllstrudel, der 4,5-mal so groß wie Deutschland ist. Rund 46 Prozent dieses Plastikmülls bestehen aus verloren gegangenen oder absichtlich versenkten Fischernetzen. Bis sich die Netze im Meer in gesundheitsschädliches Mikroplastik zersetzen, vergehen gut 600 bis 800 Jahre.
Bereits ein Jahr nach dem bewegenden Urlaub war die Idee von BRACENET so weit ausgereift, dass offiziell als 2-Personen-Start-up gestartet werden konnte. „In den folgenden drei Jahren entwickelten wir uns als Unternehmen so rasant und stießen dabei auf unerwartet großen und positiven Anklang, dass wir inzwischen 34 Mitarbeitende einstellen und unzählige großartige Kooperationen umsetzen durften!“
Bisher konnte BRACENET knapp 5 Tonnen Netz zu Bracenets verarbeiten und damit eine Spendensumme von knapp 90.000 € für ihren Partner „Healthy Seas“ sowie bei weiteren gemeinsamen Kampagnen Spenden für das „Great Pacific Garbage Screening“, „Sea Shepherd“ und „Ghost Diving“ generieren.