Ein Weg mit Kieselsteinen und weißem Holzzaun links und rechts zwischen zwei sattgrünen Koppeln und am Ende ein hübscher Reetdach-Hof wie aus dem Bilderbuch. Die Auffahrt zum Benen-Diken-Hof ist einfach filmreif und zwar nicht mondän, sondern ganz romantisch. „Mama, schau mal!“, ruft Paul vom Rücksitz, „da sind Schafe und wie niedlich – sogar kleine Lämmchen …“ In Keitum, im Herzen der Insel und an der dem Watt zugewandten Seite, liegt der typisch friesische Hof hinter den Deichen. Mehrere weiße Häuser unter Reet gruppieren sich hier auf einer großzügigen Hofanlage von 20.000 Quadratmeter Grund.
Wir haben eine schöne, sehr geschmackvoll eingerichtete Familien-Suite mit Wohnzimmer und Schlafzimmer. Paul freut sich, dass er die Treppe hoch unterm Dach ein Zimmer für sich hat. „Hier steht auch ein Piratenschiff“, ruft er begeistert. Dann packen meine beiden Männer ihre Badehosen und wollen gleich mal zum Pool. Ich setzte mich ins hübsche Kaminzimmer und freue mich bei einer Tasse Kaffee Claas Erik Johannsen kennen zu lernen. Seine Frau Anja und er führen das Landhotel mit 48 Zimmern in zweiter Generation. „Natürlich ist der Benen-Diken-Hof kein Kinderhotel, es ist ein Haus in dem alle Generationen sich wohl fühlen. Kinder sind uns sehr willkommen.“ Er weiß wovon er redet, seine drei Kinder sind inzwischen groß, aber sie sind auch auf der großzügigen Hotelanlage aufgewachsen, die sich ideal zum Spielen und Herumtollen eignet. Eine der beiden Koppeln gehört den Schafen und die andere den Kindern. Und spätestens gegen Abend ist hier immer Fußball angesagt. Und vormittags von 9 bis 13 Uhr kümmert sich eine Kinderbetreuerin mit tollem Programm um die Kids, während die Eltern entspannen können.
Besondere Highlights sind die Kinderfeste im Sommer. Dann verwandelt sich die Schafswiese in einen riesigen Kinderspielplatz, jedes Jahr unter einem anderen Motto wie z.B. Indianerfest oder Circus. Neben Spielestationen steht dann schon mal ein riesiger Bagger oder ein Feuerwehrauto auf der Wiese. Herr Johannsen ist Feuerwehrmann und so dürfen kleine Jungs auch unter dem Jahr mit zur Feuerwache, wenn´s gerade passt. Besonders spannend: dieses Jahr gibt es sogar gleich zwei Fußball-Camps in den Ferien, weil´s so viel Spaß bringt und die Nachfrage groß ist. Der Chef kickt dann schon mal mit, mimt den Schiedrichter und überreicht den Pokal. Nach meiner sehr netten Kaffeestunde, tauche ich auch noch im Pool im neuen „Wolkenlön“ Spa ab. Meine beiden Jungs liegen gemütlich draußen in der Sonne. Vor dem Abendessen besuchen wir natürlich noch die Lämmchen, die – wie ich jetzt weiß – Flocke und Lämmchen heißen. So wurden die beiden von den kleinen Hausgästen an Pfingsten getauft. Paul geht vorsichtig auf eines der beiden zu und streichelt es kurz. Wir schauen alle vorsichtig zu Mutterschaf Hilde. Die Hilde ist übrigens eine ganz Wilde. Sie hat extra eine lange Leine, denn der Zaun hält sie nicht auf. Sie springt ständig in den Nachbargarten und verheddert sich dann … Später sitzen wir gemütlich beim Abendessen im Restaurant Kökken, Paul malt und bestellt Kinderschnitzel und wir genießen kreative Speisen aus der Region von Küchenchef Christian Porteé.
Gleiche Stelle am nächsten Morgen: Herrlich ausgeschlafen sitzen wir am Frühstück, aber Paul ist nach seinem Spiegelei schon wieder auf dem Sprung. Ich erzähle ihm vom Spielzimmer und er geht skeptisch mit. Wir treten vorsichtig ein. In einem blauen Zimmer steht Kathrin auf einer Leiter zum Dachboden. „Hallo, ich hole gerade noch gefährliche Insekten-Augen aus der Basteltruhe“. Heute werden nämlich laut Kinderprogramm „Krabbler“ gebastelt. „Cool! Ich bleib erstmal hier!“, beschließt Paul. So kann ich zurück zu meinem Mann ins Restaurant Kökken. Wir haben schon ewig nicht mehr sooo lange, so gut und entspannt gefrühstückt. Aber draußen wartet Sonnenschein und Sylt mit ganz vielen schönen Unternehmungen. So steht eine Fahrt zu den Seehundbänken von Hörnum mit den Adler-Schiffen auf unserem Programm. An Bord beim Seetierfang bekommen wir Einblick in das Leben der Nordsee. Paul streichelt Seesterne und wir staunen über Einsiedlerkrebse, Schnecken, Muscheln und Seeskorpione. Der Höhepunkt der Fahrt ist natürlich, als das Schiff langsam an den Seehundbänken vorbeischippert und wir durch die Ferngläser die Seehunde im Visier haben. Im Hafen von Hörnum treffen wir dann sogar tatsächlich Prominenz, die Riesen-Kegel-Robbe Willi, von der wir schon viel gehört hatten …
Ob Naturgewaltenmuseum in List, Familienwattwanderung, Kutschfahrt: Sylt hat für Familien echt viel zu bieten. Herrlich ist es, einfach am Strand zu chillen und zu spielen. Unsere Highlights an der Küste: Fußball spielen an der Strandbude bei Wonnemeyer und während wir an der Sansibar Erdbeer-Bowle schlürfen, jagt Paul mit dem Bobby-Car immer wieder eine coole Rampe runter.
Wieder zuhause im Benen-Diken-Hof am Abend, lasse ich mich bei einer Massage im „Wolkenlön“-Spa verwöhnen. „Mit beiden Beinen fest in den Wolken stehen!“ -den Satz habe ich hier irgendwo im Haus gelesen. Jetzt weiß ich was es heißt … Einfach Urlaub wie im Bilderbuch!