Unser erster Camper-Urlaub
Schon lange wollten wir einmal Urlaub mit dem Wohnmobil ausprobieren – und diesen Sommer war es endlich soweit! Mit unserem Mietcamper, gebucht über CamperDays, einem VW Grand California 600, ging es los. Unsere Route führte uns von München über Innsbruck zum Gardasee und zurück über Garmisch. Am Lago di Garda haben wir nebenbei noch zwei tolle Campingplätze für Familien entdeckt. Alles, was ihr für euren ersten Roadtrip mit dem Wohnmobil wissen müsst, erfahrt ihr hier!
Es werden immer mehr: In unserem Familien- und Freundeskreis gibt es immer mehr Camping-Begeisterte. Also haben wir uns gefragt, ob das auch etwas für uns sein könnte, und diesen Sommer zum ersten Mal ein Wohnmobil gemietet. Da wir absolute Anfänger sind, haben wir beschlossen, mit meiner Schwester und ihrer Familie zu reisen – sie haben seit Jahren ein Wohnmobil und sind echte Profis. Unser Ziel: der Gardasee. Denn dort, dachten wir, kann man eigentlich nichts falsch machen …
Welcher Camper passt zu uns?
Welcher Camper soll es denn sein? Das fragten wir uns. Auf der Website von CamperDays ist die Auswahl riesig: Über 150 Vermieter und Wohnmobile in mehr als 30 Ländern, mit über 700 Stationen weltweit.
Wir gaben München als Abholort ein und scrollten durch die große Auswahl. Es gibt unterschiedlichste Modelle, ob Campingvan, Alkoven, teil- oder vollintegriert – bei CamperDays findet man genau das Wohnmobil, das zu den eigenen Bedürfnissen passt. Wir hatten bereits ein ähnliches Modell wie das meiner Schwester im Kopf, ideal für zwei Erwachsene und einen Teenager. So landeten wir schnell beim VW Grand California 600: Geräumig, top ausgestattet und auch optisch ein Highlight.
Ich habe noch einmal mit der Hotline telefoniert, um mich beraten zu lassen, und dann war die Buchung ganz unkompliziert erledigt!
Los geht’s: Abholung des Campers
Abholung in München-Trudering bei Freeway Camper. Unser Zuhause auf Rädern rollt in den Hof – unser Heim für die nächsten 9 Tage. Unser Camper heißt übrigens Maximilian. Wir bekommen alles erklärt: wie man das Bett über dem Fahrerhaus aufklappt und auch den kleinen Flatscreen nutzt, auf dem man alles im Blick hat, wie die Kapazitäten für Gas und Wasser, etc. Eine Küchenbox mit allem, was man braucht, ist ebenfalls an Bord. Zum Glück haben wir Bettwäsche und zusätzliche Stühle dazugebucht, denn die Stühle in der Grundausstattung sind nur kleine Campinghocker.
Dann geht es ans Einräumen – und beinahe kommt es zum kleinen Familienstreit darüber, wo jetzt das ganze Zeug verstaut wird. Wir hatten uns vorher nicht wirklich Gedanken gemacht, und die Fächer rund um die Liegefläche sind eher klein. Die Lösung: Wir packen doch noch einen Koffer hinten rein und verschieben das „Profi-Einräumen“. Wir haben ja Urlaub.
Versöhnt fahren wir vom Hof dem Abenteuer entgegen.
Unsere Fahrt über Innsbruck nach Italien
„Fährt sich richtig gut!“, sagt mein Mann schon nach den ersten Kilometern auf der Autobahn. Ich finde es richtig cool, so erhöht zu sitzen. Nur Paul jammert bald ein bisschen, weil sich sein Sitz hinter uns nicht in eine gemütliche Position verstellen lässt. Zum Glück haben wir ein Nackenkissen für ihn dabei. La chate mi cantare … Über Spotify hören wir schon Italo-Schlager, um uns auf Italien einzustimmen.
Unser Zwischenstopp in Innsbruck ist leider kein Highlight. Wir kommen bei strömendem Regen auf dem Campingplatz in Innsbruck an. Eigentlich parken wir den Camper nur, legen die Keile darunter, um gerade zu stehen. Statt auf der spektakulären Panoramaterrasse des Restaurants, wie geplant, sitzen wir drinnen – aber die leckere Pizza tröstet uns. Unsere erste Nacht ist nicht besonders. Bei dem Wetter können wir uns nur im Camper verkriechen, schnell schlafen und früh losfahren, um ohne Stau über den Brenner zu kommen und der Sonne in Bella Italia entgegen.
Angekommen am Gardasee: Ein Traum-Setting
Vorbereitung und Planung sind doch sehr wichtig. Mein Schwesterherz Steffi hatte vorausschauend schon Anfang des Jahres Stellplätze auf dem Campingplatz San Francesco bei Desenzano gebucht. Daher haben wir auch Traumstellplätze mit Seeblick. Das Aufstellen des Campers geht ganz schnell, nachdem wir die beste Position ausgehandelt haben. Keile unter den Rädern gleichen die Unebenheiten aus, und der Camper wird auf Camping-Modus gestellt. Dann kurbelt Paul das Vordach heraus – das geht kinderleicht.
Wir stellen den Campingtisch und die Stühle auf, und das Setting ist perfekt! Nach dem Einrichten lehnen wir uns kurz zurück, um die Atmosphäre aufzusaugen. Alles fühlt sich so entspannt und genau richtig an.
Auch der Blick in die andere Richtung begeistert: Wir schauen direkt auf den See mit dem Holzsteg. Wir greifen hinter uns, ziehen den Kühlschrank auf und genießen die gekühlten Getränke – herrlich!
Danach laufen wir zum Steg und springen natürlich erst einmal in den Lago zur Erfrischung. Perfekt!
5 Sterne deluxe für Familien: San Francesco Camping Village
Das 5-Sterne San Francesco Camping Village bei Desenzano können wir Euch wirklich wärmstens empfehlen! Die direkte Lage am Gardasee ist natürlich perfekt, und der private Strandabschnitt ist wunderbar für entspanntes Planschen und Sonnenbaden. Die Anlage ist großzügig gestaltet und bietet ein vielfältiges Freizeitangebot: von großen Poollandschaften mit Rutschen bis zu gut ausgestatteten Sportplätzen. Wir haben sogar mal beim Yoga mitgemacht, was eine tolle Abwechslung war. Die Jungs spielen jeden Tag Tennis – abends sogar mit Flutlicht – während wir die ruhigen Stunden am See genießen.
Auch sehr wichtig: Es gibt einen gut sortierten Camping-Markt, der alles für die Nahversorgung bietet – frisches Obst, Gemüse, frisch gebackenes Brot, Süßspeisen für das Frühstück, Fleisch, Tiefkühlwaren und sogar glutenfreie Produkte. Die Sanitärräume sind top und immer sauber. Besonders hübsch sind die Kinderbäder gestaltet. Auch die Spülräume sind großzügig und angenehm.
Die Versorgung ist ebenfalls erstklassig: Das Restaurant mit Bar liegt direkt nebenan, und das Essen ist einfach spitze – egal, ob Seafood, Pizza oder Pasta, hier findet jeder etwas Leckeres. Entweder entspannt vor Ort essen oder die Gerichte nebenan zum Mitnehmen abholen. Dieser Campingplatz ist wirklich perfekt für einen entspannten und abwechslungsreichen Familienurlaub am Gardasee!
Camper Life: Vom Kaffeekochen bis zum Campingtoiletten-Automaten
Wir schlafen ganz gut im Camper, bis es von Tag zu Tag heißer wird. Ansonsten gewöhnen wir uns langsam ans Camperleben. Am ersten Morgen ist es noch etwas aufregend, Kaffee mit dem Bialetti-Espressokocher zu machen und Milch auf dem kleinen Gasherd zu erhitzen. Ich liebe ja diesen Kaffee! Dazu gibt’s leckere Cornetti alla Crema – köstliche Croissants mit Füllung.
An etwas so Existenzielles wie eine Wäscheleine hatten wir allerdings nicht gedacht, aber zum Glück hat mein Schwager eine für uns. Außerdem hat er auch einen Sonnenschutz, den man super an der Markise befestigen kann. Ich sage ja, wir sind mit Profis unterwegs.
Auch eine Plane oder eine Art Outdoorteppich vor dem Camper würde ich mir wünschen, da wir ständig Erde und Sand in den Camper schleppen … Außerdem lernen wir von den Profis eine wichtige Camper-Regel: Nur einer steht oder räumt im Camper auf. Zwei sind einer zu viel 😉 und schon gibt es Stress.
Und noch etwas Witziges: Der „Walk“ mit der Camping-Toilette endet hier am Campingplatz wenigstens ein bisschen luxuriös. Es gibt nämlich einen Automaten – wirklich wahr: Für 2 Euro übernimmt er den Fäkalienjob.
Kochen in der kleinen Küche ist auch eine Herausforderung. Wir haben zweimal gemeinsam mit dem Grill meines Schwagers gekocht: Einmal Spaghetti Carbonara, einmal ein schönes Bauernfrühstück. Grillen ist ja sowieso Camping-Style. So eine Outdoorküche wäre echt eine Option fürs nächste Mal.
Und Fahrräder würden wir das nächste Mal auch mitnehmen, denn ohne ist man hier ganz schön unbeweglich. Zum Glück gibt es auch welche direkt am Campingplatz, direkt am See, zu mieten, um Ausflüge zu machen.
Ausflüge: Shopping in Desenzano und Bootstour in Sirmione
Die Orte am Lago sind wirklich zauberhaft. Einen Tag radeln wir nach Desenzano, gehen schön shoppen und setzen uns in ein Café am malerischen Hafen. In Richtung Desenzano haben wir auch einen tollen Restaurant-Tipp für Euch: Im Restaurant La Tavernetta del Pescatore mit insta-tauglichem Ambiente sitzt man in einer verglasten Pergola, umgeben von einer grünen Blütenpracht mit Lichterkette und direktem Blick auf den See, und genießt Gerichte aus Meeres- und Seefisch, mediterrane Spezialitäten sowie eine große Auswahl an köstlichen Gourmet-Pizzen. Traditionelle Gerichte, modern interpretiert. Anschließend solltet Ihr unbedingt noch in die hübsche Beachbar direkt nebenan am See einkehren.
Radelt man in die andere Richtung, kommt man nach Sirmione – die malerische Stadt, bekannt für ihre charmante Altstadt und die wunderschöne Lage auf einer schmalen Halbinsel. Das Wahrzeichen der Stadt ist die beeindruckende Scaligerburg (Rocca Scaligera), eine gut erhaltene Festung aus dem 13. Jahrhundert, die direkt am See liegt. Wir schlendern durch die kleinen Gässchen und essen Eis. Besonders empfehlenswert ist die charmante Bootstour – eine Rundfahrt um die Halbinsel mit ein paar geschichtlichen Infos und Anekdoten, aber vor allem mit schönen Ausblicken vom Wasser aus. Die Rückfahrt führt durch die Festung, unter Brücken hindurch, zurück in den kleinen Hafen. Und der Preis ist mit 10 Euro wirklich ein Schnäppchen.
Next Step: Stadt-Camping Du Parc Lazise
Eigentlich hatte meine Schwester Steffi noch einen schönen Agriturismo-Campingplatz auf dem Plan, der jedoch nicht reserviert werden konnte. Als klar ist, dass er voll ist, kommt Plan B zum Einsatz, und wir haben Glück und ergattern einen Platz beim Camping Du Parc in Lazise. Es ist zwar nur für eine Nacht, aber dieser Aufenthalt ist nochmal ein echtes Highlight. Wir parken schön unter Olivenbäumen in der Nähe des Pools. Hier gibt es sogar einen sensationellen neuen Rooftop-Pool und Rutschen.
Es gibt eine schöne Liegewiese auf dem Campingplatz, die direkt an den öffentlichen Strand anschließt. Die Liegestühle sind für Campinggäste inklusive, und der Schirm kostet 5 Euro extra. Besonders schön ist das angrenzende Restaurant unter den Bäumen. Wir Ladies gönnen uns hier noch eine herrliche Thaimassage im pinken Pavillon, während am Strand richtig was los ist und coole Wasseraktivitäten geboten werden. Unsere Jungs machen zu viert eine Speed-Sofa-Tour.
Unser letzter Abend endet ganz zauberhaft im fußläufig erreichbaren Lazise, das wir noch aus vergangenen Urlauben kennen und wo wir auch dieses Mal wieder bei unserem Lieblingsitaliener Cordonega einkehren. Mit einem Sundowner am Hafen lassen wir den Tag ausklingen. Lazise besticht durch seine verwinkelten Gassen und die gut erhaltene Stadtmauer, die den historischen Stadtkern umgibt. Die schöne Uferpromenade mit ihren gemütlichen Cafés lädt zum Flanieren und Genießen ein.
Sooo schön! Leider geht es am nächsten Tag schon auf die Heimreise.
Über die Berge nach Hause
Für die Rückfahrt haben wir uns einen schönen Zwischenstopp ausgesucht: den Campingplatz Tennsee bei Garmisch. Dieser liegt wirklich idyllisch mit Blick auf das Zugspitzmassiv. Man läuft nur 30 Minuten zu einem herrlichen Bergsee – ein Träumchen. Und abends gibt es am Platz leckeres bayerisches Essen im Restaurant. Wir stoßen noch einmal auf unseren Urlaub an und sind uns einig: Neben unseren Ausflügen und den Tennisrunden waren die lauen Abende vor dem Camper am schönsten.
Abgabe des Campers
Am nächsten Tag geht’s zurück nach München. Zum Glück haben wir die Endreinigung dazugebucht. Die Chemietoilette leeren wir ein letztes Mal auf dem Campingplatz Tennsee und lassen das Grauwasser ab. In München müssen wir nur noch tanken und AdBlue nachfüllen. Bei der Station von Freeway Camper räumen wir unser Zeug aus und in unser Auto um. Die Übergabe geht ganz fix. Keine Schäden, abgesehen davon, dass die Tür des Tiefkühlfachs am Scharnier gebrochen ist – aber das ist kein Problem. Es scheint ab und zu zu passieren, und deswegen liegt das Ersatzteil schon bereit. Nachdem die Kaution zurückgebucht wurde, sagen wir Tschüss zu unserem Camper Maximilian. Schön war’s! Dann steigen wir wieder in unser Auto.
In Sachen Transparenz: Werbung, da Kooperation. Danke an CamperDays für die Unterstützung unserer Reise! Wir berichten nur über Reisen, die wir für unsere Leser relevant und interessant halten und Freunden empfehlen würden.