Abenteuer in Australien
Jurassic Park lässt grüßen! Mitten im Dschungel steht ein eingezäuntes Öko-Resort und rundum gibt es auf der größten Sandinsel der Welt viele Abenteuer zu erleben. Fraser Island steht auf der UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit wegen ihres außergewöhnlichen Ökosystems. Mehr wilde Natur und wilde Tiere bietet nicht einmal eine Zeltsafari …
Wer den Hollywood-Blockbuster „Jurrassic Park“ gesehen hat, bekommt bei der Ankunft im Kingfisherbay Resort auf Fraser Island erst mal große Augen. Hier sieht es genauso aus wie im Film! Eine großzügige Eingangshalle mitten im Dschungel, in der Begrüßungs-Cocktails gereicht werden. So weit, so beruhigend. Doch dann fragt man, warum die Hotel-Anlage von einem großen Zaun umgeben ist, und die Antwort eines lachenden Mitarbeiters lautet: „Damit Sie sicher sind.“ Oh. Aha. Doch zum Gefährlichen später, zunächst schauen wir uns das Resort an.
Durch die dominierenden Farben Blau, Grün und Braun fügt es sich unauffällig in die Landschaft ein. 1992 wurde es komplett auf Stelzen und nach ökologischen Maßstäben erbaut; zur Einweihung kam Umwelt-Aktivist Prinz Charles. Wo ein Prinz gut genächtigt hat, da werden auch wir das schaffen, trotz der ungewohnten Geräusche aus dem Dschungel. Von unserem sehr großen Balkon aus blicken wir direkt auf einen der vielen Seen und Tümpel der Anlage. Die Zimmer selbst sind großzügig und schlicht eingerichtet, am wichtigsten fanden wir die Fliegengitter-Türen, so konnten wir geschützt vor Mücken fast wie draußen schlafen.
Die verschiedenen Hotel-Flügel sind leicht rund gebaut, so hat man nie den Eindruck, einen endlosen Flur bzw. in diesem Fall Steg entlang zu gehen, und weil die Wege barrierefrei angelegt wurden, kommt man wunderbar mit dem Kinderwagen von seinem Raum zum einem der Restaurants oder dem Pool. Vor allem der Weg zur Sunset-Bar lohnt sich. Dort werden allabendlich die schönsten Sonnenuntergänge serviert, was besonders die Eltern erfreut, während die Kinder vom Jetty aus Mantas beobachten oder eine der fünf Fähren begrüßen, die hier pro Tag vom Festland aus anlegen.
Fraser Island ist nicht leicht zu erreichen, aber welches Naturwunder ist das schon? Wer sich keinen teuren Flug mit der Propeller-Maschine von Brisbane aus leisten möchte, muss mit der Fähre von Hervey Bay aus übersetzen, aber dann ist er auch schon mitten drin im Abenteuer. Mehr wilde Natur und wilde Tiere bietet nicht mal eine Zelt-Safari. Die größte Sandinsel der Welt steht auf der UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit wegen ihres außergewöhnlichen Ökosystems. Zum einen finden sich überall XXL-Sandflächen. An der Ostseite der Insel, dem 75 Mile Beach, ist der Sand so fest gepresst, dass Geländewagen sich dort Rennen liefern können – und es mit großem Vergnügen tun. Zum anderen gibt es kristallklare Süßwasserseen, die wie blaue Kleckse auf das 125 Kilometer lange und fünf bis 25 Kilometer breite Eiland gefallen zu sein scheinen. Dazwischen mal Busch- und Heideland, dann wieder Eukalyptuswälder und dichter subtropischer Regenwald. Außerdem ein Schiffswrack, dass besonders kleine Jungen fasziniert und ein Bach, auf dem man sich auf Reifen liegend Richtung Meer treiben lassen kann. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind innerhalb eines Tages zu schaffen, dafür muss man allerdings ein sehr guter und mutiger Fahrer sein, denn: richtige Straßen gibt es auf Fraser Island nicht. Es geht die Dünen hoch und runter, mal quer durch den Busch, dann wieder über einen Flusslauf und schließlich hilft man noch dem Jeepfahrer, der im Sand zu versinken droht. Ein Ausflug auf dem Mond könnte nicht herausfordernder sein.
Und da kommt wieder das Kingfisher Bay Resort ins Spiel, weil es täglich verschiedene Touren anbieten mit einem ortskundigen Ranger. Und ja, gerade als Familie braucht man den dort. Als erstes lernen wir von ihm: außerhalb des Wagens bitte nichts essen! So werden nämlich die Dingos angelockt, die auf der Insel leben. Sie mögen aussehen wie Hunde, aber es handelt sich um wilde Tiere, die man besser mit großem Abstand beobachtet. Sie sind auch der Grund, warum das Resort eingezäunt sind. Als Eltern von kleinen Kindern freut man sich über diesen Schutzwall. Die giftigen Spinnen und Schlangen werden so natürlich nicht abgehalten, aber im Hotel lernen wir durch verschiedene Ranger-Präsentationen, welches Tier gefährlich ist und welches nicht. Selten haben unsere Kinder so gerne einen Biologie-Unterricht besucht, besonders die Nachtwanderungen und die Kochstunde mit australischen Spezialitäten (Ich sage nur „Dschungelcamp“) werden sie bestimmt nie vergessen.